Nachdem El Salvadors Präsident Nayib Bukele im letzten Jahr auf der Bitcoin Conference 2021 in Miami angekündigt hatte, Bitcoin als legales Zahlungsmittel einzuführen, stand der Krypto-Space Kopf. Die Adoption durch einen Staat war das, wovon die Bitcoin-Community lange Zeit nur träumen konnte.
Somit richteten sich auch in diesem Jahr wieder alle Laser-Augen auf das Event im Sunshine-State Florida. Die Hoffnung: weitere Regierungen, die das Rampenlicht und die Gunst der Stunde nutzen würden, um die Krypto-Leitwährung in ihren jeweiligen Ländern zu adoptieren.
Gesagt, getan: Miguel Albuquerque, Präsident der autonomen Region Madeira, vermeldete am gestrigen 7. April auf der Bitcoin 2022 Konferenz zumindest einen ersten Schritt in Richtung Bitcoin Standard in Europa: steuerlich günstige Bedingungen auf der portugiesischen Insel für Krypto-Fans:
Als Regierung von Madeira und als Präsident der Regierung glaube ich an die Zukunft und ich glaube an Bitcoin
Miguel Albuquerque auf der Bitcoin 2022 Conference
Samsom Mow, ehemaliger Chefstratege der Firma Blockstream und Joel Bomgar, Präsident von Prospera Inc. und republikanischer US-Abgeordneter, kündigten zudem an, dass die Karibikinsel Roatán, die zu Honduras gehört, ebenfalls Bitcoin zum legalen Zahlungsmittel macht:
Bitcoin fungiert bei Prospera als gesetzliches Zahlungsmittel. Das bedeutet, es fällt keine Kapitalertragssteuer auf BTC an und man kann frei mit BTC handeln. Steuern und Gebühren kann man an den Staat in BTC zahlen.
Joel Bomgar auf der Bitcoin 2022 Conference
Wer ist Prospera?
Próspera, das 2020 gegründet wurde, ist eine privat verwaltete Siedlung in Honduras mit einem eigenen politischen System auf gerichtlicher, wirtschaftlicher und administrativer Ebene. Próspera steht dabei in einer Partnerschaft mit Honduras. Im Jahr 2020 hatte man auf der Insel Roatán ein Zentrum für nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung errichtet.
Bereits am Donnerstag, dem 7. April, hatte die Sonderwirtschaftszone in der Karibik eine Pressemitteilung herausgegeben, die festlegt, dass Bitcoin und andere Kryptos in Zukunft als Zahlungsmittel genutzt werden können.
Darüber hinaus wird Próspera es anderen Gemeinden in Honduras und Unternehmen außerhalb der USA ermöglichen, Bitcoin-Anleihen auszugeben. Diese werden ähnlich funktionieren wie die von El Salvador geplanten Bitcoin-Anleihen, die ebenfalls in Zusammenarbeit mit Samson Mow entwickelt wurden.
Erst vor wenigen Wochen hatte BTC-ECHO darüber berichtet, dass Honduras ein heißer Kandidat in Sachen Bitcoin-Adoption sei. Eine offizielle Bestätigung der Aussagen gab es jedoch nicht. Allerdings hatte der bekannte Bitcoin-Journalist Max Keiser bereits am 18. März eine Honduras Flagge mit der Überschrift “It’s happening …” auf seinem Twitter-Account publiziert.
Auch Mexiko mit Bitcoin-Ambitionen
Auch in Mexiko waren vor wenigen Wochen erste Gerüchte aufgekommen, dass man eine Bitcoin-Adoption plane. Im Rampenlicht: die mexikanische Senatorin Indira Kempis. Diese war Ende Februar begeistert von einer Reise ins Bitcoin-Land El Salvador zurückgekehrt. Ihr Plan: Bitcoin als legales Zahlungsmittel in Mexiko einführen. Auf der Konferenz in Miami betonte die Politikerin, dass sie zusammen mit Mow daran arbeite, ein Treffen mit Mexikos Präsidenten zu arrangieren.
Auf der Konferenz ebenfalls anwesend: Mexikos drittreichster Mensch, Ricardo Salinas. Der 66-Jährige zählt sich selbst zu den absoluten Bitcoin-Befürwortern. Rund 60 Prozent seines Portfolios seien dabei in Bitcoin und Bitcoin-Aktien, gab der Mexikaner in Miami zu. Seine Abneigung gegenüber anderen Coins machte der Milliardär in einer Panel-Diskussion klar: “Verkauft eure Shitcoins und kauft Bitcoin”, so Salinas.
Wer wissen will, wie es im BTC-Land El Salvador aussieht, sollte sich auf jeden Fall unsere Reportage aus dem letzten Jahr anschauen.