60 Millionen Euro  Kryptowertpapier: Siemens setzt auf Polygon

Die Siemens AG hat ein Kryptowertpapier auf der Polygon Blockchain begeben. Darum ist das ein starkes Signal.

Sven Wagenknecht
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Siemens

Beitragsbild: Shutterstock

| Der Traditionskonzern Siemens zeigt sich aufgeschlossen gegenüber digitalen Wertpapieren

Aus einer aktuellen Pressemitteilung geht hervor, dass die Siemens AG am gestrigen 13. Februar erstmals ein Kryptowertpapier nach dem elektronischen Wertpapiergesetz, kurz eWpG, begeben hat. Das Emissionsvolumen des digitalen Wertpapiers beträgt 60 Millionen Euro. Die Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe fungierte bei der Transaktion als Registerführer und Zahlstelle. In die Inhaberschuldverschreibung investierten die DekaBank, die DZ Bank und Union Investment.

Polygon und digitale Wertpapiere

Nicht nur im NFT-Sektor, sondern auch bei digitalen Wertpapieren wird immer häufiger auf die Polygon Blockchain gesetzt, so nun auch bei der Siemens-Emission. Vor allem die günstigen Transaktionskosten machen Polygon gegenüber Ethereum für viele Anwendungsfälle attraktiver.

Die Sicherung der Private Keys erfolgt über den hauseigenen Kryptoverwahrer von Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG, die Hauck Aufhäuser Digital Custody (HADC). Durch diese Struktur war keine Abwicklung über einen Zentralverwahrer oder einen Marketmaker notwendig. Die Parteien konnten somit direkt bilateral miteinander handeln und das Papier über das Register abwickeln.

Öffentliche Blockchains sind klar im Vorteil

Der Head of Digital Assets bei Hauck Aufhäuser Lampe, Simon Seiter, bekräftigt, dass “sowohl Industrie- als auch Finanzunternehmen von einer dezentralen Struktur im Kapitalmarkt überzeugt sind und darin ernsthaftes Potenzial sehen”.

Neben den potenziellen Effizienz- und Kostenvorteilen für die beteiligten Akteure, geht von dieser Emission ein wichtiges Signal aus. Zum einen, dass das neu geschaffene eWpG auch wirklich zum Einsatz kommt. Mit Kryptowertpapieren nach dem eWpG hat man einen deutschen Sonderweg eingeschlagen, um regulatorische Vorteile insbesondere gegenüber Security Token zu ermöglichen.

Zum anderen stärkt eine solche Emission das Ansehen von Kryptowährungen bei traditionellen Finanzdienstleistern. Dadurch, dass man auf eine öffentliche und nicht eine private Blockchain gesetzt hat, führt man die teils Krypto-kritischen Stimmen aus der Bankenwelt ad absurdum. Ein Bankvorstand, dessen Finanzinstitut digitale Wertpapiere auf Polygon herausgibt, kann nicht im gleichen Atemzug gegen Kryptowährungen sein, ohne sich unglaubwürdig zu machen. Entsprechend ist zu hoffen, dass mehr DAX-Konzerne und Banken eine solch progressive Haltung gegenüber öffentlichen Token-Infrastrukturen einnehmen.

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