Gehackte Bitcoin-Börse BITPoint verspricht Entschädigungen für Kunden

Die gehackte Bitcoin-Börse BITPoint verspricht, ihre Kunden zu entschädigen. Das Ungewöhnliche daran: Die geprellten Kunden werden in Kryptowährungen ausgezahlt. Was ist von einer solchen Geschäftspraxis zu halten?

Anton Livshits
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BITPoint

Beitragsbild: Shutterstock

Gute Nachrichten für die Kunden der japanischen Bitcoin-Börse BITPoint. Die kürzlich gehackte Plattform gab ihre Absicht bekannt, alle vom Hack betroffenen Nutzer zu entschädigen. Die 50.000 Betroffenen werden ihre verlorenen Assets demzufolge in Kryptowährungen zurückerhalten. Die Geschäftsleitung von BITPoint verkündete ihre Entscheidung bei einer Pressekonferenz am 16. Juli. Die japanische Zeitung Asashi Shimbun berichtete über diese Entwicklung.

Bei einem Angriff auf die Börse erbeuteten unbekannte Hacker nach aktuellsten Angaben verschiedene Kryptowährungen im Wert von etwa 3 Milliarden Yen. Das entspricht umgerechnet 28 Millionen US-Dollar. Unter den gestohlenen Mitteln waren 2 Milliarden Yen an Kundengeldern. Die Angreifer stahlen die Assets aus der Hot Wallet der Bitcoin-Börse. Genki Oda, Präsident von BITPoint, versprach, dass die Ermittlungen zu dem Zwischenfall bereits eingeleitet wurden. BITPoint legte zudem alle Geschäftsaktivitäten auf der eigenen Plattform auf Eis.

BITPoints Rückerstattungspolitik

Indessen sorgte BITPoints Entscheidung, die Entschädigungen in Kryptowährungen auszuzahlen, für Aufsehen. Andere gehackte japanische Bitcoin-Börsen wie Coincheck oder Zaif hatten ihre Kunden damals in Fiatgeld ausbezahlt. BITPoint wird den Kunden hingegen für jeden verlorenen Bitcoin exakt einen Bitcoin zurückerstatten.

Da der Wert von Kryptowährungen stetig fluktuiert, könnte eine solche Rückerstattungspolitik für die Kunden durchaus mit Verlusten einhergehen. Momentan sind die Krypto-Kurse recht stabil, eine 1-zu-1-Rückerstattung verspricht also durchaus, dass Werte erhalten bleiben. Letztlich hängt aber alles davon ab, wie lange BITPoint mit der Auszahlung wartet. Die Bitcoin-Börse versprach, die Auszahlungen nach der Wiederaufnahme der Geschäftstätigkeiten einzuleiten. Ein genaues Datum nannte die Plattform hierfür allerdings nicht. Auch eine Frage nach Maßnahmen gegen den Wertverfall ließ sie während der Pressekonferenz unbeantwortet, das Unternehmen verwies hier auf „Rechtsangelegenheiten“.

Japan wiederholt Zielscheibe von Krypto-Hackern

Der BITPoint-Hack ist indes nur der drittgrößte in der Geschichte des Landes. Bei einem Angriff auf die Bitcoin-Börse Coincheck erbeuteten Hacker etwa umgerechnet 440 Millionen US-Dollar. 260.000 Kunden waren damals betroffen. Die Angreifer wurden bis heute nicht gefunden. Sicherheitskreise spekulieren über Verbindungen nach Nordkorea oder gar nach Russland.

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