Finanzmarkt im Überblick  Das wird für Bitcoin und Krypto in dieser Woche wichtig

Anleger im Krypto-Space sollten in dieser Handelswoche folgende Wirtschafts- und Finanzdaten im Blick haben.

Stefan Lübeck
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Stock Exchange Gebäude

Beitragsbild: Shutterstock

| Auch in dieser Kalenderwoche stehen viele Termine an, die die Kurse von Bitcoin und Co. beeinflussen könnten

Getrieben von der anhaltenden Erholung des US-Technologieindex Nasdaq zeigten sich Bitcoin (BTC) und vor allem der Altcoin-Sektor in der abgelaufenen Handelswoche von ihrer bullishen Seite. Starke Absatzzahlen des Autobauers Tesla wirkten sich zusammen mit besser als prognostizierten US-Wirtschaftsdaten in der zweiten Wochenhälfte positiv auf den Aktien- wie auch Kryptomarkt aus. Insbesondere die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter gepaart mit einem soliden Häusermarkt konnten die Anleger überzeugen. In der Folge erreichte der Bitcoin-Kurs am gestrigen Sonntagabend mit 23.966 US-Dollar ein neues Monatshoch.

Die Berichtssaison in den USA erreicht ihren Höhepunkt

In dieser Woche präsentieren einige der größten US-Technologieunternehmen frische Unternehmenszahlen für das abgelaufene Weihnachtsquartal. Neben dem Social-Media-Riesen Meta, vormals Facebook am Mittwoch, schauen Anleger vor allem auf die Ergebnisse und den Ausblick von Apple, Amazon sowie Googles Konzernmutter Alphabet. Ob diese vier Technologiegiganten ihre Umsatz- und Gewinnerwartungen erreichen können, ist schwer abzuschätzen. Meta und Alphabet litten zuletzt unter einer rückläufigen Nachfrage nach Online-Werbung. Bei Alphabet und auch Amazon könnte, ähnlich wie bei Microsoft in der Vorwoche, das lahmende Zugpferd Cloud-Storage, die Quartalszahlen und speziell den Ausblick auf die kommenden Handelsquartale verhageln.

Zwar dürfte dieser Bereich unverändert die Cashcow dieser Unternehmen darstellen und einen erheblichen Anteil des Quartalsgewinns generieren, jedoch könnte dieser Sektor in 2023 weniger stark wachsen als von Analysten erwartet. Legt man die guten, jedoch ebenfalls rückläufigen Umsätze der Kreditkarten Anbieter Mastercard und Visa zugrunde, könnten auch die Verkaufszahlen bei Apple sowie dem größten Online-Händler Amazon unter den Erwartungen der Marktexperten liegen. Bei Apple wirkt sich zudem der Shutdown des iPhone-Auftragsfertigers Foxconn, wegen eines Covid-Ausbruchs im Dezember, möglicherweise negativ auf die Absatzzahlen aus.

Folgende Wirtschaftsdaten stehen im Fokus der Marktteilnehmer

In dieser Woche schauen die Anleger gebannt auf die Leitzinsentscheidungen der großen Notenbanken Fed und EZB zur Wochenmitte. Bevor am Mittwochabend die US-Notenbank ihre Zinsentscheidung veröffentlicht, schauen die Marktteilnehmer jedoch tags zuvor auf die neusten Zahlen zum US-Verbrauchervertrauen. Sodann richtet sich der Blick am Mittwochabend auf den obersten Währungshüter in den USA, Fed-Chef Jerome Powell. Mehr denn je dürften die Marktakteure auf der Pressekonferenz an seinen Lippen kleben. Am Donnerstag steht dann sein europäisches Pendant, EZB-Chefin Justine Lagarde, im Rampenlicht. Die Äußerungen der beiden Notenbankvorsitzenden dürften die Finanzmärkte maßgeblich beeinflussen. Am Freitag folgt die Veröffentlichung des großen US-Arbeitsmarktberichtes (NFP).

Zahlen zum Verbrauchervertrauen in den USA

Dienstag, 31. Januar 2023: Am zweiten Handelstag in dieser Woche veröffentlicht das Conference Board (CB) neue Zahlen zum US-Verbrauchervertrauen für den Handelsmonat Dezember. Der Grad an Optimismus über die konjunkturelle Entwicklung in den USA, war mit 108,3 zuletzt entgegen der Prognosen wieder deutlich angestiegen. Für den Monat Januar erwarten die Analysten einen weiter ansteigenden Optimismus unter den Verbrauchern und rechnen mit 109,0. Sollte dieser Wert erreicht oder gar übertroffen worden sein, dürfte sich US-Dollarindex (DXY) kurzfristig von seiner anhaltenden Schwäche erholen, was sich negativ auf die Kursentwicklung am Kryptomarkt auswirken könnte. Werden die Analystenerwartungen hingegen verfehlt, wirkt sich dieses abermals negativ auf die Stärke des US-Dollar aus, was wiederum positiv für die Kurse von Bitcoin und Co. zu werten wäre.

