Millionen-Funding für Tokenisierer Cashlink-CEO: “Wir rechnen mit einem Handelsvolumen in Milliardenhöhe”

Warum digitale Wertpapiere in Zukunft auf Polygon, Ethereum und Co. basieren, erklärt Cashlink-CEO Michael Duttlinger gegenüber BTC-ECHO.

Sven Wagenknecht
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Cashlink C-Level

Beitragsbild: Cashlink

| Das Frankfurter Fintech Cashlink freut sich über eine erfolgreiche Fundingrunde (rechts: CEO Michael Duttlinger)

Was hat die Deutsche Bank mit Ethereum zu tun? Ganz einfach: Sie hat Ende vergangenen Jahres mithilfe des Tokenisierungs-Dienstleisters Cashlink ein digitales Wertpapier auf der Ethereum Blockchain begeben.

Zuletzt hatte erst Siemens für Schlagzeilen gesorgt, als der DAX-Konzern bei einer Wertpapierbegebung auf die Polygon Blockchain setzte. Auch hier war das Fintech Cashlink nicht ganz unbeteiligt. So hatte es dem für die Emission verantwortlichen Bankhaus Hauck Aufhäuser Lampe bei der technischen Unterstützung geholfen.  

Sie alle zählen damit zu den Pionieren, die bereits ein digitales Wertpapier nach dem elektronischen Wertpapiergesetz (eWpG) begeben haben. Anstatt über urkundliche Wertpapierverbriefungen und Mittelsmänner wie Zentralverwahrer und Depotbanken zu gehen, braucht es für die neue Wertpapier-Generation nur noch einen Registerführer, was zu “ultimativ digitaleren, schnelleren und kosteneffizienteren Prozessen am Kapitalmarkt führt”, wie Cashlink-CEO Michael Duttlinger gegenüber BTC-ECHO betont.

Das Frankfurter Fintech hat schon zahlreiche Tokenisierungen von Schuldverschreibungen vorgenommen. Über 170 Millionen Euro Handelsvolumen sollen bereits über Security Token und Kryptowertpapiere – letztere basieren auf dem eWpG – von Cashlink abgewickelt worden sein. Cashlink-CEO Michael Duttlinger gibt sich dabei zuversichtlich, dass sich das Volumen schnell vervielfachen wird: „Wir gehen davon aus, im nächsten Jahr ein Handelsvolumen in Milliardenhöhe zu erzielen“, äußert er gegenüber BTC-ECHO.

Neben der technischen Infrastruktur bietet Cashlink auch die Dienste eines Kryptoregisterführers. Dieser ist notwendig, um genannte Mittelsmänner umgehen zu können. Erst wenige Unternehmen haben die dafür notwendige BaFin-Lizenz erhalten.

Funding für den Billionenmarkt

Um diese hochgesteckten Ziele zu erreichen, hat Cashlink in einer neuen Finanzierungsrunde einen mittleren siebenstelligen Betrag einsammeln können. Unter anderem sollen TX Ventures, Futury Capital und BMH Hessen an der Runde beteiligt gewesen sein.

Bedenkt man, dass in den nächsten Jahren alle Wertpapiere wohl nur noch digital begeben werden, steht auch Cashlink noch ganz am Anfang. Die Beratungsgesellschaft BCG schätzt das Volumen auf 16 Billionen US-Dollar bis zum Jahr 2030. Das Wertpapieranalysehaus WEPEX prognostiziert wiederum ein Volumen an digitalen Wertpapieren von 1,6 Billionen Euro – nur in Deutschland und das bereits ab dem Jahr 2026.

Ethereum und Polygon, anstatt private Blockchains

Theoretisch müssen diese Wertpapieremissionen nicht auf einer öffentlichen Blockchain stattfinden, wie Duttlinger einräumt. Dennoch ist er überzeugt, “dass sich langfristig nur öffentliche Blockchains auf breiter Basis durchsetzen werden”. Schließlich entfalte sich das “volle Potenzial der Tokenisierung in Verbindung mit regulierten Assets erst durch den Einsatz von öffentlichen Blockchains.”

Diese neuen Geschäftsmodelle sind nur schwer mit privaten Blockchain-Lösungen denkbar, da allein schon aus Interoperabilitätsgründen öffentliche Blockchains gegenüber geschlossenen Systemen überlegen sind, wie Duttlinger hervorhebt.

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