Adaption Bitcoin-Kurs: Diese Signale stimmen bullish

Steht dem Bitcoin-Kurs ein neuer Bull Run bevor? Blockchain-Analysten von Glassnodes haben Bitcoin-Adressen untersucht und sind auf positive Signale gestoßen. 

Phillip Horch
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Hopium fürs Volk

Beitragsbild: Shutterstock

Mit einem aktuellen Bitcoin-Kurs von 9.183 US-Dollar blickt die größte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung bislang auf ein erfolgreiches Jahr 2020 zurück. Lag der Bitcoin-Kurs am 1. Januar noch bei 7.181 US-Dollar, verzeichnet der Kursverlauf der digitalen Währung BTC damit eine Steigerung von knapp 30 Prozent. Untersuchungen der Blockchain-Analyse-Firma Glassnodes geben nun Anlass zur Hoffnung, dass noch Luft nach oben ist.

Entscheidungsfaktor Bitcoin-Adaption

Der in dieser Untersuchung alles entscheidende Faktor lautet: Bitcoin-Adaption. Steigt die Adaption oder die Bereitschaft der Menschen zu selbiger, so die Annahme, könnte auch der Bitcoin-Kurs mitziehen. Schließlich ist der Nachschub neuer Bitcoin-Einheiten begrenzt beziehungsweise verringert sich mit der Zeit.

Aufgrund der Pseudonymität der Bitcoin Blockchain ist es bisweilen schwer zu bestimmen, wie viele Menschen die Kryptowährung tatsächlich nutzen. So gibt es etwa eine nicht bekannte Anzahl an „Geisteradressen“, deren Besitzer ihre Private Keys verloren haben oder sich nicht daran erinnern können – und deren BTC damit für immer verschwunden sind. Ein weiteres Problem: Nur weil man die Anzahl an bestehenden Bitcoin-Adressen kennen mag, weiß man noch lange nicht, wie viele Menschen tatsächlich dahinter stehen. Denn einzelne Nutzer können mehrere Adressen besitzen. Andererseits können auch einzelne Adressen – etwa die von Krypto-Exchanges – die Bitcoins einer Vielzahl von Personen verwalten. Kurzum: Die Bestimmung der Bitcoin-Adaption beziehungsweise der Anzahl an Menschen, die die Kryptowährung tatsächlich nutzen, ist nicht leicht.

In einem Blogeintrag präsentiert nun Glassnodes eine Metrik, bestehend aus „einer Kombination aus Standard-Heuristiken der Industrie, eigenen Cluster-Algorithmen und fortgeschrittenen Datenanalysemethoden“, um damit On-Chain-Daten der Blockchain zu analysieren und dem Problem etwas näher zu kommen.

Wem gehören all die Bitcoins?

Um das unübersichtliche Feld der Blockchain-Adressen etwas aufzuräumen, teilt Glassnodes die analysierten Bitcoin-Adressen zunächst in folgende Entitäten ein:

  • Bitcoin-Wale (Adressen, die mindestens 1.000 BTC halten)
  • aktive Entitäten
  • Entitäten, die BTC versenden
  • Entitäten, die BTC empfangen

Eine Erkenntnis aus dieser Aufteilung: Zwar wächst mit dem Netzwerk auch die Anzahl der Bitcoin-Wale. Der größte Teil aller Entitäten, die Bitcoin halten, bewegt sich jedoch an der 1-BTC-Grenze.

Bitcoin-Adressen-Verteilung. Quelle: Glassnodes

Den Großteil dieser Adressen kann Glassnodes indes auch einzelnen Entitäten zuordnen. Die Analysten kommen daher zu folgendem Ergebnis für die Aufteilung der Bitcoin-Adressen.

  • 14,159 Millionen Entitäten halten zwischen 0,001 BTC und 0,01 BTC
  • 7,51 Millionen Entitäten halten zwischen 0,01 BTC und 0,1 BTC
  • 2,71 Millionen halten zwischen 0,1 BTC und 1 BTC
  • 149.793 halten zwischen 1 BTC und 10 BTC
  • 15.706 halten zwischen 10 BTC und 100 BTC
  • 1.905 halten zwischen 100 und 1000 BTC
  • 75 Entitäten halten zwischen 10.000 und 100.000 BTC
  • 7 Entitäten halten 100.000 oder mehr BTC (die Bitcoin-Börsen Coinbase, Huobi, Binance, Bitfinex, Bitstamp, Kraken und Bittrex).

