69.000 BTC weg AfriCrypt wird milliardenschwerer Exit-Scam vorgeworfen

Die Gründer der südafrikanischen Krypto-Investment-Firma AfriCrypt sind nach gemeldetem “Hack” zusammen mit 69.000 BTC verschwunden. Der Verdacht auf einen gigantischen Exit-Scam liegt in der Luft.

Christian Stede
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Bitcoin Scam Alert (Symbolbild)

Beitragsbild: Shutterstock

Mitte April erhielten die Investoren des südafrikanischen Krypto-Investmentfirma AfriCrypt eine rätselhafte E-Mail. Darin hieß es, dass die Plattform heruntergefahren werden müsse und alle Konten nach einem Hack eingefroren seien. Sowohl Kundenkonten als auch Wallets und Nodes seien Ziel des Hacks gewesen. Vorübergehende Netzwerkausfälle sind je nach Börsenbetreiber nichts Ungewöhnliches.  Das Ominöse an dieser Nachricht war aber ein Appell an die Anleger. Sie wurden gebeten, den Vorfall nicht an die Strafverfolgungsbehörden zu melden. Dies würde aus Firmensicht die Wiederaufnahme der Geschäftstätigkeit nur verlangsamen. 

Nun zeigt sich offenbar erst das wahre Motiv dieses eigenartigen Verschwiegenheitsgebotes. Denn die beiden Gründer von AfriCrypt sind spurlos verschwunden und mit ihnen 69.000 BTC. Nach den jüngsten Kursverlusten sind dies umgerechnet rund 2,3 Milliarden US-Dollar. Wie aus einem Bericht von Bloomberg hervorgeht, machten sich die beiden Gründer von AfriCrypt schon kurz nach dem vermeintlichen Hack aus dem Staub. Zuvor überwiesen der 20-jährige Ameer Cajee und der 17-jährige Raees Cajee jedoch die gesammelten Anlegergelder von einem Konto bei der First National Bank (FNB) in Johannesburg. Als aktueller Aufenthaltsort des geflüchteten Duos wird Großbritannien vermutet.

AfriCrypt lockte Investoren mit unrealistisch hohen Renditen

Noch ist die Faktenlage allerdings nicht ganz geklärt. Sollte sich die Geschichte aber tatsächlich als Exit-Scam entpuppen, wäre es laut Bloomberg der größte Betrug dieser Art. Wie dem auch sei, die Anleger von AfriCrypt waren schon vor dem Verschwinden der Gründer gewarnt. Angeblich hatte man ihnen unrealistisch hohe Renditen von bis zu 10 Prozent pro Tag versprochen. Die südafrikanische Anwaltskanzlei Hanekom Attorneys hat den Fall nun im Namen der betroffenen Nutzer übernommen. 

Wir waren sofort misstrauisch, als die Ankündigung die Investoren dazu aufforderte, keine rechtlichen Schritte einzuleiten. Africrypt-Mitarbeiter hatten den Zugang zu den Back-End-Plattformen schon sieben Tage vor dem angeblichen Hack verloren

, so die Kanzlei. Den Fall meldete sie an eine Eliteeinheit der nationalen Polizei, die “Hawks” genannt wird. Der südafrikanische Gauteng South High Court hat eine vorläufige Liquidationsverfügung gegen die Cajee-Brüder erlassen. Sie haben bis zum 19. Juli 2021 Zeit, auf die Verfügung zu reagieren. Mit Mirror Trading International (MTI) gab es in Südafrika schon einmal einen ähnlichen Fall. 23.000 BTC von Investoren verschwanden mit dem CEO Johann Steynberg. Berichten zufolge floh er nach Brasilien, um einer Bestrafung zu entgehen.

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