Digitaler Schilling Will Kenia eine digitale Zentralbankwährung herausbringen?

Die Zentralbank in Kenia möchte eine Diskussion um die Einführung einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC) anregen.

Christian Stede
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Kenia Zentralbank Chef Patrick Njoroge

Beitragsbild: Picture Alliance

| Patrick Njoroge, Governor der Zentralbank Kenias.

In vielen afrikanischen Ländern ist finanzielle Inklusion ein wichtiges Thema. Die Landeswährungen sind schwach, die Inflation ist hoch und US-Dollar und andere stabile Währungen sind nur schwierig zu bekommen. Viele Menschen sind zudem darauf angewiesen, Geld von Verwandten und Freunden aus dem Ausland zu bekommen. Eine digitale Zentralbankwährung (CBDC) würde zwar nicht alle Probleme auf einen Schlag lösen, könnte aber zumindest ein Anfang sein.

So zum Beispiel in Kenia. Laut einer Pressemitteilung hat die kenianische Zentralbank (CBK) ein Diskussionspapier veröffentlicht, das die Anwendbarkeit einer CBDC testen soll. In diesem Dokument werden die möglichen Varianten eines digitalen kenianischen Schillings sowie die Machbarkeit und die damit verbundenen Risiken dargelegt. Die Öffentlichkeit ist dazu angehalten, ihre Vorschläge zu den Plänen darzulegen.

Rasche technologische Innovationen und Entwicklungen beschleunigen das Tempo der Digitalisierung. Neue digitale Zahlungsmethoden sind entstanden, um Transaktionen zu erleichtern, einschließlich CBDC, die von Zentralbanken ausgegeben werden und als Geld in digitaler Form dienen. Natürlich wird das Gleichgewicht zwischen Risiken und Vorteilen von CBDCs von einer Volkswirtschaft zur anderen variieren

, so die Pressemitteilung.

Kenia auf Rang 5 des Adoptions-Index

Die Berücksichtigung der öffentlichen Meinung erfolgte, nachdem der Gouverneur der Bank, Patrick Njoroge, im vergangenen Jahr den Standpunkt der CBK bekräftigt hatte, dass Kryptowährungen wie Bitcoin kein gesetzliches Zahlungsmittel seien und nicht reguliert würden. Bereits 2015 hatte die Bank die Kenianer aufgefordert, von Transaktionen mit Bitcoin und anderen Kryptowährungen abzusehen. Doch das ist angesichts der eingangs des Artikels genannten Problematik oft nicht möglich. Trotz dieser Schwierigkeiten haben einige Länder in Afrika das Senden von Geld an Börsen durch lokale Banken eingeschränkt oder komplett verboten.

Laut einer Statistik des Blockchain-Analyseunternehmens Chainalysis liegt Kenia derzeit auf Platz 5 des Global Crypto Adoption Index 2021. Inzwischen befinden sich rund 87 Länder, die zusammen für über 90 Prozent des globalen BIP stehen, in der Erprobungsphase von CBDCs, allen voran China mit dem viel diskutierten E-Yuan, der unter anderem während der aktuellen Olympischen Winterspiele zum (Test-)Einsatz kommt.

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