Noch steht sie, die 10.000 US-Dollar: wenn es nach Krypto-Analyst und Hopium-Bauer PlanB geht, dann bleibt das für’s erste auch so: Der Urheber der Stock-to-Flow-Analyse für den Bitcoin-Kurs geht davon aus, dass wir Zeugen des ersten Bitcoin-Dips werden, der nicht die Unterstützung von 10.000 US-Dollar reißt. Auch den Altcoins steckt der Schock der letzten Woche noch in den Knochen. Die Heat Map des Kurs-Trackers Coin360 zeigt auf Wochensicht noch immer ein eindeutiges Bild:
Etwas weniger dramatisch gestaltet sich unterdessen der Blick auf die Entwicklung innerhalb der letzten 24 Stunden. Hier deutet sich sowohl für Bitcoin als auch bei den Altcoins ein Ende des Abverkaufs an. Vor allem Chainlink (LINK) und und Binance Coin (BNB) können mit Kurszuwächsen im zweistelligen Prozentbereich aufwarten.
Viele haben möglicherweise den Bitcoin-Kurs-Sturz dazu genutzt, ihr Portfolio mit BTC aufzustocken. Die Zahl der Bitcoin–Adressen mit Einlagen von 0,1 Bitcoin oder höher bewegt sich zumindest auf All-Time-High-Niveau. Das geht aus Daten des Blockchain-Analyse-Dienstleisters Glassnode hervor. Danach gibt es mittlerweile über 3,1 Millionen Wallets mit einem UTXO von über 0,1 BTC.
Auch die Anzahl der Wallets, die mindestens einen ganzen Bitcoin halten, bewegt sich mit über 820.000 Adressen auf Rekordniveau.
Hodler sind indessen wieder dabei, neue Long-Positionen aufzubauen. So geht aus Daten von Datamish.com hervor, dass auf der Bitcoin-Börse Bitfinex wieder verstärkt auf einen steigenden Bitcoin-Kurs gewettet wird. Als dieser am 4. September innerhalb von zwei Stunden um über 500 US-Dollar auf 10.140 US-Dollar gefallen war, hatte das einen deutlichen Anstieg bei den Short-Positionen zur Folge. Die starke Unterstützung der 10.000 US-Dollar-Marke hat den Anteil der Long Position zu Redaktionsschluss wieder steigen lassen.
Zu Redaktionsschluss sind beim Margin Trading auf Bitfinex über 25.700 BTC in Long Positionen angelegt. Dem gegenüber stehen 7.100 BTC, die für Short Positionen gehebelt werden. Der Prozentuale Anteil an Short Positionen ist seit dem 4. September, als er mit knapp 30 Prozent ein 90-Tage-Hoch erreichte, auf 21,6 Prozent gesunken.
Jenseits von Bitcoin: DeFi kämpft mit 8 Milliarden-US-Dollar-Marke
Auch die Plattformen für dezentralisierte Finanzdienstleistungen (DeFi) haben Abverkauf bei Bitcoin und Co. zu spüren bekommen. Der Bitcoin-Kursrutsch hat dem Aufblähen der DeFi-Blase jedoch eine Atempause beschert. Zur Zeit des Schreibens lagern Kryptowährungen im Gegenwert von 7,95 Milliarden US-Dollar auf DeFi-Plattformen. Seit dem All-Time-High am 2. September ist der Wert um 1,5 Milliarden US-Dollar gesunken. An Uniswap liegt es jedenfalls nicht: Die dezentrale Exchange hat mit einem raketenhaften Aufstieg Platz Eins unter den DeFi-Protokollen erobert. Mit 1,54 Milliarden US-Dollar an hinterlegten Assets kann die DEX ein Wachstum von über 35 Prozent aufweisen.
Damit zeichnet Uniswap für knapp jeden fünften in DeFi angelegten US-Dollar verantwortlich. Dass sich das mit der 20-prozentigen „Uniswap–Dominanz“ auch ganz schnell wieder erledigt haben kann, weiß indes jeder, der den DeFi-Hype der letzten Monate verfolgt hat