Der Druck steigt: Iran will Bitcoin Mining legalisieren

Der Iran steht davor, Bitcoin Mining zu legalisieren. Eine entsprechende Entscheidung des nationalen Wirtschaftsausschusses antworte auf die steigende Anzahl von Mining-Farmen im Land, heißt es vonseiten der Regierung. Bitcoin-Enthusiasten dürfen damit aufatmen. Derweil steigt der Druck am persischen Golf zunehmend. Aufgrund internationaler Sanktionen und immer lauterem Säbelrasseln befindet sich die Wirtschaft des Landes auf Talfahrt.

David Barkhausen
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Iran will Bitcoin Mining legalisieren

Beitragsbild: Shutterstock

Iranischen Bitcoin Minern dürfte ein Stein vom Herzen fallen: Lange profitierten Krypto-Enthusiasten im Land vom günstigen, von der Regierung subventionierten Strom. Dann begannen die Behörden den Schürfern einen Riegel vorzuschieben. Nun dürfen sie aufatmen.

Künftig soll Bitcoin Mining in der islamischen Republik ein völlig legaler Industriezweig werden. So zumindest sieht es der Plan des nationalen Wirtschaftsausschusses vor. Wie die iranische Handelskammer auf ihrer Internetseite verkündet, habe der Ausschuss eine entsprechende Entscheidung am vergangenen Sonntag, dem 21. Juli, gefällt.

Ein Mechanismus für das Minen digitaler Coins wurde vom Wirtschaftsausschuss der Regierung bestätigt und steht nun zur Diskussion eines späteren Kabinettstreffen,

gibt Zentralbankvorsitzender Abdolnaser Hemmati in der Mitteilung bekannt. Mit der kommenden Legalisierung antworte man vonseiten der Regierung auf die steigende Anzahl von Mining-Farmen im Land.

Wie aus der Mitteilung weiter hervorgeht, wolle man im Zuge der Kabinettsberatungen zudem eine Lösung für den hohen Stromverbrauch der Mining-Farmen finden. Dabei könnten für die Miner künftig Export- und damit höhere Strompreise anfallen.

In der Vergangenheit hatte sich der zuständige Energieminister Homayun Haeri zuvor mehrfach dafür stark gemacht, Mining-Farmen den günstigen, staatlich-subventionierten Strom zu verwehren. Zuletzt waren die Behörden daraufhin mit harter Hand gegen Miner vorgegangen.

Trotz des scheinbar grünen Lichts für Bitcoin-Schürfer bleibt derzeit jedoch noch unklar, ob sich die Regierung auch mit Blick auf die Bitcoin-Nutzung bewegt. Derzeit ächzen Besitzer unter einer ablehnenden Haltung der iranischen Zentralbank. Bis zuletzt bestehen Vertreter der Geldbehörde darauf, dass der Handel mit dem Krypto-Zugpferd illegal sei.

Als digitale Bezahlalternative hofft man vonseiten der Zentralbank auf die eigene, mit Goldreserven gedeckte Kryptowährung PayMon.

Der Iran & der scheiternde Nukleardeal: Der Druck steigt

Dass der Iran ausgerechnet jetzt Bitcoin Minern sein Segen gibt, kommt nicht von ungefähr. Vor allem könnte der Schritt in der außenpolitischen Zwickmühle begründet liegen, in der sich das Land derzeit befindet.

Seitdem die USA im vergangenen Jahr den Nukleardeal mit dem Iran und der Europäischen Union einseitig aufgekündigt hatten, müht sich die Wirtschaft des Landes gegen die fälligen ausländischen Sanktionen. Die heimische Währung Rial befindet sich daher in der Abwärtsspirale.

Die Regierung in Teheran wiederum wähnt sich mit dem Rücken zur Wand, reichert seit Juli trotz des internationalen Protests wieder Uran an und betritt wie auch die USA scheinbar immer neue rhetorische Eskalationsstufen. Das Säbelrasseln am Golf wird fast täglich lauter.

Um die Wirtschaft und damit letztlich das Überleben am Persischen Golf zu sichern, geht der Iran derzeit immer waghalsigere Schritte. Zuletzt sollen iranische Revolutionsgarden die Straße von Hormus in Teilen blockieren. Der Ölpreis preschte daraufhin in die Höhe, die Aktienmärkte lahmten. Experten sehen in der drohenden Blockade einen Wink, der auf die Bedeutung der iranischen Stabilität für die Weltwirtschaft verweisen soll.

Nachdem die Handelsströme mit dem Ausland damit auch der Devisenfluss ins Land dieser Tage nahezu völlig zu verebben drohen, könnte Bitcoin Mining zumindest kurzfristig zum Erhalt der iranischen Wertschöpfung beitragen. So scheint zumindest die Hoffnung der iranischen Regierung.

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