Hash Rate ordnet sich neu China verbietet Bitcoin Mining – na und?

Die Hash Rate ist im Sinkflug, chinesische Miner stöpseln ihre Geräte in Scharen aus und Bitcoin fällt im Kurs.. Doch anstatt in Panik zu verfallen, sollten Bitcoiner die geopolitische Neuordnung der Hash Rate willkommen heißen.

David Scheider
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Solarpanele

Beitragsbild: Shutterstock

Man kann es nicht anders sagen: Der chinesische Mining-Exodus ist in vollen Gängen. Nachdem mehrere Bezirksregierungen die Stöpsel aus den Mining Rigs gezogen haben, ist die Hash Rate im Sinkflug. Die akkumulierte Rechenleistung im Netzwerk beträgt aktuell knapp über 100 Exahashes pro Sekunde (EH/s) und ist damit auf dem Niveau von vor einem Jahr. Das ist deutlich.

Wie durchdacht der Schritt war, wird sich zeigen. Denn Bitcoin Mining in China war nicht nur für die Mining-Betriebe selbst eine dankbare Cash Cow. Auch die Kraftwerke hatten am digitalen Goldrausch im Reich der Mitte kräftig mitverdient. Schließlich ist Strom in China so günstig wie sonst kaum auf der Welt. Gerade einmal 0,09 US-Dollar zahlen Chinesen im Schnitt pro Kilowattstunde (KW/h) Strom. Das liegt in erster Linie daran, dass Wasserkraftwerke, etwa in Sichuan oder Yunnan, teilstaatliche Gebilde sind, die mit Regierungssubventionen errichtet wurden. Das Problem, das vormals die Miner gelöst hatten, war, dass die Kraftwerke in der Regel in entlegenen, ländlichen Gegenden stehen. Dort finden sich allerdings keine Abnehmer:innen für den Energie-Überschuss und so dürfte den Kraftwerken wohl in Zukunft nichts anderes übrig bleiben, “als den Strom in den Boden zu leiten”, wie Mining-Experte Peter Marggraff gegenüber BTC-ECHO zu Protokoll gegeben hatte.

Bitcoin: Gestärkt aus der Krise

Für Bitcoin indes ist die geopolitische Neuordnung des Minings zweifelsfrei eine gute Nachricht. Immer wieder hatten Krtitiker:innen mit gerümpfter Nase in Richtung China gezeigt und sich über die angebliche Zentralisierung des Netzwerks echauffiert. Mit dem Abzug der Mining-Karawane, etwa nach Kasachstan, Russland oder in die USA, dürfte die Verteilung der Mining Nodes auf dem Papier deutlich dezentraler werden – auch wenn die Gefahr für das Netzwerk, die durch die vermeintliche Konzentration der Rigs im Reich der Mitte thematisiert wurde, ohnehin nie groß war.

Überraschend ist selbst für hartgesottene Hodler, dass BTC diesen exogenen Schock so unbeschadet überstanden hatte. Zwar fiel der Kurs zwischenzeitlich sogar unter 30.000 US-Dollar. Doch dabei blieb es nicht lange und Bitcoin rangiert bereits wieder im Korridor zwischen 30.000 und 35.000 US-Dollar. Sollte sich der Trend also fortsetzen und noch mehr Mining-Unternehmen nach Texas und Co. abwandern, geht Bitcoin abermals gestärkt aus der Krise. Schließlich wäre die Hash Rate danach nicht nur verteilter, sondern auch grüner. Texas setzt nämlich verstärkt auf grüne Windenergie.

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