Vitalik Buterin  Ethereum 2.0 „kommt ziemlich schnell voran“

Wie steht es um das Werteversprechen von Smart Contracts und dezentralen Anwendungen? Vor dem Hintergrund des anlaufenden Updates diskutierte Ethereum-Erfinder Vitalik Buterin mit einem Bitcoin-Jünger über die Zukunft seines Geistesprodukts.

Anton Livshits
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Ethereum Logo auf einem Rechenchip

Beitragsbild: Shutterstock

Mit dem Upgrade auf Ethereum 2.0 stehen dem zweitgrößten Blockchain-Ökosystem weitläufige Änderungen bevor. Insbesondere die Umstellung auf den Proof of Stake Konsensmechanismus wird sehnsüchtig erwartet. Während die erste Testphase anläuft, bezweifeln Skeptiker, ob das Ethereum-Team wirklich das halten kann, was es verspricht.

Der Ethereum-Erfinder Vitalik Buterin debattierte diese Frage mit dem Bitcoin-Maximalisten Samson Mow. Beide waren am 16. August zu Gast im Podcast von Peter McCormack. Der sich selbst eher im Bitcoin-Lager verortende Moderator wollte von Buterin wissen, ob Ethereum seinen Erfindern über den Kopf gewachsen sei. Der Verfasser des ETH White Papers entgegnete folgendes:

Ich gebe definitiv freimütig zu, dass Ethereum 2.0 aus technischer Sicht viel schwieriger zu implementieren ist, als wir erwartet hatten. Ich glaube definitiv nicht, dass wir grundlegende Fehler entdeckt haben, die es unmöglich machen, und ich denke, dass es fertig werden wird. Es ist nur eine Frage der Zeit, und in letzter Zeit geht es eigentlich recht schnell voran.

Ether ist mehr als nur ein Zahlungsmittel

Im weiteren Verlauf des Gesprächs gab Buterin weitere Mutmaßungen zur Zukunft seines Projekts zum Besten. Er gestand ein, dass manche der geplanten Anwendungsfälle scheitern könnten, dies würde sich jedoch nicht auf die Gesamtentwicklung von Ethereum auswirken.

Buterin nahm ferner aufs entschiedenste von der Haltung Abstand, wonach Ethereum an erster Stelle als Zahlungsmittel anzusehen sei. Anders als bei Bitcoin seien Anwendungsmöglichkeiten jenseits der Finanzsphäre von Anfang an Teil des Projekts gewesen:

Ich habe definitiv nicht die ganze Ether-ist-Geld-Sache initiiert, die Ethereum Foundation hat es nicht initiiert. Das ist etwas, das wirklich von außen kam.

In einem anderen Podcast äußerte Buterin Ende Juli weiterhin seine Skepsis gegenüber dem Decentralized-Finance-Bereich (DeFI), der ebenfalls die Ethereum Blockchain als technische Grundlage nutzt. Das Yield Farming und vergleichbare Geschäftspraktiken bezeichnete er als „nicht nachhaltig.“

Ethereum 2.0: die Road Map steht

Ethereum 2.0 ist bereits seit einiger Zeit angekündigt. Am 4. August startete endlich das ‚Medalla‘-Testnet. Schrittweise wird dort das Serenity Update erprobt, dessen Start Phase 0 markiert. Etwa 30.000 Teilnehmer sind nach aktuellem Stand an den Testläufen beteiligt.

Es ist davon auszugehen, dass insbesondere die Umstellung auf Proof of Stake das Netzwerk deutlich schneller und leistungsfähiger machen wird. Interessant ist dabei auch das angekündigte Sharding Feature, durch das auch nur Teile der Blockchain auf einem einzelnen Netzwerkknoten gespeichert werden können.

Bis der volle Funktionsumfang von Ethereum 2.0 auf dem Mainnet eingespielt ist, kann jedoch noch einige Zeit vergehen. Laut einer von Buterin veröffentlichten Road Map soll die volle Implementierung 5 bis 10 Jahre in Anspruch nehmen.

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