Der Satoshi ist gefallen: EU erkennt Bitcoin & Co. als Wachstumsmarkt an

Am vergangenen Wochenende trafen sich Wirtschafts- und Finanzminister der europäischen Union in Wien zu einer informellen Runde, um unter anderem die Zukunft von Kryptowährungen im europäischen Wirtschaftsraum zu besprechen. Neben der Feststellung, dass Krypto-Assets gekommen sind, um zu bleiben, wurde auch das Potenzial von ICOs als alternatives Fundraising-Vehikel anerkannt.

Christopher Klee
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Beitragsbild: shutterstock

Einmal pro Ratspräsidentschaft versammeln sich die Wirtschafts- und Finanzminister der europäischen Union zu einem informellen Treffen, um über die finanzwirtschaftlichen Geschicke des europäischen Wirtschaftsraums zu sprechen. Vom 7. bis 8. September war es wieder so weit. Aktuell hält Österreich mit Bundeskanzler Sebastian Kurz die EU-Ratspräsidentschaft. Deshalb fand die Versammlung des Ecofin (Economic and Financial Affairs Council) dieses Mal in Wien statt.

Für die Kryptoszene war dabei vor allem der erste Tag der Zusammenkunft interessant. An diesem stand neben dem der EZB und dem Leitzins auch das Thema Krypto-Investments auf dem Programm. In der Diskussion unter Federführung der Eurogruppe ging es um die Chancen und Risiken von Kryptowährungen wie dem Bitcoin und Initial Coin Offerings (ICOs).

Potenzial und Gefahren von Bitcoin & Co.

In der anschließenden Pressekonferenz gab man sich dem Thema „Krypto“ gegenüber aufgeschlossen. Man habe erkannt, dass Krypto-Assets – trotz des aktuellen Gebaren des Marktes – keine kurzlebige Modeerscheinung sind.

“Wir sehen, dass Krypto-Assets gekommen sind, um zu bleiben. Trotz der jüngsten Turbulenzen wird dieser Markt weiter wachsen”,

resümierte Valdis Dombrovskis, ein Vizepräsident der Europäischen Kommission.

Selbst die von Behördenaugen oft besonders kritisch betrachteten ICOs kommen gut weg im Fazit Dombrovskis.

“Insbesondere Initial Coin Offerings, oder ICOs, haben das Potenzial, sich als gangbarer Weg einer alternativen Finanzierung hervorzutun. So kamen bereits im vergangenen Jahr rund sechs Milliarden US-Dollar per ICO zusammen – und dieses Jahr wird diese Zahl noch bedeutend größer sein”,

sagte der Vizepräsident den Reportern, jedoch nicht ohne anschließend auf die altbekannten Risiken von ICO & Co. zu verweisen:

“Gleichzeitig sehen wir die Risiken in Bezug auf die mangelnde Transparenz und damit verbundene Gefahren für den Investitionsschutz und die Marktintegrität.”

Klarheit bis Ende des Jahres

Auch die Gefahren in Bezug auf Geldwäsche, Hacking und Betrug im Allgemeinen bereiten den Regulatoren noch Kopfzerbrechen. Man wolle die Entwicklungen deshalb weiter genau beobachten und sich international, d. h. mindestens auf G20-Ebene, mit Behörden wie dem Financial Stability Board (FSB) absprechen.

Eine weitere, wenn nicht sogar die entscheidende Herausforderung für die Bitcoin- bzw. Kryptoregulierung bestehe in der Klassifizierung der digitalen Assets. Können Kryptowährungen unter geltendem EU-Recht verwaltet werden? Oder bedarf es neuer Regelungen? Noch bis Ende dieses Jahres wollen die Minister in diesen Fragen für Klarheit sorgen:

“In diesem Zusammenhang arbeiten wir derzeit gemeinsam mit den europäischen Aufsichtsbehörden an der sogenannten regulatorischen Klassifizierung von Krypto-Assets […]. Viele Mitgliedstaaten haben heute die Notwendigkeit einer solchen Klassifizierung unterstützt, so dass wir davon ausgehen, dass wir diese Bewertung noch in diesem Jahr abschließen werden. Dies wird eine solide Grundlage bieten, auf der man aufbauen und über weitere Schritte in diesem Bereich entscheiden kann.”

Abschließend wies Dombrovski darauf hin, dass die Anti-Geldwäsche-Gesetzgebung sowie die Gesetze zur Unterbindung von Terrorismusfinanzierung bereits auf Kryptobörsen und Wallet-Anbieter ausgedehnt werden können. Der Groschen bzw. der Satoshi scheint langsam auch in Brüssel gefallen zu sein.

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