Finanzmarkt im Überblick  Das wird für Bitcoin und Krypto in dieser Woche wichtig

Anleger im Krypto-Space sollten in dieser Handelswoche die folgenden Wirtschafts- und Finanzdaten im Blick haben.

Stefan Lübeck
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Stock Exchange Gebäude

Beitragsbild: Shutterstock

| Auch in dieser Kalenderwoche stehen viele Termine an, die die Kurse von Bitcoin und Co. beeinflussen könnten

Die Krypto-Leitwährung Bitcoin und mit ihr auch die Mehrheit des gesamten Kryptomarktes bauten ihre Kursverluste der Vorwoche auch in der abgelaufenen Woche weiter aus. Während der weltweit größte Aktienindex S&P 500 in der zweiten Wochenhälfte zu einer größeren Erholung ansetzen konnte, kam der Bitcoin-Kurs nach negativen News zur US-Kryptobank Silvergate deutlicher unter Druck und korrigierte kurzfristig zurück auf 22.000 US-Dollar, bevor eine Stabilisierung einsetze. Die größte Long-Liquidation in diesem Handelsjahr in einem Umfang von 62 Millionen US-Dollar drückten den BTC-Kurs innerhalb weniger Stunden um 5 Prozent gen Süden. Trotz eines ebenfalls schwächer tendierenden US-Dollarindex (DXY) kapselte sich der Kryptomarkt somit vom US-Aktienmarkt ab.

Folgende Wirtschaftsdaten werden in dieser Woche relevant

Am morgigen Dienstag, dem 07. März, spricht Fed-Chef Jerome Powell über die wirtschaftlichen Aussichten in den USA. Zur Wochenmitte tritt erneut der Fed-Vorsitzende vor die Mikrofone. Zeitgleich veröffentlicht das Bureau of Labor Statistics den neusten JOLTs Stellenreport. Im frühen Donnerstagmorgen veröffentlicht das National Bureau of Statistics in China die aktuellen Verbraucher- und Erzeugerpreise für die Volksrepublik. Am letzten Handelstag der Woche folgt die Veröffentlichung des großen US-Arbeitsmarktberichtes (NFP) sowie die aktuellen Arbeitslosenzahlen für die USA.

Pressekonferenz von Fed-Chef Powell im Fokus

Dienstag, 07. März 2023: Um 16:00 Uhr (MEZ) schauen die Marktakteure auf die neusten Aussagen vom Vorsitzenden der Federal Reserve. Sie erwarten neue Erkenntnisse zur geldpolitischen Ausrichtung der Fed bei der nächsten Leitzinsentscheidung am 22. März. Jede Implikation Powells über einen Richtungswechsel dürfte die Märkte bewegen. Aufgrund der wieder zunehmenden Teuerungsraten dürfte der Fed-Chef eine Rezession weiter als unausweichlich ansehen.

Jerome Powell und JOLTs Stellenreport zur Wochenmitte

Mittwoch, 08. März 2023: Um 16:00 Uhr (MEZ) tritt erneut Fed-Chef Powell vor die Mikrofone und könnte seine Aussagen des Vortags abermals spezifizieren. Es bleibt abzuwarten, ob Powell mögliche weitere Maßnahmen der Federal Reserve gegen die Inflationsproblematik thematisiert. Traditionell reagiert der US-Aktienmarkt wie auch der Kryptosektor empfindlich auf jegliche neue Anmerkungen des Fed-Vorsitzenden. Zeitgleich wird der JOLTS-Stellenreport für den Monat Februar vom Bureau of Labor Statistics präsentiert. Die aktuelle Schätzung beläuft sich auf 10,60 Millionen offene Stellenangebote. Im vorherigen Berechnungszeitraum hatte die Zahl der offenen Stellen noch 11,01 Millionen betragen. Liegt die Anzahl freier Stellen unter den Erwartungen, deutet dieses auf eine wirtschaftliche Abkühlung hin. Eine Verschlechterung des Job-Markts würde die Wahrscheinlichkeit eines wirtschaftlichen Abschwungs in den USA erhöhen. Ein schwacher JOLTS-Report könnte zu erneuten Kursrücksetzern an den US-Aktienindizes führen und damit auch die Kurse am Kryptomarkt weiter unter Druck setzen. Sollten die US-Unternehmen wie schon im Vormonat jedoch mehr neue Arbeitsplätze geschaffen haben und damit die Stärke der US-Wirtschaft untermauern, könnte dieses wie schon am 01. Februar in ansteigenden Kursen am Finanzmarkt resultieren. Zuletzt tendierte der Markt wie zu einer positiven Bewertung starker Job-Daten in den USA.

