Dancing Baby auf der Blockchain Das älteste Meme der Welt wird zum NFT – und verwandelt sich

Früher kannte niemand die Schöpfer von Memes. Durch NFTs werden sie zu Stars. Jetzt wird das älteste Meme der Welt verkauft. Ein Porträt.

Giacomo Maihofer
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Beitragsbild: Autodesk Inc

Es hat schon eine gewisse Ironie. Das älteste Meme der Welt ist ausgerechnet: ein tanzendes Baby. Seit seiner Geburt Mitte der Neunziger steppt das Dancing Baby durch Internetforen, TV-Werbespots, Musikvideos, US-amerikanische Late-Night-Shows und Fernsehserien. Meist gibt es einen Cha-Cha zum hypnotisch-verblödeten Oogachacka-Intro aus Hooked on A Feeling zum Besten. Neuere Ableger beherrschen aber auch den Gangnam-Style. Und scheinbar Kung-Fu.

Der weltweit heißgeliebte Hosenscheißer tanzt jetzt auf der Blockchain und wird in Form eines Non-fungible Token (NFT) heute auf der Plattform Foundation versteigert (https://foundation.app/collection/dancingbaby). Und er verwandelt sich gleich fünfmal. Für eine exklusive NFT-Kollektion kreieren Künstler wie der Nyan Cat-Schöpfer Chris Torres ihr eigenes Dancing Baby. Sie steht ab morgen zum Verkauf. Das Projekt entstand gemeinsam mit dem österreichischen Designerstudio HFA.

Die Auktion ist der vorläufige Höhepunkt einer langen Liaison zwischen den zwei Kulturen. Memes boomen im Kryptospace seit Jahren. Wörter wie “Hodl” und “When Lambo” gehören zum alltäglichen Sprachgebrauch, Memecoins wie Dogecoin (DOGE) erreichen Marktwerte von mehreren Milliarden, alte Memes werden als NFTs verkauft und neue direkt in Form von NFTs geboren, wie die Bored Apes.

“Memes sind die Grundlage für die Macht der Kryptokultur”, meint Chris Torres, der Schöpfer der populären Nyan Cat, gegenüber BTC-ECHO. Doch vor dem Aufstieg von Krypto blieben ihre Urheber oft unbekannt. Jetzt werden sie zu Stars. Und verdienen mächtig mit.

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Die Nyan Cat.

“Vor der Einführung von NFTs wusste niemand, dass hinter Nyan Cat überhaupt ein Schöpfer steht”, erzählt Torres. “NFTs geben dir als digitalem Künstler die Möglichkeit, einen Eigentumsnachweis zu erbringen, was für mich sehr wichtig war.” Nachdem er jahrelang dabei zugesehen hatte, wie andere von seinem 2011 geschaffenen Werk profitierten, verkaufte er es letztes Jahr als NFT – für fast eine halbe Million US-Dollar.

Michael Girard, einer der Urheber des Dancing Babys, sieht das Potenzial von NFTs ähnlich. Für Memes, ihre Sammler und Künstler, beginnt eine neue Ära. “Künstlerisches Eigentum muss nicht mehr zwangsläufig mit privat verwahrten physischen Objekten verbunden sein”, meint er.

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Das Dancing Baby restauriert (l.) und einmal von Chris Torres.

Natürlich spiele Geld auch eine Rolle für seine Entscheidung, das Dancing Baby als NFT zu verkaufen. Eine noch größere Motivation war es aber, gemeinsam mit den anderen ursprünglichen Schöpfern das tanzende Baby digital zu restaurieren und jüngere Künstler ihre eigenen Kollektionen erschaffen zu lassen. “Das finde ich spannend und extrem befriedigend. Egal, wie sich die NFTs letztendlich verkaufen.”

Für Chris Torres geht mit dem Projekt ein Kindheitstraum in Erfüllung. “Ich erinnere mich noch genau daran, wie sich das Meme während meiner Jugend im frühen Internet verbreitete”, erzählt er. “Heute habe ich die Möglichkeit, mit dem Großvater aller Memes zusammenzuarbeiten. Das finde ich großartig.”

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