Meinungs-ECHO Hillary Clinton: “Kryptowährungen können Nationen destabilisieren”

Bei einer Podiumsdiskussion warnte Hillary Clinton vor der Gefahr von Kryptowährungen für die Stabilität von Nationalstaaten. Derweilen zeigen die Entwicklungen in der Türkei, dass Bitcoin und Co. den Bürgern im aktuellen Inflationsumfeld zum Gegenteil verhelfen können.

Daniel Hoppmann
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Beitragsbild: Sandro Botticelli

Die Beliebtheit von Kryptowährungen hat über die letzten Jahre einen enormen Zugewinn verzeichnet. Immer mehr Investoren wagen den Sprung in den Krypto-Space und zwingen so Regierungen weltweit, sich mit der Thematik zu beschäftigen. Den Staaten, die wie El Salvador Bitcoin und Co. willkommen heißen, stehen wiederum politische Vertreter gegenüber, die die Entwicklungen in dem Sektor mehr als kritisch sehen. Eine von ihnen ist Hillary Clinton.

Die frühere Präsidentschaftskandidatin der Demokraten in den USA äußerte am Freitag auf dem Bloomberg New Economy Forum in Singapur ihre Bedenken gegenüber Kryptowährungen. Diese hätten das “Potenzial, [Fiat]-Währungen und insbesondere die Rolle des US-Dollar zu untergraben”. Ferner schreibt Clinton den digitalen Assets Möglichkeiten zu, ganze Staaten zu destabilisieren und rät Regierungen an, die Aufmerksamkeit verstärkt auf diese “wachsende Problematik” zu richten. Zu der hohen Inflationsrate in den Vereinigten Staaten blieb die ehemalige Außenministerin jedoch wortkarg.

Dass es Kryptowährungen jedoch gar nicht erst benötigt, um Staaten zu destabilisieren, beweisen die aktuellen Ereignisse in der Türkei. Nachdem die Zentralbank des Landes den Leitzins um einen Prozentpunkt gesenkt hatte, befindet sich der Kurs der türkischen Lira gegenüber dem US-Dollar auf einem neuen Rekordtief. Es ist bereits das dritte Mal in diesem Jahr, dass sich der türkische Währungshüter zu einem solchen Schritt entscheidet. Hinzugesellt sich eine Inflationsrate von 20 Prozent.

Bitcoin könnte hier Abhilfe schaffen, meint MicroStrategy-CEO Michael Saylor in einem Tweet.

Die Adoption von Kryptowährungen könne den “angerichteten Schaden rückgängig machen und die Wirtschaft wiederbeleben”, so der 56-Jährige.

Türkische Regierung bleibt Kryptowährungen gegenüber kritisch

Und tatsächlich befeuerte die Geldpolitik der Türkei die Akzeptanz von Kryptowährungen. Das zeigte eine Studie der türkischen Krypto-Börse Paribu im Juli dieses Jahres. So habe sich die Nutzerschaft im Vergleich zum Vorjahr verelffacht. Ein Dorn im Auge der türkischen Regierung. So erklärte Präsident Erdoğan Kryptowährungen im September den Krieg. Man werde die neue Asset-Klasse niemals unterstützen. Vielmehr setzte man auf eine eigene digitale Zentralbanklösung.

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