Alles im Blick: Die wichtigsten Krypto-News der Woche

Krypto-Börse AfriCrypt verschwindet mit 69.000 BTC; John McAfee ist tot; China schränkt Finanzdienstleister ein – Miner:innen wagen Exodus; USA plädieren für weitere Krypto-Regulierungen und Ripple könnte doch kein Wertpapier sein.

Daniel Hoppmann
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Eine Zeitung und eine Tasse Kaffee stehen auf einem Holztisch.

Beitragsbild: Shutterstock

Eine weitere aufregende Woche im Krypto-Space neigt sich dem Ende. Die wichtigsten Ereignisse um Bitcoin und Co. kompakt im Überblick.

Krypto-Börse AfriCrypt verschwindet mit 69.000 BTC

Es scheint der größte Exit-Scam der Geschichte zu sein. Die Gründer der südafrikanischen Krypto-Investment-Firma AfriCrypt sind nach gemeldetem “Hack” mit 69.000 BTC verschwunden. Zuvor verschickten die Betreiber Mitte April ein Schreiben an ihre Investor:innen. Darin hieß es, dass die Plattform heruntergefahren werden müsse und alle Konten nach einem Hack eingefroren seien. Sowohl Kund:innenkonten als auch Wallets und Nodes seien Ziel des Hacks gewesen. Darüber hinaus bat das Schreiben, den Vorfall nicht an die Strafverfolgungsbehörden zu melden.

In der Folge sind nun Bitcoin im Wert von fast 2,3 Milliarden US-Dollar verschwunden. Ein starker Verdacht richtet sich dabei auf die Gründer der Plattform. Den 20-Jährigen Ameer C. und den 17-Jährigen Raees C. Sie sollen zuvor Anleger:innengelder bei der First National Bank (FNB) in Johannesburg abgehoben und sich danach abgesetzt haben. Derzeitig vermutet man die Brüder in Großbritannien.

Krypto-Legende John McAfee stirbt in spanischem Gefängnis

Der Erfinder des Anti-Viren-Pionier John McAfee ist am 23. Juni in einer Gefängniszelle in Barcelona gestorben. Die Todesursache ist noch nicht geklärt, da der Obduktionsbericht noch auf sich warten lässt. Spanische Behörden gehen jedoch von einem Suizid aus. Zuvor war der 75-Jährige 2020 am Flughafen von Barcelona auf Geheiß des US-Justizministeriums von der Polizei festgenommen worden. In den USA warf man dem Gründer der gleichnamigen Softwarefirma Steuerbetrug vor und forderte die Auslieferung. Wenige Stunden vor seinem Tod bestätigte das spanische Nationalgericht McAfees Auslieferung.

Aus einigen Ecken wird die Suizidtheorie jedoch infrage gestellt. Grundlage ist ein Tweet von vor zwei Jahren, bei dem McAfee vermutete, dass die US-Regierung ihn umbringen wolle. Selbstmord würde für ihn niemals infrage kommen, behauptete der Anti-Viren-Pionier immer wieder. Kurz nach seinem Tod postete jemand auf seinem Instagram-Profil ein Bild mit einem großen “Q” – eine Anspielung an die QAnon-Bewegung. McAfees Instagram-Account wurde mittlerweile gelöscht.

China verbietet Banken Bitcoin-Geschäfte – Miner:innen starten Exodus

Der chinesische Feldzug gegen Kryptowährungen setzt sich weiter fort. Waren es zuvor noch Verbote für Krypto-Miner:innen in verschiedenen Provinzen, kommen nun auch handfeste Dienstleistungsverbote für Banken. So kündigte die Agriculture Bank of China (AgBank) an, ihrer Kund:innenschaft jegliche Krypto-Aktivitäten zu unterbinden. Wer mit Konten der AgBank weiterhin an Bitcoin Trading teilnehme, riskiere eine Schließung des Kontos, sagte das Bankhaus in einem Statement. Der Schritt kam nach einem Treffen mit der chinesischen Notenbank, der People’s Bank of China (PBoC), an der führende Köpfe des chinesischen Bankenwesens teilnahmen.