Zinsentscheidung und Pressekonferenz der US-Notenbank Fed

Mittwoch, 1. Februar 2023: Um 20.00 Uhr (MEZ) schauen die Marktakteure gebannt auf den Zinsentscheid der Federal Reserve in den USA. Um 20:00 Uhr (MEZ) geben die US-Währungshüter ihre neuste Zinssatzanpassung bekannt. Laut CME FedWatch Tool rechnen bemerkenswerte 99,2 Prozent der Analysten mit einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte. Ob die Entscheidung bereits eingepreist ist und ob Fed-Chef Powell die Marktakteure überraschen wird, steht in den Sternen. In Anbetracht zuletzt deutlich rückläufiger US-Inflationsraten in den USA ist auch eine Pausierung bei aktuell 4,5 Prozentpunkten aktuell nicht gänzlich auszuschließen. Einige wenige Marktexperten halten wegen anhaltend starker Arbeitsmarktdaten in der Vorwoche jedoch auch einen Zinsschritt um weitere 50 Basispunkte nicht für unmöglich. Sie vermuten, dass eine komplette Öffnung der chinesischen Wirtschaft die Rohstoffpreise an den Weltmärkten deutlich erhöhen dürften und infolgedessen auch die Inflationsraten wieder zulegen könnten.

Jede Abweichung von der als “sicher” geltenden Zinsanpassung um +0,25 Prozent auf dann 4,75 Prozentpunkte dürfte daher zu Turbulenzen an den Märkten führen. Eine Kursexplosion wie auch eine scharfe Korrektur am Aktien- und Kryptomarkt könnten die Folge sein. Insbesondere die anschließende Pressekonferenz von Powell um 20:30 Uhr (MEZ) könnte für Klarheit über die Notenbankpolitik in den USA sorgen. Experten werden Powells Ausführungen zur Geldpolitik der Fed in den kommenden Monaten genau beleuchten, um mögliche Hinweise zu einer möglichen Änderung der finanzpolitischen Ausrichtung abzuleiten.

Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank

Donnerstag, 2. Februar 2023: Um 14:15 Uhr (MEZ) schauen die Marktteilnehmer nach Brüssel. Die EZB gibt ihre erste Leitzinsentscheidung im neuen Handelsjahr bekannt. In Anbetracht einer weiterhin knapp zweistelligen Inflationsrate im Euroraum (zuletzt 9,1 Prozent) erwarten Analysten eine Zinsanpassung um weitere 50 Basispunkte auf dann 2,50 Prozent. Eine geringere Erhöhung um lediglich 0,25 Prozentpunkte kann nahezu ausgeschlossen werden. Sollten die Währungshüter den Leitzins hingegen um 75 Basispunkte erhöhen, dürfte der Euro-Dollar Kurs in einer Erstreaktion an Stärke hinzugewinnen. Die damit einhergehende Konsolidierung des US-Dollarindex DXY könnte sich in der Folge stabilisierend auf die Aktien- und Kryptokurse auswirken. Die Marktakteure werden wie schon am Vortag bei der Pressekonferenz der Fed genau zuhören, was EZB-Chefin Lagarde zur Entwicklung der geldpolitischen Maßnahmen in Europa verkünden wird.

US-Arbeitsmarktbericht zum Wochenschluss

Freitag, 3. Februar 2023: Am letzten Tag der ersten Handelswoche folgt die Bekanntgabe der Beschäftigungszahlen außerhalb der Landwirtschaft in den USA für den Monat Januar. Die Experten rechnen mit einem Rückgang auf 183.000 Beschäftigte. Damit liegt die Prognose deutlich unter den zuletzt veröffentlichten Beschäftigungszahlen aus dem Vormonat Dezember. Zuletzt wurden dreimal in Folge 200.000 neu geschaffene Stellen erwartet. Jedes Mal wurden diese Schätzung deutlich übertroffen. Im Dezember waren es 223.000 neu geschaffene Arbeitsplätze.

Liegen die Marktexperten mit ihrer Prognose für den Januar richtig und der Stellenmarkt außerhalb der Landwirtschaft kühlt sich merklich ab, dürfte die Wahrscheinlichkeit einer bevorstehenden Rezession in den kommenden Monaten wieder zunehmen. Schwache NFP-Zahlen könnten die Kurskorrektur des US-Dollars abermals verstärken, was dem ohnehin steigenden Bitcoin-Kurs zusätzlich Rückenwind verleihen sollte. Bleibt der Arbeitsmarkt wie in den Vormonaten weiter resilient und liegt oberhalb der Erwartungen, muss dieses jedoch nicht zwangsläufig zu einer Korrektur am Aktien- und Kryptomarkt führen. Bereits nach der Veröffentlichung des letzten robusten Zahlenwerks zu Jahresbeginn tendierten der Aktien- und der Kryptomarkt im Gleichschritt gen Norden.

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