Traden, verkaufen, hodln – oder gar nachkaufen?! Tagtäglich sitzen Krypto-Investoren gebannt vor den Charts voller roter und grüner Kerzen und spielen Tradingszenarien in ihren Kopf durch. Mit dem Ziel, in jeder Situation die richtige Entscheidung zu treffen, um den maximalen Gewinn einzufahren. Doch ein ultimatives Rezept um die Kursentwicklungen der Coins vorauszusehen existiert leider nicht. Oder etwa doch?
Kursentwicklungen vorhersagen – Eine Wissenschaft?
Zwei Universitätsprofessoren der US-amerikanischen Elite-Universität Yale haben sich der Herausforderung angenommen. Gemeinsam haben sie nun ein Paper herausgebracht, in dem sie Investoren eine mögliche Strategie an die Hand geben. Unter dem Titel „Risks and Returns of Cryptocurrency“ haben Yukun Liu und Aleh Tsyvinski versucht, Kursentwicklungen mit akademischen Methoden herzuleiten.
Sie verfolgen dabei den Ansatz, dass man die zukünftige Entwicklung der Kurse aus den vergangenen Kursentwicklungen ablesen kann. Die Wissenschaftler meinen, ein Schema erkannt zu haben. Um Aussagen über künftige Kursstände machen zu können, analysierten sie die Daten der Bitcoin-Kurse von 2011 bis heute. Darüber hinaus blickten sie auf Daten von Ether und XRP zwischen den Jahren 2012 und 2015, um ihre Theorie zu untermauern.
Zwei Faktoren sollen bei der Beurteilung wesentlich sein
Das Paper beschreibt zwei Effekte, die man grundsätzlich bei der Entscheidungsfindung im Vorfeld eines Trades betrachten solle. Zum einen sei der „Momentum Effect“ genannt, der die aktuelle Richtung beschreibt, in die ein Coin sich bewegt. Die Idee dahinter ist, dass sich eine Aufwärtsbewegung häufig selbst verstärkt, und der Kurs sich weiter nach oben entwickelt. Für ein Short-Term-Investment kann ein Aufwärtstrend also ein Kaufsignal darstellen.
Der zweite Effekt heißt „Investor Attention Effect“. Dieser Effekt beschreibt schlicht und einfach, wie hoch das Interesse an einer bestimmten Kryptowährung zu einem bestimmten Zeitpunkt ist. Dies erfolgt über eine quantitative Auswertung von Google-Suchanfragen und der Anzahl der Erwähnungen eines Coins in Social-Media-Kanälen wie Facebook oder Twitter.
Eher Leitlinien als Ratgeber
Bei genauerem Hinsehen nennt die Studie den Tradern weder Daten noch Zeiträume, wann wie viel Geld in welchen Coin investiert werden sollte. Vielmehr will man Investoren ein auf akademischen Daten basierendes Werkzeug an die Hand geben, mit dessen Hilfe sie eigenständige Entscheidungen treffen können. Das Paper liefert also eher Investment-Leitlinien, als dass es als Ratgeber fungiert.
BTC-ECHO