Größter Scam der Welt Chinesische Polizei nimmt 109 Verdächtige fest

Im Fall um den PlusToken-Betrug hat es in China eine Reihe von Festnahmen gegeben. Das Ponzi-System hat Millionen von Investoren Bitcoin (BTC), Ether (ETH) und EOS im Wert von rund sechs Milliarden US-Dollar erleichtert.

Christopher Klee
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Spielwürfel neben Bitcoin-Münze

Beitragsbild: Shutterstock

Wie aus Berichten lokaler Medien hervorgeht, handelt es sich bei den festgenommen um alle 27 Hauptverdächtigen sowie 82 weitere Mitglieder des international agierenden PlusToken-Teams.

PlusToken gehört zu den ersten und schlechterdings „erfolgreichsten“ Scams in der Geschichte von Bitcoin. Zwei Millionen Menschen sind auf das Versprechen der Drahtzieher vom schnellen Geld hereingefallen. Letztere konnten dabei unter anderem mindestens 70.000 Bitcoin-Einheiten (BTC) sowie 800.000 Ether (ETH) einsammeln. Laut Angaben des chinesischen Finanznachrichten-Portals CLS beläuft sich der Schaden insgesamt auf über 40 Milliarden Yuan – umgerechnet rund 4,9 Milliarden Euro. Den mutmaßlichen Urhebern wird damit die zweifelhafte Ehre zu Teil, als erstes Krypto-Ponzi-System vom chinesischen Ministerium für Öffentliche Sicherheit hochgenommen worden zu sein.

PlusToken: Alte Masche in neuem Gewand

Das Team von PlusToken versprach, die eingezahlten Kryptowährungen – vor allem Bitcoin (BTC), Ether ETH und EOS – zu vermehren. Das sollte ein Trading Bot bewerkstelligen, für dessen Existenz es jedoch bis heute keine Belege gibt. Wenn es überhaupt zu einer Auszahlung von Dividende kam, stammte diese vom Geld neuer Kunden – um nicht zu sagen: Opfer. PlusToken war damit ein typisches Pyramidensystem, nur eben mit Krypto-Anstrich. Wie für diese Form des Betrugs üblich, setzte PlusToken auf ein ausschweifendes Referall-Programm, das Nutzer dazu verleitete, Freunde und Bekannte zu werben.

Ein Jahr lang lief der mutmaßliche Betrug weitestgehend unentdeckt. Im Juni 2019 berichteten die ersten Nutzer von ausbleibenden Zahlungen. Wenig später wurde klar, dass sich die Urheber von PlusToken mit den Kunden-Einlagen über alle Berge gemacht haben. Der Milliarden-Schaden macht PlusToken zum verheerendsten Ponzi-System der Geschichte.

Auswirkungen auf den Bitcoin-Kurs

Dank der Transparenz der Blockchain-Technologie lassen sich die Geldströme der erbeuteten Kryptowährungen nachvollziehen. Blockchain-Analysefirmen wie Chainalysis haben bereits eine Reihe von Wallets ausfindig machen können, die mit PlusToken in Verbindung stehen. Freilich waren sich auch die Drahtzieher der Transparenz der Blockchains bewusst, weshalb sie teilweise versuchten, die Krypto-Einlagen mittels Mixing zu waschen.

Seit dem entgeht kaum eine PlusToken-Transaktion den Argusaugen der Blockchain-Analysten. Entsprechend groß ist die Aufregung, wenn große Mengen Bitcoin oder Co. von PlusToken Wallets bewegt werden. Zuletzt planschte der Wal Ende Juni: EOS-Einheiten im Gegenwert von knapp 70 Millionen US-Dollar wurden von einer PlusToken Wallet auf eine unbekannte Wallet transferiert. Doch auch vorher versetzten die Geldströme des „Projekts“ die Krypto-Community immer wieder in Wallung. So gab es bei Bitcoin-Kurs-Einbrüchen schon mehrmals den Verdacht, dass der Scam dahinterstecken könnte.

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