Bloomberg Crypto Summit  “Bitcoin ist das erste globale Geldsystem”: CEO-Treffen in Bullenstimmung

Beim Bloomberg Crypto Summit hat sich das Who’s Who der Krypto-Prominenz die Klinke in die Hand gegeben. Der allgemeine Tenor: Bullish.

Moritz Draht
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Bitcoin-Symbol

Beitragsbild: Shutterstock

Digitalkonferenzen feiern in Pandemiezeiten Hochkonjunktur. Erst vor wenigen Wochen hat MicroStrategy mit dem World-2021-Summit vorgelegt. Nun war das renommierte Medienhaus Bloomberg an der Reihe, unter dessen Schirmherrschaft sich die Elite aus der Krypto-Branche zusammentraf. Thema Nr.1 beim Crypto Summit? Wie könnte es anders sein: Bitcoin.

Der Dschinn ist aus der Flasche

Das dreieinhalbstündige Summit glich einer Teleshopping-Veranstaltung, nur wurden nicht Halsketten und Staubsauger beworben, sondern eben die Werbetrommel für die größte Digitalwährung gerührt. Die Liste der Teilnehmer konnte sich dabei durchaus sehen lassen. Neben BitGo CEO Mike Belshe, Silverlake-Mitgründer Glenn Hutchins, ARK-Investment CEO Catherine “Cathie” Wood und Coin-Metrics-Mitgründer Nic Carter waren auch Avanti-Bank-Gründerin Saitlin Long, Grayscale CEO Michael Sonnenshein, die WEF-Blockchainexpertin Sheila Warren und CMT-Digital-Geschäftsführerin Colleen Sullivan mit dabei. Michael Saylor, CEO von MicroStrategy, gab sich ebenfalls ein Stelldichein.

In verschiedenen Themenblöcken hat die Konferenz einen Rundumschlag zu den wichtigsten Marktentwicklungen gegeben. In einem stimmten aber alle Sprecher überein: Der Bitcoin-Zug ist nicht aufzuhalten, oder wie Colleen Sullivan meinte: “Der Krypto-Dschinn ist aus der Flasche”.

Die Bitcoin-Trias

Doch auch wenn Bitcoin als Anlageklasse reift und immer mehr Investoren in das digitale Gold einsteigen, fehle es laut Silverlake-Mitgründer Glenn Hutchins noch immer an Anwendungsfällen. Die breite Masse stehe dem Asset nach wie vor kritisch gegenüber. Dies liege aber an einem mangelnden Verständnis für die Netzwerkeffekte.

Wir müssen den Verbrauchern Anwendungsfälle für diese Technologie zeigen, dann werden sie verstehen, was es ist.

Glenn Hutchins

So seien Anleger nach wie vor auf das Asset fixiert. Bitcoin sei aber mehr als “nur” eine Währung oder ein Wertspeicher. Es sei vielmehr die einzigartige Symbiose aus Asset und Netzwerk. Um das zu verdeutlichen, zitierte Hutchins seine Lieblingsmetapher: Bitcoin könne als Eisenbahnnetzwerk gedacht werden, bei dem das Protokoll die Schiene, Bitcoin den Güterwagen und die Blockchain die Ladeliste darstelle. Dieses perfekt aufeinander justierte Netzwerk revolutioniere die globale Verteilung von Geld.

Primärer Zweck ist nicht Wertaufbewahrung, sondern Anwendungsfälle, die es wertvoll machen.

Glenn Hutchins

Erst durch Anwendungsfälle ergebe sich demnach der eigentliche Wert von Bitcoin. Als Beispiel für einen praxisnahen Blockchain Use Case führte Hutchins die digitalen Sammelkarten der NBA Top Shot an. Der Collectible-Markt stoße auf eine enorme Nachfrage und beschere der NBA bereits täglich Einnahmen von etwa einer Million US-Dollar. Zudem nehmen Anleger Sekundärmärkte wahr, auf denen die Sammelkarten weiter gehandelt werden.

Bitcoin, das bessere Gold

Eines wurde zudem bei dem Summit deutlich: Das Narrativ vom digitalen Gold ist keine steile These mehr, sondern ein Allgemeinplatz. Bitcoin sei Cathy zufolge das “sicherste Netzwerk der Welt” und zudem das “erste globale Geldsystem”. Als solches hinke der Vergleich zu Gold jedoch ein wenig. Denn Bitcoin kann mehr als das Edelmetall. Die Kryptowährung ist Wertspeicher und Geldtransmitter zugleich. Oder wie Nic Carter es formulierte: “Bitcoin vereint sämtliche Goldfunktionen und führt neue Eigenschaften ein”.

Diese Steilvorlage kam wie gerufen für den Mann, der mittlerweile als Bitcoin-Werbefigur fungiert: Michael Saylor. Der MicroStrategy CEO hat es sich erneut nicht nehmen lassen, seiner Bitcoin-Begeisterung Luft zu machen. Als Geschäftsführer eines börsennotierten Unternehmens, dass konsequent Barmittel in das Reserve-Asset umschichtet, hat er erneut die Wichtigkeit für Unternehmen betont, aus wirtschaftlichen Überlegungen in Bitcoin zu investieren. Angesichts der expansiven Geldmengenausweitung der Notenbanken müssten Unternehmen nach Alternativen suchen, um “Werte der Aktionäre zu bewahren”. Während sämtliche Assets “kollabieren, wenn der Dollar kollabiert”, sei “BTC das liquideste, unkorellierte Asset”.

Krypto-Regulierung? Ja, danke

Dieses Potenzial würden auch die Regulatoren allmählich anerkennen. Laut ARK-Investment CEO Catherine Wood habe sich die Sichtweise auf das Asset bei der US-Börsenaufsicht in den letzten Jahren grundlegend geändert. Die SEC sei mittlerweile “sehr vertraut mit BTC”. Grayscale CEO Michael Sonnenshein zufolge sei die Zulassung eines Bitcoin ETF schließlich “eine Frage des Wann, nicht des Ob”. Mike Belsh, CEO von BitGo, rechne dahingehend mit “positiven Ergebnissen dieses Jahr”.

So zeichnet sich insgesamt ein optimistisches Stimmungsbild. Laut der WEF-Blockchainexpertin Sheila Warren haben sich spätestens durch die Pandemie die vielfältigen Bitcoin Use Cases verdeutlicht. Bitcoin mache “die Welt zu einem besseren Ort”. Nun brauche es “regulatorische Klarheit, um die Innovation zu forcieren”. Man befinde sich aber auf gutem Wege. Die Adoption ist nicht mehr zu bremsen und beschleunigt sich von Tag zu Tag.

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