Meinungs-ECHO Bitcoin auf 100.000 US-Dollar: Adam Back schickt BTC auf Mondmission

“Experten” sind sich einig: Bitcoin steuert ungebremst auf ein sechsstelliges Kursniveau zu. Derweil meldet sich das Enfant terrible der Bitcoin-Gemeinde zurück. Das Meinungs-ECHO.

Moritz Draht
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Glaskugel

Beitragsbild: Shutterstock

Kursprognosen sind der Stoff, aus dem die Hodler-Träume sind. Während Shakespeare angesichts des verhunzten Zitats im Grab rotiert, floriert das Wettfeilschen unter den höchstbietenden Bitcoin-Orakeln in den sozialen Netzwerken wie eh und je. Auch wenn die Spannbreite nicht größer sein könnte, auf eine Zahl scheint man sich als mittelfristiges Kursziel geeinigt zu haben. Selbst vermeintlich konservative Analysten wie Bloomberg-Marktexperte Mike McGlone meißeln die Marke von 100.000 US-Dollar mittlerweile in Stein.

Uneinig ist man sich eigentlich nur über den Zeitpunkt.

Adam Back spielt Bitcoin-Bleigießen

Geht es nach dem Stock-to-Flow-Modell von PlanB, haben wir den Zeitpunkt schon Anfang August überschritten. Das Modell lässt zwar noch etwas Spielraum offen, spätestens unter dem Weihnachtsbaum sollten die “100K” dann aber liegen.

Das sieht Bitcoin-Urgestein Adam Back ganz ähnlich. Der Blockstream-CEO war zu Gast in der “Best Business Show” von Krypto-Evangelist Anthony Pompliano und hat dabei seine “vorsichtige” Einschätzung abgegeben. 100.000 US-Dollar seien noch in diesem Jahr “durchaus möglich”, meint der Kryptograph, der als einer der wenigen in direkter E-Mail-Korrespondenz zu Satoshi Nakamoto stand und sich als dritter Hodler überhaupt in der BTC-Historie verewigt hat.

Langfristig will er sogar einen Sprung auf 500.000 US-Dollar nicht ausschließen und bedient dabei das Argument, die Marktkapitalisierung des digitalen Wertspeichers werde die seines physischen Pendants Gold auf lange Sicht ablösen. Denn:

Bitcoin ist in vielerlei Hinsicht besser als physisches Gold.

Zugegeben: Besonders originell ist die Erklärung nicht. Dass das Bitcoin-Gold-Flippening zudem eine doch eher unwahrscheinliche, flächendeckende Abwanderung von Gold-Anlegern in Bitcoin voraussetzt, wird auch gern unter den Teppich gekehrt. Dennoch hat das Szenario unter eingefleischten Bitcoinern nichts an Attraktivität eingebüßt.

Oh Schreck, Craig is back – und macht Elon Musk Offerten

Einer, den Adam Back eigentlich noch gut aus alten Tagen kennen müsste, macht nach längerer Abstinenz aus dem Krypto-Showgeschäft wieder von sich Reden. Craig Wright, der schon so viele Berufe ausgeübt und Ausbildungen abgeschlossen hat, dass eine Aufzählung den Rahmen sprengen würde, hat Elon Musk höchstpersönlich in einer Videobotschaft zur diesjährigen Coingeek Conference eingeladen und geht dabei auf Kuschelkurs:

Sie und ich haben beide eine lange Geschichte in Sachen Innovation. Besonders im Bereich der Zahlungen. Mit Ihrer umwälzenden Arbeit bei x.com und meiner als Satoshi Nakamoto, der Bitcoin erfand, ein System, das als einfaches digitales Bargeldsystem konzipiert ist, können wir zusammenarbeiten, um Dinge zu verändern.

Zunächst stellt man fest: Ja, Craig Wright hält sich, ohne dabei zu erröten, noch immer für Satoshi Nakamoto. Als solcher hat er die Entwicklungsstörungen seines “Babys” irgendwann nicht mehr hinnehmen wollen, und mit Bitcoin SV Satoshis – also seine – eigentliche BTC-Vision verwirklicht. Die sei dem Original nicht nur hinsichtlich Skalierbarkeit und Klimabilanz weit überlegen, sondern könne Unternehmen wie Tesla oder auch SpaceX in einem fruchtbaren IoT-Ökosystem einbetten. Wie Vierräder jedoch via Bitcoin SV untereinander “Energie austauschen” und mit Smart Cities interagieren können, lässt er offen. Auch über die 51-Prozent-Attacke, die das Netzwerk Anfang des Monats erlitt, verliert Wright kein Wort. Und ob die Klimabilanz ein so gutes Argument darstellt, wenn eine solche niedrige Hash Rate Hackern ein Kaperbrief ausstellt, ist ebenfalls fraglich. Musk jedenfalls hat die Einladung zur Bitcoin SV-Konferenz noch nicht angenommen.

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