Es wird konkreter Deutsche Kreditwirtschaft spricht sich für E-Euro aus

Der Spitzenverband der Deutschen Kreditwirtschaft spricht sich in einem neuen Positionspapier klar für den E-Euro aus und betont gleichzeitig die Nachteile, die ein Versäumnis mit sich bringe.

Daniel Hoppmann
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Der E-Euro.

Beitragsbild: Shutterstock

Die Causa E-Euro nimmt in Europa weiter an Fahrt auf. Nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) Anfang Juni in einem Gutachten die negativen Folgen einer Nichteinführung des digitalen Geldes herausstellte, legt nun die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) nach. In einem Positionspapier teilen die fünf Kredit-wirtschaftlichen Spitzenverbände in Deutschland die Nachteile mit, die aus einer versäumten Einführung des E-Euro resultieren könnten und konstruieren ein Ökosystem, das über den normalen Anwendungsbereich einer CBDC hinausgeht.

Dieses Ökosystem müsse vor allem drei Kernmerkmale aufweisen. Zum einen müsse es als “Retail-CBDC” im privaten Gebrauch eine ähnliche Funktion wie Bargeld erfüllen. Dabei fordert der Verband auch eine “Offline-Funktion”, um anonyme Zahlungen zu ermöglichen. Dies soll über eigene Wallets ermöglicht werden.

Zum anderen müsse der E-Euro jedoch auch als “Wholesale-CBDC” anwendbar sein, der für die Kapitalmärkte und den internen Bankenverkehr genutzt werden kann. Laut Ansicht der DK-Experten soll so auch der Digitalisierungsprozess von Zentralbankkonten in das Projekt der EZB einbezogen werden können. Das führe zu Verbesserungen für Verbraucher, Unternehmer und die Kreditwirtschaft.

DK fordert Smart-Contract-Funktion beim E-Euro

Als letzten Punkt führt das Positionspapier den “Giralgeldtoken” auf. Der von Banken ausgegebene Token solle die beiden zuvor genannten Arten des E-Euro unterstützen. Der Fokus liegt hierbei vor allem auf Firmenkunden im Umfeld der Industrie 4.0. Eine Smart-Contract-Funktion soll so Verträge automatisieren und die Branche effizienter machen.

Dazu sagt der Geschäftsführer des Deutschen Sparkassen und Giroverbandes, Dr. Joachim Schmalzl, der aktuell auch den Vorsitz in der Deutschen Kreditwirtschaft hält, in der BTC-ECHO vorliegenden Pressemitteilung:

Mit der zunehmenden Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen eröffnen sich für Europas Unternehmen ganz neue Möglichkeiten. Die Kreditwirtschaft steht bereit, mit innovativen Geldformen neue Lösungen für ihre Unternehmenskunden anzubieten. Die EZB muss den Rahmen dafür so setzen, dass Europas Kreditwirtschaft und Realwirtschaft die neuen Möglichkeiten sinnvoll ausschöpfen können.

Dr. Joachim Schmalzl in DK-Pressemitteilung.

Deutsche Kreditwirtschaft plädiert für Obergrenze

Neben den möglichen Anwendungsbereichen plädiert der Verband auch für eine Obergrenze, bis zu der EU-Bürger den E-Euro nutzen könnten. Damit stimmt die DK auch in diesem Punkt mit der EZB überein, die sich zuvor ebenfalls für eine Begrenzung auf 3.000 Euro ausgesprochen hatte. Allerdings nennt der Verband keinen festen Betrag. Man sei überzeugt, dass die Höhe von größter politischer, wirtschaftlicher und kommunikativer Bedeutung sowie ausschlaggebend für den Erfolg eines digitalen Euro sei. Stattdessen wolle man mit den Zentralbanken der EU-Mitgliedsländer den Dialog suchen.

Derweilen scheint die Causa E-Euro mittlerweile eine neue Dynamik zu entwickeln. So werde laut der DK-Pressemitteilung die EZB bereits Mitte dieses Monats erste Pilotprojekte auf den Weg bringen.

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