Finanzmarkt im Überblick  Das wird für Bitcoin und Krypto in dieser Woche wichtig

Anleger im Krypto-Space sollten in dieser Handelswoche die folgenden Wirtschafts- und Finanzdaten im Blick haben.

Stefan Lübeck
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Stock Exchange Gebäude

Beitragsbild: Shutterstock

| Auch in dieser Kalenderwoche stehen viele Termine an, die die Kurse von Bitcoin und Co. beeinflussen könnten

In der abgelaufenen Handelswoche kam die Krypto-Leitwährung Bitcoin (BTC) nicht nachhaltig voran. Trotz anhaltender Probleme im Bankensektor erhöhte die US-Federal Reserve Bank (Fed) zur Wochenmitte abermals die Zinsen um 0,25 Prozent auf nun 5,00 Prozent. Zwar stieg der BTC-Kurs in der Folge kurzfristig auf ein neues Jahreshoch bei 28.937 US-Dollar an, gab seine Gewinne im Zuge erneut hawkisher Aussage durch den Fed-Chef Jerome Powell während der Pressekonferenz wieder ab und korrigierte in der Spitze auf 26.678 US-Dollar, bevor eine Stabilisierung einsetzte. In dieser 8 Prozent Handelsspanne bewegte sich Bitcoin bis zum gestrigen Wochenschluss. Derweil kam der Bankensektor in den USA wie auch Europa abermals unter Druck. Die überwiegende Mehrheit der Finanzinstitute beendete die Woche im Bereich ihres Wochentiefs. Kontoinhaber in den USA zogen zuletzt rund 100 Milliarden US-Dollar von großen wie auch kleinen US-Finanzinstituten ab. Obwohl das US-Treasury Department nach einer gemeinsamen Sitzung mit der Fed und der FDIC nochmals versicherte, das Finanzsystem würde fehlerfrei und resilient arbeiten, überlegten die Finanzbehörden in den USA zuletzt, die Notkreditfazilität auf zusätzliche Banken auszuweiten.

Folgende Wirtschaftsdaten werden in dieser Woche relevant

In der neuen Handelswoche schauen die Anleger am Dienstag zunächst auf frische Daten zum US-Verbrauchervertrauen. Zur Wochenmitte folgen neuste Zahlen zu den in den USA wichtigen Verkäufen von Bestandsimmobilien. In der zweiten Wochenhälfte am Donnerstag gibt das Office for National Statistics die finalen Zahlen zum US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) bekannt. Am letzten Tag der Handelswoche blicken die Marktakteure zunächst auf die Vorabveröffentlichung der Verbraucherpreisindizes für den Euroraum sowie am Freitagnachmittag auf die PCE-Kerninflationsrate für die USA im Monat Februar.

Zahlen zum Verbrauchervertrauen in den USA

Dienstag, 28. März 2023: Am morgigen Dienstag gibt das Conference Board (CB) um 16:00 Uhr (MEZ) neue Zahlen zum US-Verbrauchervertrauen für den Handelsmonat März bekannt. Der Grad an Optimismus über die konjunkturelle Entwicklung in den USA, lag mit 102,9 im Februar deutlich unter den Erwartungen von 108,5. Damit sank das Vertrauen der Verbraucher den zweiten Monat in Folge. Für den Monat März erwarten die Marktexperten einen weiteren Rückgang auf 101,0. Wird die Prognose übertroffen, dürfte der US-Dollarindex (DXY) seine Aufwärtsbewegung der Vorwoche fortsetzen und könnte als Gegenwind für Bitcoin wirken. Werden die Analystenerwartungen hingegen verfehlt und das Verbrauchervertrauen liegt sogar unterhalb der Erwartungen, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den USA weiter. Ein anhaltend schwaches Verbrauchervertrauen dürfte positiv an den Finanzmärkten aufgenommen werden, da es die Chance auf eine Senkung der Leitzinsen in den kommenden Monaten weiter steigern würde.

