Kommentar Celsius-Kunden sind selbst schuld!

4,2 Milliarden US-Dollar an Kundengeldern bleiben weiter in der Insolvenzmasse vom bankrotten Krypto-Anbieter Celsius. Anleger sind enttäuscht, dabei sind sie selbst schuld. Ein Kommentar.

Daniel Hoppmann
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Celsius neben Krypto-Coins

Beitragsbild: Picture Alliance

| Die Nutzungsbedingungen seien "unmissverständlich", begründet der Richter sein Urteil

Das Urteil ist gesprochen und damit jegliche Hoffnungen von geschädigten Celsius-Anlegern zerschlagen. Ein Gericht in den USA sprach am Mittwoch die Eigentumsrechte an den Kundeneinlagen dem insolventen Krypto-Lending-Dienst zu. 4,2 Milliarden US-Dollar verbleiben damit in der Insolvenzmasse. Der Ärger ist groß und der Frust noch größer. Dabei trifft Anleger eine gewisse Mitschuld.

Es muss noch nicht einmal darauf verwiesen werden, dass die Alarmglocken läuten sollten, wenn ein Anbieter seinen Kunden Yields von fast 20 Prozent anbietet. Frei nach Gandi hat “die Welt zwar genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.”

Es geht auch nicht um das mittlerweile fast sakrale Mantra “Not your keys, not your coins”, das eingerahmt in fast jedem Zimmer eines Krypto-Enthusiasten hängen dürfte.

Vielmehr geht es diesmal um das gute alte “Kleingedruckte”, das sich in den AGB von Celsius verbirgt. Dort hieß es nämlich sinngemäß: “Das Guthaben an digitalen Assets, die Sie an Celsius verleihen sowie alle daraus erzielten Gewinne … sind in jeder Hinsicht und für alle Zwecke Eigentum von Celsius.” Dem Insolvenzrichter aus Washington blieb in diesem Fall also fast keine andere Wahl, als die Assets dem Krypto-Lending-Dienst zuzuschreiben.

So schmerzhaft dieser Umstand für die Celsius-Geschädigten auch sein mag, so ist die Chance auf Gerechtigkeit noch lange nicht vom Tisch. Denn wie die New Yorker Staatsanwältin Letitia James gestern twitterte, verklagt sie den ehemaligen Celsius-CEO wegen Betrugs. Sollte die US-Amerikanerin siegreich sein, verspricht sie die Gelder an die New Yorker auszuzahlen. Während der Großteil der Anleger wahrscheinlich leer ausgehen wird, besteht zumindest für die Bürger des “Big Apple” ein Fünkchen Hoffnung.

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