Verbraucher- und Erzeugerpreise aus China

Donnerstag, 09. März 2023: Um 02:30 Uhr (MEZ) veröffentlicht die Volksrepublik neue Inflationsdaten für den Monat Februar. Im Monatsvergleich wird eine leichte Steigerung des Verbraucherpreises um 0,1 Prozent auf 0,8 Prozent erwartet. Sollten die Verbraucherpreise in China wie schon im Vormonat höher als die Prognosen ausfallen, könnte auch die chinesische Notenbank PBOC ihre lockere Geldpolitik zur Ankurbelung der Wirtschaft überdenken. Für die Produzentenseite rechnen die Analysten mit einem Rückgang um -0,5 Prozentpunkte. Zuletzt waren die Erzeugerpreise im Monatsvergleich mit -0,8 Prozent sogar stärker gefallen als die Expertenprognose von -0,5 Prozent. In Anbetracht des Neustarts der chinesischen Wirtschaft nach Änderung der Null-Covid-Politik ist ein derart starker Rückgang jedoch als unwahrscheinlich anzusehen. Die Regierung in Peking wird alles daran setzen, die eigene Wirtschaft nicht abzuwürgen. Daher sind die präsentierten Zahlen wie immer mit Vorsicht zu genießen. Perspektivisch dürften ansteigende Verbraucher- und Produzentenpreise die PBOC jedoch ebenfalls zum Handeln zwingen.

Neuster Arbeitsmarktbericht sowie die US-Arbeitslosenquote zum Wochenschluss

Freitag, 10. März 2023: Um 14:30 Uhr (MEZ) werden die aktualisierten Beschäftigungszahlen außerhalb der Landwirtschaft (NFP) in den USA für den Monat Februar präsentiert. Die Marktexperten rechnen nach 517.000 neu geschaffenen Stellen im Januar für den abgelaufenen Berichtszeitraum mit 200.000 neuen Jobs. Sollte die Prognose getroffen oder sogar unterboten werden, bestätigt sich die Vermutung der Marktexperten, dass die starke Zahl des Vormonats auf einen verzerrten Einmaleffekt durch die Wiedereinstellung vieler Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst zurückzuführen ist. Schwache Arbeitsmarktdaten könnten sich in der Folge negativ auf die Kurse an den Finanzmärkten wirken. Sollte sich die Resilienz des US-Jobmarktes hingegen bestätigen und die Analystenerwartungen werden erneut geschlagen, ist mit einer positiven Kursentwicklung an den Finanzmärkten zu rechnen. Die Wahrscheinlichkeit einer Rezession würde damit weiter zurückgehen.

Ebenfalls um 14:30 Uhr (MEZ) wird die Arbeitslosenquote für die USA veröffentlicht. Die Prognose liegt unverändert bei 3,4 Prozentpunkten. Schwache NFP-Zahlen dürften sich negativ auf die zuletzt um 0,1 Prozent auf 3,4 Prozent zurückgegangene Arbeitslosenquote auswirken. Die Arbeitslosenquote dürfte wieder auf das Niveau aus dem Dezember ansteigen. Nimmt der Prozentsatz an Menschen ohne Arbeit hingegen erneut ab, dürften die Anleger dieses honorieren. Da der US-Dollar als Resultat jedoch ebenfalls weiter zulegen sollte, könnte dieses als erneuter Gegenwind auf den Bitcoin-Kurs wirken.

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