Schwebende Hausverkäufe in den USA zur Wochenmitte

Mittwoch, 29. März 2023: Um 16:00 Uhr (MEZ), werden die neusten Verkaufszahlen von bestehenden Häusern in den USA veröffentlicht. Da die Verkäufe bestehender Häuser rund 90 Prozent des amerikanischen Immobilienmarktes darstellen, ist diese Kennzahl eine wichtige Komponente für die Beurteilung der US-Verbraucherausgaben. Nachdem die Verkäufe für den letzten Berechnungszeitraum mit +8,1 Prozent deutlich über den Erwartungen von lediglich +1,0 Prozent lagen, erwarten die Analysten nun mit einem Rückgang von -3,0 Prozent. Fallen die Verkaufszahlen für bestehende Eigenheime besser aus als erwartet, könnte dieses auf eine anhaltende Stabilisierung am zuletzt schwachen Häusermarkt hindeuten. Ein Komplettabsturz des Immobilienmarktes dürfte die Bankenprobleme in den USA nochmal verschärfen und die US-Wirtschaft in die Rezession führen. Damit müsste die US-Federal Reserve in der Folge die Zinsen schneller senken als geplant. Anleger dürften paradoxerweise schlechte Zahlen vom Häusermarkt für Neueinstiege am Aktien- und Kryptomarkt nutzen.

Bruttoinlandsprodukt in den USA

Donnerstag, 30. März 2023: Um 14:30 Uhr (MEZ) werden die finalen Zahlen zum US-Bruttoinlandsprodukt für das letzte Quartal in 2022 veröffentlicht. Bei den letzten beiden Vorabveröffentlichungen für das vierte Quartal im Januar und Februar verfehlten die Marktexperten mit ihrer Prognose die veröffentlichten Zahlen. Aktuell rechnen die Analysten mit 2,7 Prozent Wirtschaftswachstum im Schlussquartal des Vorjahres. Zuletzt lagen die Experten 0,2 Prozent unter der Prognose aus dem Vormonat Februar von zuletzt 2,9 Prozent. Bestätigen die finalen Zahlen die neuste Schätzung von 2,7 Prozent, könnte die Marktreaktion positiv ausfallen. Auch der Bitcoin-Kurs sollte dann bullish tendieren. Zuletzt bewerteten die Marktteilnehmer ein starkes Bruttoinlandsprodukt positiv. Bei einer erneuten Schwäche dürfte Jerome Powell weiter unter Zugzwang geraten. Vorstellbar wäre, dass der Markt schlechte BIP-Daten daher dennoch positiv wertet. Selten waren die Marktakteure in ihrer Auslegung dieser wichtigen Kennziffer derart hin- und hergerissen.

Inflationsdaten aus Europa und der PCE-Kerninflation in den USA zum Wochenschluss

Freitag, 31. März 2023: Um 11:00 Uhr (MEZ) werden die Vorabveröffentlichungen der Verbraucherpreise im Euroraum für den Monat März bekannt gegeben. Die Expertenprognose liegt mit 7,2 Prozent deutlich unter der finalen Inflationsrate im Vormonat von 8,5 Prozent. Insbesondere die fallenden Rohölpreise dürften ausschlaggebend für die wieder reduzierte Prognose sein. Da die Inflationsdaten im Vereinigten Königreich wider Erwarten jedoch deutlich zulegten und mit 10,4 Prozent erneut zweistellig waren, könnten auch die Daten für Europa über den Erwartungen ausfallen. Negative Auswirkungen auf den Aktienmarkt dürften die Folge sein. Werden die Erwartungen der Analysten hingegen erreicht und fallen sogar niedriger aus als antizipiert, könnte der Markt den Rückgang honorieren. Aktien- wie auch Kryptoassets dürften sodann im Wert zulegen.

Um 14:30 Uhr (MEZ) präsentiert das Bureau of Economic Analysis die PCE-Kernrate für die USA im Monat Februar. Prognostiziert wird ein wie schon im Vormonat ein Anstieg im Monatsvergleich von +0,4 Prozent. Letzten Monat hatte der PCE-Preisindex mit +0,6 Prozent bereits über den Marktprognosen gelegen. In der Folge korrigierte die Finanzmärkte gen Süden. Hält diese Tendenz an, wäre erneut mit einem schwachen Handelsende am Freitag zu rechnen. Sollte die Kerninflationsrate jedoch weniger stark gestiegen sein als von Analysten erwartet, dürfte der Aktienmarkt und mit ihm auch der Bitcoin-Kurs profitieren. Da die Fed jedoch zuletzt weg von einem reinen Fokus auf die Inflationsproblematik hin zu den systemischen Risiken im Bankensektor umgeschwenkt hat, ist die Bewertung der Daten zunehmend schwierig.

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