Supply Chain Budweiser-Mutterkonzern unterstützt afrikanische Bauern per Blockchain

Die Staaten des afrikanischen Kontinents werden im Allgemeinen zu den Verlierern der Globalisierung gezählt. Die Armutsrate ist hoch und westliche Konzerne betrachten den Kontinent oftmals als ein plünderbares Rohstoffdepot. Dieser Trend setzt sich im Wesentlichen ungebrochen fort. Allerdings werden zumindest punktuell Ansätze eines Umdenkens erkennbar. Umso erfreulicher, dass auch der Blockchain-Technologie hierbei eine Rolle zukommt.

Anton Livshits
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Beitragsbild: Shutterstock

Die belgische Brauereigruppe Ab InBev hat angekündigt, ihren afrikanischen Zulieferern mithilfe der Blockchain-Technologie helfen zu wollen. Eine Kooperation mit den Blokchain-Entwicklern von BanQu soll diesen Kleinbauern verlässliche Einkommensnachweise liefern. Dadurch hätten sie Zugang zum Bankenwesen. Die Spitze des Budweiser-Mutterkonzerns präsentierte das Projekt als Teil eines umfassenderen Paradigmenwechsels.

Laut Yahoo! Finance ging dem Blockchain-Projekt von Ab InBev die Entscheidung vorweg, Malz und Gerste nicht länger in riesigen Mengen in afrikanische Staaten zu importieren. Stattdessen möchte der Konzern die für die Bierproduktion notwendigen Zutaten von lokalen Bauern beziehen. Allerdings sind deren Bauernhöfe oftmals so klein, dass sie ihr eigenes Einkommen gegenüber einer Bank nicht durch Papiere nachweisen können. Die geringe Größe der Farmen macht überdies den Rückgriff auf Mittelsmänner erforderlich. Auch hier sei es nach Angaben des Konzernchefs Carlos Brito schwierig, die Weitergabe von Zahlungen an die eigentlichen Produzenten zu gewährleisten. Ein Tracking der Lieferkette per Blockchain verspricht hingegen, beide dieser Probleme zu lösen.

Blockchain verbindet Lokales und Globales

Ab InBev entwickelte das Tracking-System gemeinsam mit BanQu. Das Tech-Unternehmen mit Sitz in den USA wurde von einem Migranten aus Somalia gegründet. Erklärtes Ziel ist die Bekämpfung von globaler Armut mithilfe der Blockchain, es kommt bereits in Staaten wie Uganda und Indien zum Einsatz.

Während der Vorstellung des Projekts vor dem Weltwirtschaftsforum am 21. Januar betonte Brito in erster Linie, dass Banken den blockchainbasierten Einkommensnachweisen vertrauen könnten. Für den Ab InBev CEO ergibt sich daraus Folgendes:

Und jetzt hat diese Bäuerin, die nie bankfähig war – weil sie kein Einkommen aus irgendeiner Quelle nachweisen konnte, keine Berichte, kein Material und keinen Papierkram hatte – jetzt hat sie in einem Flip-Telefon auf der Blockchain den Beweis, dass sie ein Lieferant von AB InBev, einem globalen Unternehmen, ist. Und jetzt ist sie bankfähig. Jetzt kann sie ein Bankkonto eröffnen. Und jetzt kann sie vielleicht einen Kreditrahmen bekommen, um das Geschäft zu entwickeln.

Das Projekt zielt somit langfristig darauf ab, den bislang nur für die eigene Existenz produzierenden Bauern einen Einstieg in den Markt zu ermöglichen. Es sollte allerdings nicht unerwähnt bleiben, dass Ab InBev derartige Projekte zur Förderung der Lokalwirtschaft auch an eine Forderung knüpft. Denn als Gegenleistung verpflichten sich die betroffenen Staaten zu Steuerbefreiungen für die Budweiser-Mutter.

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