Blockchain: Wie sie den Automobilsektor revolutionieren kann

Welche Krypto-bezogenen Phänomene könnten uns in zehn Jahren oder mehr ereilen? Wie die Automobilbranche von der Blockchain profitiert. Wir schreiben das Jahr 2033. Unsere Autos sind vielmehr fahrende Computer als reine Fortbewegungsmittel. Die Wertschöpfung der Automobilunternehmen findet dabei immer weniger in der maschinellen Fertigung als im Hardware- und Softwarebereich statt. So sind es die großen Tech-Unternehmen wie Apple oder Google, die inzwischen höhere Summen mit ihrer Automotive-Sparte verdienen, als Daimler, VW oder BMW. Im Zuge dieses digitalen Transformationsprozesses haben auch verschiedene Blockchain-Anwendungen in die Welt der Automobile Einzug gehalten. Wie könnte der Sektor in Zukunft aussehen? So verfügt jedes Auto über eine Car Wallet, die beispielsweise Identitätsdaten via NFTs oder Guthaben über Utility Token verwahrt. Der Fahrzeugbrief wird nur noch digital als NFT ausgestellt und ist mit der Identität des Fahrzeughalters verknüpft. Der Fahrzeugbrief ist allerdings nur ein NFT von mehreren: Ein digitaler Zwilling in Form eines dynamischen NFTs dokumentiert die Veränderungen und Maßnahmen wie etwa Reparaturen. Manipulationen wie das bekannte Zurückdrehen des Kilometerzählers gehören damit der Vergangenheit an. Darüber hinaus gibt es noch optionale NFTs, die mit dem Auto verknüpft sind, wie zum Beispiel Mitgliedschaftsausweise eines Automobilclubs. Wallet auf vier Rädern Neben den NFTs sind es aber vor allem auch fungible Kryptowährungen, die Einzug auf die Car Wallet gefunden haben. Die Sensoren und Kameras der Autos sammeln unzählige Daten – angefangen bei Witterungsbedingungen bis hin zu einer Echtzeitaufnahme der Verkehrssituation. Diese Daten können die Automobilbesitzer auf dezentralisierten Datenmärkten weiterverkaufen. Zumal jedes Auto gleichzeitig auch eine Node ist, die Staking für beispielsweise Mobility- und Markt-Protokolle betreibt, was zur Reduzierung der Mobilitätskosten führt. Auch messen und bewerten die Fahrzeuginstrumente den Fahrstil des Fahrers. Ein zurückhaltender und schonender Fahrstil wird mit Bonus-Token der Versicherungsunternehmen incentiviert. Besonders stark profitieren Autofahrer, wenn sie in den autonomen Fahrmodus umschalten, da dieser die meisten Gutschriften verspricht. Allerdings sind auch im Jahr 2033 noch nicht alle Strecken für autonomes Fahren freigegeben, sodass Autofahrer in den meisten Fällen noch selbst das Steuer übernehmen müssen. Neben dem digitalen Euro, den man auf seiner Car Wallet verwahrt, kann man auch nichtstaatliche Kryptowährungen von beispielsweise Versicherungsunternehmen zum Bezahlen bestimmter Dienstleistungen nutzen. Soll bedeuten, dass die Auflademaßnahmen der Lithium-Akkus direkt mit dem Guthaben auf der Car Wallet verrechnet werden. Blockchain und Autos: Mobility 2.0 Gerade in den Großstädten hat sich allerdings auch das Phänomen des Carsharings weiter durchgesetzt und sich darüber hinaus auch auf den sogenannten Speckgürtel ausgeweitet. Hier finden sich noch viele weitere Krypto-Anwendungsfälle. So können sich Carsharing-Nutzer mit ihrer digitalen Identität, ohne lästiges Ausfüllen und Führerscheinhochladen, für die verschiedenen Dienstleisterangebote in Sekundenschnelle registrieren. Sämtliche Transaktionen von der Bezahlung bis zu Rückvergütungen werden hier über Blockchain-basierte Mobility-Plattformen abgewickelt. Trotz dieser vielen dezentralen Blockchain-Lösungen existieren nach wie vor auch viele zentralisierte Datensilos mancher Hersteller, die nur ungern die unzähligen Daten aus der Hand geben. Die Folge ist ein Wettbewerb zwischen den Web2- und Web3-Angeboten. Ein neues Gesetz, das die Europäische Union im Jahr 2032 verabschiedet hat, soll Automobilhersteller und Softwareanbieter allerdings dazu verpflichten, ab dem Jahr 2035 dem Automobilnutzer die volle Datenhoheit zuzugestehen. Dieser für viele plötzliche Sinneswandel der Europäischen Union rührt daher, dass Sorgen bestehen, dass die Daten Hackern beziehungsweise feindlich gesinnten Staaten in die Hände fallen könnten. Insbesondere mit dem Ziel, das autonome Fahren weiter auszubauen, besteht eine große Angst vor "tödlichen Hackerangriffen". Sollten Angreifer die Steuerungselemente des Autos infiltrieren, könnten sie Unfälle produzieren, indem beispielsweise die Bremsfunktion des Autos ausgeschaltet wird. Um dies zu vermeiden, sind die Steuerungssysteme mit dezentralen Netzwerken verbunden. Risiken durch den sogenannten Single Point of Failure werden damit ausgeschaltet. Insbesondere eine Manipulation der im Einsatz befindlichen 6G-Chips soll damit unterbunden werden. Disclaimer Dieser Beitrag erschien bereits im BTC-ECHO Magazin 03/2023.

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