Hendrik Hey im Interview: “Ein wichtiger Teil des ICOs ist der Aufbau einer Community”

Welt der Wunder TV plant die weltweit erste Blockchain-Lösung für den internationalen Handel von Medienlizenzen. Hierfür wird eine eigene Kryptowährung platziert und im Rahmen eines international ausgerichteten Token Sales emittiert. Im letzten Jahr sprachen wir in München bereits mit Hendrik Hey, dem Moderator und Geschäftsführer von Welt der Wunder. Jetzt trafen wir ihn erneut und widmeten uns dieses Mal vordergründig dem Thema Community-Building. 

Tobias Schmidt
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Hendrik Hey freut sich über den STO

Über die Bedeutung der sozialen Medien müssen wir, glaube ich, heute nicht mehr diskutieren. Freundschaftsportale wie Facebook oder Messenger wie WhatsApp haben sich um sehr spezialisierte, hochprofessionelle Kanäle erweitert. Sei es nun Slack oder Telegram, es entstehen immer weitere Plattformen, auf denen eine intensive, häufig sehr fachorientierte Kommunikation stattfindet.

Man hat heute einerseits die Möglichkeit, sein Anliegen auf den passenden Kanälen schnell zu verbreiten, stellt sich aber anderseits auch klar der Diskussion. Der Umgang mit sozialen Medien darf keine Einbahnstraße sein, man sollte unbedingt bereit sein, offen zu diskutieren und auch etwaige Kritik sehr ernst nehmen. Wenn man Glück hat und das eigene Anliegen stößt auf Nachfrage, entsteht eine Community, die hoffentlich stetig wächst. Jetzt geht es darum, permanent Präsenz zu zeigen.

Das ist sehr zeitintensiv. Ergo sollte man sich früh überlegen, wer einen dabei unterstützen kann. Zum einen sind es natürlich die eigenen Team-Member, die durchaus mehrere Stunden am Tag investieren. Wir haben aber zusätzlich den Weg verfolgt, starke Community-Teilnehmer zu fragen, ob sie uns nicht auch offiziell unterstützen wollen.

Sie fungieren als gekennzeichnete „Admins“, informieren sich bei uns über laufende Entwicklungen, machen uns auf Probleme aufmerksam und regen Maßnahmen an, die Community weiter zu stärken. Sie sind ebenso wie wir jederzeit ansprechbar und helfen den neuen Mitgliedern sich schnell zurechtzufinden.

Nun zu eurem ICO. Wie seid ihr strategisch beim Aufbau eurer Community vorgegangen? Setzt ihr auf Quantität oder eher auf eine ausgewählte Gruppe an Unterstützern?

Die Antwort heißt ganz klar Qualität. Wenn man so will ist ein wichtiger Teil unseres ICOs der Aufbau einer qualitativen Community. Wir kommen ja aus den Medien und forcieren ein Projekt, das im Zentrum der weltweiten Medien-DNA sitzt. Es geht dabei um professionelles Programm, Rechte und Lizenzen. Es ist, wenn man so will, zunächst ein B2B-Projekt für einen starken, existierenden Markt.  Aber vor allem geht es um diejenigen, für die wir das ja alles machen! Unsere Zuschauer und User. Ich will gerade nach dem ICO, wenn das Projekt losgeht, diese Community in den Prozess mit einbauen. Ich träume von einem sehr starken „Community Content Board“, das sich an der Entscheidung, was eigentlich hergestellt werden soll, durchaus beteiligt. Das ist für meine Branche natürlich sehr neu. Bislang wird eigentlich nicht gefragt, sondern einfach entschieden, was der Rezipient bekommt.

Ich halte das für nicht mehr zeitgemäß und auch sehr schädlich. Gerade das klassische TV sollte dringend anfangen, mit seinen Nutzern zu sprechen. Ich glaube, dass wir von einer echten Feedback-Community sehr profitieren werden. Mit dem MILC-ICO entsteht gerade eine solche Community, die sich eben nicht nur für einen „Token“ interessiert, sondern aktiv durch extrem gute Fragen immer tiefer in meine Medienwelt abtaucht. Die Gespräche machen mir persönlich wirklich viel Spaß, zumal mir dabei bewusst wird, wie wenig sich die Medienindustrie eigentlich seinen Nutzern erklärt. Wir ändern das gerade!