Derweilen scheinen Krypto-Miner:innen den großen Exodus aus China vorzubereiten. So häufen sich die Anzeichen, dass sich chinesische Miner:innen verstärkt nach alternativen Standorten umschauen. So locken unter anderem die USA von Texas bis Miami Miner:innen mit günstigem (Atom-)Strom. Beim chinesischen Mining-Unternehmen BIT Mining hat der texanische Sirenengesang bereits angeschlagen. Vor einem Monat hat der Besitzer eines der größten Mining Pools (BTC.com) rund 25 Millionen USD in eine neue Mining-Anlage in Texas investiert. Doch auch das Nachbarland Kasachstan soll ein lohnendes Ziel darstellen. So verkündete BIT Mining erst am Montag einen Groß-Export an Mining-Hardware in das zentralasiatische Land. Konkret sollen bis zum ersten Juli 2.600 ASICs in den Staat am Kaspischen Meer geliefert werden.

USA: Finanzbeamte sprechen sich für weitere Krypto-Regulierungen aus

Seit März werden im US-Finanzministerium Brian Nelson und Elizabeth Rosenberg für hochrangige Posten innerhalb der Behörde gehandelt. Am vergangenen Dienstag, dem 22. Juni, sprachen beide vor einem Ausschuss des Senats und forderten weitere Krypto-Regulierungen. Auf die Frage, wie sie den Schaden durch Krypto-Verbrechen begrenzen würden, verwies Nelson auf den Anti-Money Laundering Act. Dabei handelt es sich um ein Gesetz, das vergangenes Jahr in Kraft getreten ist und das Financial Crimes Enforcement Network (FinCEN) mit der Einführung neuer Regulierungen beauftragte. Darüber hinaus müsse das Büro für Terrorismusfinanzierung und Finanzkriminalität mit seinen internationalen Partnern zusammenarbeiten, um Krypto-Verbrechen anzugehen.

Elizabeth Rosenberg forderte ebenfalls vor dem Ausschuss mehr internationale Zusammenarbeit. Zudem wolle sie sich dafür einsetzen, “konsistente und geeignete Regeln” über verschiedene Jurisdiktionen hinweg zu etablieren. Gleichzeitig waren sich jedoch beide Finanzbeamte einig, dass eine Überregulierung zu einer Abwanderung von Krypto-Unternehmen aus den USA führen könnte.

Ripple Rechtsstreit: XRP vielleicht doch kein Wertpapier?

Ist der Token XRP eigentlich ein Wertpapier? Mit diesem Argument initiierte die US-amerikanische Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) einen Prozess gegen den XRP-Herausgeber Ripple. Nach einigen Teilerfolgen für das Krypto-Start-up aus Kalifornien zeigt ein neues Statement der SEC-Mitarbeiterin Hester Peirce, dass der Anklagegrund vielleicht doch nicht ganz so eindeutig sein könnte.

In einem Interview mit Bloomberg offenbarte Peirce einige semantische Spitzfindigkeiten in der Arbeitsweise ihrer Behörde. Bei der Klage gehe es demnach nicht unbedingt darum, dass der Ripple-Token XRP ein Wertpapier sei. Vielmehr gehe es darum, dass der Token auf eine Art und Weise angeboten werde, die dem Verkauf eines Wertpapiers entspreche.

Aus dem soeben ausgeführten leitet sich für die SEC-Kommissionärin Hester Peirce die Frage ab, ob dasselbe Asset auch auf eine andere Weise als ein Wertpapier handelbar sein könnte. Peirce, die wegen ihrer wohlwollenden Haltung gegenüber dem Krypto- und Blockchain-Space auch als “Crypto Mom” bekannt ist, spricht sich deshalb für eine größere regulatorische Klarheit aus. Demnach sollte ihre Behörde weniger Zeit in Fälle wie Ripple stecken, bevor ein eindeutigerer Definitionsrahmen abgesteckt ist.

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