Marktupdate Bitcoin nach massiver Korrektur wieder in der Spur

Der Rauch lichtet sich allmählich am Krypto-Markt. Das Nachbeben eines turbulenten Bitcoin-Kursgeschehens ist kaum zu spüren. Doch nicht wenige Händler lecken ihre Wunden.

Moritz Draht
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Aufprallender Tennisball

Beitragsbild: Shutterstock

Die letzten 24 Stunden waren für Hodler alles andere als langweilig. Mit einer Schwankungsbreite von rund 4.600 US-Dollar hat Bitcoin alle Register gezogen und dabei sowohl Panikverkäufe als auch Hamsterkäufe verursacht. Zu Redaktionsschluss dreht die Krypto-Leitwährung wieder ins Plus und steigt im Tagesvergleich um 1,6 Prozent auf aktuell 31.507 US-Dollar.

Angesichts der schwindelerregenden Kurszuwächse der vergangenen Wochen war die kurze Verschnaufpause nur eine Frage der Zeit. Eine Konsolidierung war nicht nur absehbar, sondern auch überfällig, um den zuletzt stark aufgeheizten Markt etwas abzukühlen. Dabei hielten sich die Verluste insgesamt noch in Grenzen. Im Tagesvergleich verbucht die Krypto-Gesamtmarktkapitalisierung ein Minus von 2,2 Prozent, in Summe gerade einmal 10 Milliarden US-Dollar. Mit aktuell 866 Milliarden US-Dollar liegt die Gesamtmarktkapitalisierung nach wie vor auf Rekordniveau. Doch obwohl sich eine Korrektur im Vorfeld andeutete, haben sich Trader mit Bitcoin-Futures verzockt.

Größte Liquidierung von Bitcoin Long-Positionen

Geldverbrennung trifft es wohl am ehesten: Allein an der Bitcoin-Börse Binance sind im gestrigen Handelsverlauf Long-Positionen für umgerechnet 190 Millionen US-Dollar liquidiert worden. Gerade einmal 10 Minuten dauerte das Spektakel, das den Bitcoin-Kurs schnurstracks von 32.000 auf 28.000 US-Dollar gedrückt hat.

Die massive Kursdynamik verdeutlicht: Die Positionierung von Terminkontrakten am Krypto-Markt ist ein heißer Ritt. Die Euphorie der letzten Handelswochen hat Long-Händler die Augen vor einem möglichen Rücksetzer verschließen lassen. Kein Wunder, schließlich hat die Mehrheit der Investoren mit Long-Positionen jüngst gut Kasse gemacht. Doch diesmal hatten sie gegenüber Verkäufern von Short-Positionen das Nachsehen. Der sich um Bitcoin gebildete Terminmarkt bleibt nach wie vor ein Casino, das exorbitante Gewinne wie Verluste bescheren kann. Zumal sich durch die nach Handelsvolumen größte Liquidierung von Long-Positionen erneut der große Einfluss von Termingeschäften auf den Bitcoin-Kurs veranschaulicht hat.

Zahl der Bitcoin-Kleinanleger wächst

Während sich vornehmlich Großinvestoren beim Derivatehandel die Finger verbrannt haben, nimmt das Interesse unter Kleinanlegern an Bitcoin kontinuierlich zu. Mit aktuell über 33 Millionen Adressen hat die Anzahl der Wallets, die einen Bitcoin-Betrag halten, ein neues Allzeithoch aufgestellt.

Im Gegensatz dazu hinkt die Anzahl neuer Bitcoin-Adressen dem Rekordwert aus 2017 noch hinterher. Aber auch bei dieser Kennzahl zeichnet sich ein eindeutiger Aufwärtstrend ab. Steigt die Anzahl der Bitcoin-Neuinvestoren im gleichen Tempo wie in den letzten Wochen, dürfte das Allzeithoch nur eine Frage der Zeit sein.

Dass der Wert unter dem aus 2017 liegt, ist dem aktuellen Week-on-chain-Bericht von Glassnode jedoch als bullishes Signal zu werten. War der rasche Anstieg in 2017 noch einer ungesunden Blasenbildung geschuldet, deute die im Vergleich derzeit langsame Zunahme neuer BTC-Adressen auf ein nachhaltiges Wachstum hin.

Das stetige und konsistente Wachstum dieser Kennzahl […] deutet darauf hin, dass BTC ein starkes organisches Wachstum in der Akzeptanz erfährt, aber nicht die Art des viralen Wachstums, die für eine Blase typisch ist.

Insofern steht das Wachstum des Bitcoin-Ökosystems auf einem viel stabileren Fundament als noch vor drei Jahren. Der Bitcoin Hype in 2017 hat zwar schnell viele Anleger in den Krypto-Markt gespült. Nicht wenige dürften sich im darauffolgenden Krypto-Winter aber frustriert abgewendet haben. Auch wenn die momentane Bitcoin-Kursentwicklung ein hohes Tempo an den Tag legt, zeigt sich auf Netzwerkebene ein eher langsames und dadurch nachhaltigeres Wachstum, dass letztlich auch volatile Kursschwankungen abfedert. Denn trotz typischer Rücksetzer scheinen die meisten Anleger an einem langfristigen Investment und nicht an der „schnellen Mark“ interessiert. Dieser Trend dürfte sich zudem auf lange Sicht für alle auszahlen.

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