Welche Rolle spielen die einzelnen Kanäle, welcher ist der wichtigste für euch?

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich kein großer Facebook-Fan bin, auch wenn es sicher immer noch der stärkste Kanal ist. Mir fehlt dort immer ein wenig die Diskussion.

Ich habe für mich im Moment Telegram entdeckt. Die Struktur entspricht einem guten Forum und das Miteinander funktioniert dort sehr gut. Zumindest in unserer Gruppe wurde schnell ein Konsens gefunden, der auf Basis von Respekt voreinander basiert.

Man sagt sich dort wirklich noch „guten Tag“ und entschuldigt sich auch, wenn mal was in der Kommunikation daneben ging. Alles funktioniert nach dem Prinzip: „Es gibt keine dummen Fragen, sondern nur dumme Antworten!“

Auch wenn mal Seitenthemen dominant werden, wird die Diskussion schnell wieder zum Kern geführt. Die derzeitigen Mitglieder beeindrucken manchmal durch enormes Wissen, das sie gerne mit Neulingen teilen. Es haben sich dort inzwischen sogar echte „Helden“ entwickelt, die extrem gutes Feedback bekommen.

Ich darf dort übrigens auch jederzeit doofe Fragen stellen und bekomme immer eine gute Antwort. Der Channel bekommt aber auch selbst enorm gutes Feedback. Immer wenn jemand neu hinzukommt und sich einliest, wird der professionelle offene Umgang aller miteinander als sehr außerordentlich bezeichnet. Das freut natürlich alle sehr.

Wie viel Kapazitäten steckt ihr in die Pflege eurer Community oder haltet ihr euch in der Moderation zurück?

Nein, wir halten uns überhaupt nicht zurück. Wir wollen ja mitdiskutieren, Themen anstoßen und lernen und erfahren auch von der Community immer wieder neue Dinge. Ich nehme an den Gesprächen so oft ich kann auch teil. Gehe ich in den Channel, merke ich häufig erst vier Stunden später, wie intensiv das manchmal ist.

Leider sind meine Slots eher abends oder früh morgens. Aber ich verfolge den Tag über die Themen und merke mir die Fragen, auf die ich dann später antworte. Unsere Admins übernehmen bereits in weiten Teilen die Diskussion und steigen immer tiefer in die Materie ein. Es macht daneben aber auch sehr viel Spaß und es gibt immer wieder Momente, wo es fast schon familiär wird.

Wie steht ihr zu Referralprogrammen oder Bounties, um die ICO-Community zu pushen?

Wir haben das offen in der MILC-Community gefragt und die Antwort war ganz klar: „Bitte nicht!“ Auch wenn wir damit leicht Member aufbauen könnten, würde die Qualität sicher darunter leiden. Ehrlich gesagt möchte ich auch nicht, dass jemand für uns Werbung macht, nur weil er dafür etwas bekommt. Wir machen Werbung, aber die wird offen gebucht und platziert. Andere Referral-Links werden bei uns von der Community gelöscht.

Eine Maßnahme gibt es jedoch auch bei uns. Jeden, der der Community beitritt, begrüßen wir mit einem „Willkommens -MILC“.

Daneben gibt es aber noch den inzwischen schon berühmten „Sonder-MILC mit Urkunde!“ Den stelle ich ganz persönlich denen aus, die auf die wesentliche Bedeutung des MILC-Projektes stoßen und die dahinterliegende, weiterführende Tiefe erkennen.

5 Sonder-MILCs gibt es insgesamt, 4 davon habe ich bereits vergeben. Beim 4. musste ich schon mit ein paar Tipps nachhelfen. Der 5. ist echt schwer!

Die Sonder-MILCs mit Urkunde werden aber bestimmt eines Tages sicher mal ganz viel wert sein.

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