Wargames Gerechte Verteilung durch Bitcoin? Pentagon spielt Krieg gegen Generation Z

Das US-Verteidigungsministerium wappnet sich für den Ernstfall und spielt Szenarien eines Bürgeraufstands durch. Mit von der Partie: Bitcoin.

Moritz Draht
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Protestanten in der US-Hauptstadt Washington D.C. (2018)

Beitragsbild: Shutterstock

Es brodelt in den USA. Seit dem tragischen Tod George Floyds in Minneapolis vor rund zwei Wochen kommt es auf den Straßen der Großstädte zu massenhaften Protesten gegen systemischen Rassismus. Das Einsetzen von US-Reservisten der Nationalgarde zur Zerschlagung der Demonstrationen in Washington D.C. hat die Stimmung im Land weiter aufgeheizt. Im Pentagon bereitet man sich offenbar schon seit längerem auf den Ernstfall eines landesweiten Aufstandes vor. Bereits 2018 hat das Pentagon ein Wargame-Szenario entworfen, bei dem auch die Kryptowährung Bitcoin (BTC) Erwähnung findet.

Eine gestrandete Generation

Aus geleakten Dokumenten, die The Intercept veröffentlicht hat, geht hervor, dass das Pentagon im Rahmen des Joint Land, Air and Sea Strategic Special Program 2018 (JLASS) ein Wargame inszeniert hat, bei der die Generation Z den landesweiten Aufstand übt. Das Kriegsspiel wurde von Studenten und Dozenten der War Colleges des US-Militärs, einer Ausbildungsstätte für angehende Generäle und Admirale, geleitet.

Dem Szenario zufolge geht die Protestbewegung von Angehörigen der Generation Z aus. Die Unzufriedenheit der nach der Jahrtausendwende geborenen GenZ ist geprägt von ökonomischen und politischen Spannungen. Ausgelöst durch Faktoren wie 9/11, unsichere Jobaussichten, wachsende Schulden und ökonomische Misstände, hat diese junge Generation den Glauben an den amerikanischen Traum und ein gerechtes System – so das Kalkül der Initiatoren – endgültig aufgegeben.

Sowohl die Terroranschläge vom 11. September als auch die Große Rezession haben die Einstellung dieser Generation in den Vereinigten Staaten stark beeinflusst und zu einem Gefühl der Unruhe und Unsicherheit unter der Generation Z geführt. […] Die Generation Z wird oft als eine beschrieben, die Unabhängigkeit und Chancen sucht, aber sie gehören auch zu denjenigen, die am wenigsten daran glauben, dass es so etwas wie den „amerikanischen Traum“ gibt und dass das „System gegen sie manipuliert“ ist. Häufig sehen sie sich selbst als Agenten für sozialen Wandel und sehnen sich nach Erfüllung und Begeisterung in ihrem Job, um „die Welt voran zu bringen“.

Umverteilung per Bitcoin (BTC)

Dem Szenario nach organisiert sich die GenZ im Darknet und startet von dort aus ihren Angriff auf ein marodes System, wobei die Umverteilung von Vermögen ein zentrales Anliegen ist. In bester Robinhood-2.0-Manier greifen sie per Malware Gelder von Unternehmen, Finanzinstitutionen und Organisationen ab, um diese in Bitcoin umzuwandeln und unter ihresgleichen gerecht zu verteilen. Ausgehend vom US-amerikanischen Boden, schwappt die Bewegung in den Folgejahren auf andere Kontinente über und erreicht gegen Ende des jetzigen Jahrzehnts den Rest der Welt.

Angesichts der derzeitigen politischen Unruhen und der Corona-bedingten wirtschaftlichen Schieflage des Landes, erhält das Wargame zwei Jahre nach Inszenierung eine aktuelle Bedeutung. Ob das Ausmaß der Revolte den geschilderten Ernstfall entspricht, scheint zwar unwahrscheinlich. Dass die Gesellschaft aber nach gerechteren Lösungen strebt, um Wohlstand zu verteilen, liegt auf der Hand. Dass die Umverteilung den Umweg über Bitcoin gehen könnte, verdeutlicht zudem die der Kryptowährung innewohnende Sprengkraft.

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