Die sieben reichsten Entitäten kontrollieren damit über 2,35 Millionen BTC, also 13 Prozent des Gesamtvorrats.

Bitcoin-Adressen-Verteilung, Quelle: Glassnodes

Insgesamt, so eine der Erkenntnisse der Studie, waren es im Januar 2020 23,1 Millionen Entitäten, die Bitcoin hielten. Das Wachstum des Bitcoin-Netzwerks sei indes (fast) durchgängig positiv. In der Geschichte der Kryptowährung habe es nur 21 Tage gegeben, in denen der Zuwachs an neuen Entitäten negativ verlaufen sei:

Das ist ein deutlicher Indikator für eine gesunde und durchgehende Bitcoin-Adaption in den letzten zehn Jahren.

Geht man davon aus, dass das Bitcoin-Netzwerk in diesem Sinne weiter steigt, darf man auch von einem Plus beim Bitcoin-Kurs ausgehen. Und für diese Annahme gibt es gute Gründe.

Bitcoin-Nutzung auch bei Händlern hoch

Wie aus einer aktuellen Studie von Chainalysis hervorgeht, schafft es Bitcoin nach und nach, sein Schmuddel-Image vergangener Tage abzulegen. Wie das Branchenmagazin Coindesk ergänzend berichtet, verzeichnen auch Einzelhändler, die Zahlungen mit Bitcoin & Co. anbieten, ein stetiges Wachstum. So habe etwa allein der Krypto-Zahlungsdienstleister BitPay ein Milliarde US-Dollar an Krypto-Zahlungen im vergangenen Jahr verarbeitet.

Die Zunahme von Krypto-Zahlungen bestätigt auch Coinbase Commerce. Mit 135 Millionen US-Dollar im Jahr 2019 verzeichnet der Dienstleister einen Anstieg von 600 Prozent im Vergleich zu 2018. Von einem Visa-Volumen im Billionen-US-Dollar-Bereich seien Bitcoin & Co. zwar noch weit entfernt. Dennoch oder gerade deshalb: Da ist noch Luft nach oben. So lässt sich Coinbase-Kommerz-Oberhaupt Sahil Amoli von Coindesk zitieren:

Im Jahr 2020 liegt unser Hauptaugenmerk auf der Bereitstellung einer umfassenden Erfahrung für Händler mit Geschäftsfunktionen und -einblicken, der besseren Versorgung anderer Regionen durch Internationalisierung, dem Hinzufügen weiterer Währungen und dem Aufbau nahtloser Integrationen, die andere Coinbase-Produkte nutzen.

Damit bestätigt auch Coinbase eine Tendenz, die wir bereits erläutert haben: Der Trend geht hin zu Kryptowährungen.

Dream-Team: Bitcoin-Kurs und Adaption

Nach den Regeln des Marktes dürfte bei steigender Nachfrage auch der Bitcoin-Kurs steigen. Das gilt vor allem angesichts der deflationären Nachschubstruktur bei Bitcoin. Denn: Die maximale Gesamtmenge an Bitcoin-Einheiten ist begrenzt. Und sie verknappt sich weiter. So erwartet die Szene das Bitcoin Halving im Mai dieses Jahres. Dabei wird die Belohnung, die Miner für erfolgreich geschürfte Blockchain-Blöcke bekommen, von 12,5 BTC auf 6,25 BTC halbiert. In Antizipation dieses Events gehen Beobachter der Szene von Anstiegen beim Bitcoin-Kurs aus.

Bitcoin-Kurs aktuell

Bitcoin-Kurs im 24-H-Verlauf

Wie wir bereits am Freitag, dem 31. Januar, berichteten, konnte der Bitcoin-Kurs den 9.000-US-Dollar-Support wiederholt verteidigen. Dabei setzte er seine Aufwärtsbewegung fort und lag deutlich über dem gleitenden Mittelwert der letzten 200 Tage. Der Support des 38-Prozent-Fibonacci-Retracement-Levels bei rund 9.300 US-Dollar muss indes noch verteidigt werden. Die gesamte Bitcoin-Kurs-Analyse findet man hier.

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