Mining Pools unter Druck Dieses Update soll Bitcoin vor Zentralisierung schützen

Bitcoin ist dezentral. Doch wie sieht es mit den Minern aus? Mit diesem Update wappnet sich das Netzwerk vor Zensur.

Tim Reindl
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Bitcoin

Beitragsbild: Shutterstock

| Bitcoin ist als dezentrales Netzwerk konzipiert

Bitcoin ist ein dezentrales Netzwerk. Es bietet die Möglichkeit, Geld zu transferieren, ohne dabei auf eine externe Drittpartei, wie zum Beispiel eine Bank, angewiesen zu sein. Durch die dezentrale Struktur von Bitcoin ist das Netzwerk nahezu unmöglich, zu kompromittieren. Somit ist es gut vor Zensur und Maßregelungen von außerhalb geschützt.

Dabei helfen die Miner. Sie stellen dem Netzwerk Rechenleistung zur Verfügung und sorgen so für die Sicherheit. Einige befürchten jedoch in der Art, in der das Bitcoin-Mining abgewickelt wird, eine Tendenz zur Zentralisierung zu erkennen. Die These: Das Bilden von Mining Pools schafft zentrale Schwachstellen im System. Ein Update soll das nun richten.

Die Macht der Mining Pools

Bitcoin Miner stehen in Konkurrenz zueinander. Sie müssen eine Zufallszahl finden. Wer sie zuerst findet, darf den neuen Block erstellen und erhält dafür eine Belohnung in Form von BTC. Wer dem System mehr Rechenleistung zur Verfügung stellt, erhöht dabei seine Chancen. In den Blöcken werden die Transaktionen festgehalten.

Als einzelner Miner ist die Wahrscheinlichkeit, einen Block zu “finden” so gering, dass es je nachdem, wie viel Rechenpower man zur Verfügung hat, mitunter Jahrzehnte dauern kann, bis man erfolgreich einen Block erstellt. Deswegen schließen sich die Miner zu sogenannten Mining Pools zusammen. Ähnlich wie in einer Lotto-Tipp-Gemeinschaft werden hier die Kräfte gebündelt. Findet der Pool einen Block, wird die Belohnung unter allen Teilnehmern aufgeteilt.

Die Grafik zeigt, wie die Hashrate im Bitcoin-Netzwerk verteilt ist. Und damit, wie hoch die Wahrscheinlichkeit für die einzelnen Parteien ist, einen Block zu erstellen. Das Problem: Ob eine Transaktion in einen Block aufgenommen wird oder nicht, entscheidet der Betreiber des Pools. Dadurch bekommen wenige Player eine verhältnismäßig große Verfügungsgewalt im Bitcoin-Netzwerk. Die zwei größten Pools stemmen bereits über 50 Prozent der Hashrate. Außerdem stellt dieser Umstand einen potenziellen Angriffspunkt für Restriktionen von außerhalb dar. Denn die Mining-Pools sind leichter zu adressieren, als ein loses Gefüge tausender Solo-Miner.

Stratum v2: Neues Update soll vor Zentralisierung schützen

Um diesem Problem zu begegnen, wurde ein Update entwickelt. Stratum v2 soll nicht nur die Kommunikation zwischen den Minern erleichtern. Es legt auch die Entscheidungsgewalt über die Transaktionen in die Hände der einzelnen Schürfer. Um die Zensur bestimmter Transaktionen anzuweisen, müsste sich eine externe Partei dann anstatt an den Pool an die hunderten Miner wenden, aus denen er besteht.

Wichtig dabei: Stratum v2 ist kein Update, das den Bitcoin-Code direkt betrifft. Die Nodes haben in diesem Fall nicht mitzureden. Das Update regelt das Verhältnis zwischen den Pools und den Teilnehmern. Ob das Protokoll übernommen wird oder nicht, entscheiden die Pools. Mit dem Update geben sie zwar Macht im Netzwerk ab. Allerdings sinkt damit auch der Druck von außen. Die Pools sind in erster Linie an Profiten interessiert. Diese sind mit dem Update nicht in Gefahr. Derzeit befindet es sich noch in der Testphase. Eine Implementierung würde dem Netzwerk in jedem Fall zu mehr Dezentralität verhelfen.

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