Linke Nummer Für eine Handvoll Bitcoin: Investmentfirma bietet BTC gegen Chainlink-Verriss

Eine Investment-Firma hat zahlreichen Krypto-Influencern Geld gegen das Erstellen einer negativen Kursanalyse für Chainlink (LINK) angeboten. In einem Fall ging es um fünf Bitcoin.

Christopher Klee
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Beitragsbild: Shutterstock

Der ChainLink-Kurs blickt auf einen Rekordmonat zurück. Seit dem 1. Juli ist der LINK-Kurs von 4,70 US-Dollar auf (Stand jetzt) 7,74 US-Dollar gestiegen und konnte damit um über 63 Prozent zulegen. Noch eindrucksvoller zeigt sich die Kursentwicklung seit dem Corona-Crash von Mitte März, als der Chainlink-Kurs unter zwei US-Dollar gerutscht war.

Der explosive Kursanstieg hat naturgemäß auch die Bären auf den Plan gerufen. Sollte der Link-Kurs so schnell fallen, wie er gestiegen ist, ließe sich mit einer Short Position, also einer Wette auf Kursabfall, einen Reibach machen.

Vorspiel: Chainlink, ein „Betrug“?

Diese Strategie verfolgt die Investmentfirma Zeus Capital LLP (nicht zu verwechseln mit Zeus Capital Limited). Und versucht offenbar, dem Kurs-Crash von Chainlink ein wenig auf die Sprünge zu helfen: Zunächst veröffentlichte Zeus Capital LLP am 15. Juli einen „investigativen Report“, in dem es Chainlink als betrügerisches Projekt diffamiert.

Darin schießt die Firma scharf gegen das ChainLink-Projekt. Seine Gründer betrieben Marktmanipulation, das Projekt sei nicht dezentralisiert und der potenzielle Markt für Chainlink betrage mit 300 Millionen US-Dollar nur einen Bruchteil der Marktkapitalisierung der Plattform, kritisiert Zeus Capital in dem Bericht, der mit einer entschiedenen Verkaufs-Empfehlung endet. LINK sei aktuell stark überbewertet, ein Kursverfall von bis zu 99 Prozent abzusehen:

Deshalb behält Zeus Capital seine Empfehlung STRONG SELL für LINK mit einem Kursziel von USD 0,07 bei. Wirglauben, dass dies kurz- bis mittelfristig zu einem
klassischen „Going-down-to-zero-Fiasko“ wird.

Zwei Tage später legte Zeus Capital nach – und verschärfte den Ton gegen Chainlink und seine Gründer abermals. Am 17. Juli veröffentlichte Zeus Capital auf seiner Website einen Beitrag mit der Überschrift „15 Warnzeichen für ein großes Desaster – Wie viele treffen auf Chainlink zu?“. Darin lässt Zeus Capital kein gutes Haar an Chainlink und seinem Management:

Die Führung von Chainlink zeigt ein typisch egomanisches Verhalten, und der Rattenfänger Sergej Nazarov führt seine Community in den finanziellen Ruin. Enron, Bitconnect, Wirecard. Das Muster ist klar. Wir hoffen aufrichtig, dass Sie hier auf der richtigen Seite des Zauns stehen – entweder halten Sie keinen LINK oder sind Short gegangen.

Abschließend erneuerte der Asset-Manger seine Prognose, dass LINK abstürzen wird – und möglicherweise bereits damit begonnen habe:

Seit der Veröffentlichung des Berichts sehen wir beschleunigte Verkäufe von LINK sowohl an den Spot- als auch an den Terminmärkten, wahrscheinlich durch Chainlink selbst, und wir halten an einem Kursziel für LINK von 0,07 US-Dollar pro Token fest, was einem 99-prozentigen Rückgang gegenüber dem derzeitigen Niveau entspricht.

Zeus Capital lanciert FUD-Kampagne auf Twitter

Wenn da mal nicht das Portfolio der Vater des Gedankens war. Zwar musste der Chainlink-Kurs seit dem Erscheinen des Berichts einige Prozentpunkte abgeben. Da LINK sich zu diesem Zeitpunkt jedoch auf Rekord-Niveau befand, hat sich das Ausmaß der Korrektur bislang jedoch in Grenzen gehalten:

Chainlink-Kurs: LINK zeigt sich bislang immun gegen FUD

Anscheinend war der Markt bislang anderer Meinung als Zeus Capital. Vieles spricht nun dafür, dass Zeus Capital seine Kampagne gegen Link in KryptoTwitter weitergeführt hat.

So haben zahlreiche Krypto-Analysten berichtet, von Zeuss Capital ein fragwürdiges Angebot erhalten zu haben: Einen Chainlink-Chart gegen Geld.

Zu den prominenteren Krypto-Twitteratis, die das Angebot erhielten, gehört Scott Melker, aka „The Wolf of all Streets“. Dieser sah sich gegenüber seinen über 100.000 Followern zu einer Klarstellung genötigt, weil er am 27. Juli eine bearishe Kursanalyse zu Chainlink veröffentlicht hatte.

Lasst mich eines klarstellen. Ich würde niemals Geld nehmen, um etwas Negatives zu posten. Niemals. Zeus Capital hat mir heute Morgen eine Direktnachricht geschickt, aber ich habe höflich geantwortet (wie ich es bei allen Direktnachrichten tue), dass ich bereits gestern ein LINK-Chart gepostet habe. Der Screenshot ist unten als Referenz zu sehen. Beachtet die Fakten, nicht die Gerüchte.

Ein anderer Analyst hatte dem Unternehmen – offenbar im Spaß – geantwortet, für die Summe von 5 BTC einen negativen Chart für LINK zu erstellen und in sozialen Netzwerken zu verteilen. Und war baff, als Zeus Capital auf sein Angebot zurück kommen wollte:

Der LINK-Kurs zeigt sich von dem Theater bislang wenig beeindruckt. Aktuell handelt der Chainlink-Token mit 7,74 Dollar zwar zwei Prozent unter dem Stand von letzter Woche. Allerdings konnte er im Tagesvergleich über 8 Prozentpunkte gut machen.

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