Metaverse

Metaverse ist ein Zwischenraum zwischen digitaler und analoger Welt. In ihm sollen sämtliche Lebensbereiche ihr digitales Pendant finden.

Was ist das Metaverse?

Metaverse (deutsch: Metaversum) ist ein Raum, der durch das Zusammenspiel zwischen unserer Lebenswelt und dem digitalen Raum entsteht. Expert:innen sehen es als zukunftsweisende technologische Grundlage fĂĽr gesellschaftlichen Wandel an. Doch was bedeutet Metaversum eigentlich?

Schauen wir uns das Wort genauer an, an können wir schon erahnen, um was es geht. Die Vorsilbe „Meta“ kommt aus dem Griechischen und weist auf eine andere Ebene hin. Das „Versum“ hingegen deutet auf das Universum hin, also der Weltraum, indem wir leben.

Ein Metaverse ist also eine Art Parallelwelt, die mit unserer Realität zusammenhängt, jedoch mit ihr nicht deckungsgleich ist.

Es gibt im eigentlichen Sinne nicht nur ein Metaversum, sondern mehrere verschiedene. Die bekanntesten aus dem Krypto-Bereich sind etwa Decentraland oder auch The Sandbox. Auch der Mark-Zuckerberg-Konzern plant mit „Horizon Worlds“ die Erschaffung eines eigenen Metaversums.

Welche Eigenschaften hat das Metaverse?

Da das Metaversum beziehungsweise die verschiedenen Metaversen momentan noch im Begriff sind, zu entstehen, können sich die Eigenschaften des Metaverse noch Wandeln. Dennoch gibt es einige Punkte, die man bereits jetzt feststellen kann. +

Mathew Ball beschreibt in seinem Essay zum Thema die folgenden Eigenschaften.

Das Metaverse

–        wird beständig sein und, genauso wie das Internet und die Blockchain immer weiterlaufen.

–        wird synchronisiert und live beziehungsweise in Echtzeit laufen. Es wird bestimmte Events und Happenings geben, die zu gegebener Zeit „passieren“.

–        wird keine Begrenzung in Bezug auf die Maximalzahl der Nutzer:innen geben

–        wird eine eigenständige Wirtschaft haben, in der sich Unternehmen und Individuen entfalten können. In diesem Sinne wird es auch neue Formen der Arbeit schaffen.

–        wird eine Verbindung zwischen der physischen und der digitalen Welt herstellen.

–        wird Verbindungen im Sinne einer Interoperabilität zwischen den einzelnen Metaversen herstellen

–        wird neue Möglichkeiten bieten, um digitale Inhalte zu erstellen.

Matthew Ball beschreibt das Metaverse schließlich als „Gateway zu digitalen Erfahrungen“, das zugleich mit physischen Erfahrungen verbunden ist und die nächste große Plattform für Arbeit darstellt.

Metaverse: Mark Zuckerberg, Facebook und Meta

Am 28. Oktober 2021 hat Facebook-Gründer Mark Zuckerberg auf einer Entwicklerpräsentation mitgeteilt, dass der Konzern von nun an Meta heißen soll. Die Begründung: In Zukunft soll die Bildung eines Metaversums im Fokus des Unternehmens stehen.

Mit der Umbenennung war es allerdings nicht getan. Denn Mark Zuckerberg war nicht der erste FirmengrĂĽnder, der auf die Idee kam, sein Unternehmen Meta zu nennen. Facebook musste etwa der Meta Financial Group 50 Millionen US-Dollar fĂĽr die Nutzung des Namens zahlen. Auch mit einer Computerfirma namens Meta PCs aus Arizona musste sich Zuckerberg einigen. Diese verlangte 20 Millionen US-Dollar fĂĽr ihren Namen.

In einem PR-Video ließ Mark Zuckerberg verlauten, dass die Namensänderung in Meta nichts an der Facebook-Vision ändere, „Menschen zusammenzubringen“. Das sei auch die wichtigste Erfahrung, die man mit dem Metaverse machen könnte. In seinem Promo-Video gibt Mark Zuckerberg auch Einblicke darauf, was im Metaverse möglich ist.

Er spricht von einem „Home Space“, also einem digitalen Raum, der die eigenen vier Wände abbildet. Gefüllt mit Dingen, die in der realen Welt ihre Entsprechung haben, aber auch mit Dingen, die es in dieser Form nur im Virtuellen gibt. Ferner soll es in Zuckerbergs Metaverse möglich sein, Medien von der „echten“ Welt in die digitale zu übertragen: Fotos, Videos, Kunst, Musik, Bücher, Spiele etc.

Welche Metaversen gibt es?

Horizon Worlds: Mark Zuckerbergs Meta-Metaverse

Als digitalen Ort für diese Home Spaces präsentiert Mark Zuckerberg „Horizon Home“. Hier soll es vor allem möglich sein, solche Home Spaces zu erschaffen. Menschen sollen in diesem Metaverse in Form von Avataren zusammenkommen. In „Horizon World“ soll es wiederum möglich werden, „digitale Welten“, sprich Spiele und Apps zu erschaffen – das Haupt-Metaversum.

Doch damit nicht genug: Auch Arbeit soll im Zuckerberg-Metaverse möglich sein. So könne man digitale Büros errichten, in der Menschen zusammenkommen, um zu arbeiten. Mit Project Cambria, das für 2022 geplant ist, sollen bereits erste Anbindungen an die Menschen hinter den Avataren entstehen. Diese sollen etwa Gesichtsbewegungen in Echtzeit nachahmen können, um damit ein möglichst realistisches Abbild der Menschen zu zeichnen.

Microsoft: Mit Mesh gegen Zuckerberg

Die Reaktion von Microsoft auf Mark Zuckerbergs Horizon lautet Mesh. Dabei handelt es sich um ein eigenes Metaverse, das das Unternehmen in seine Kommunikationsoberfläche Teams integrieren will. Anfang 2022 soll es damit losgehen. Die ersten Schritte ins Microsoft-Metaverse sollen dabei so aussehen, dass es möglich wird, sich mit eigenen Avataren in Calls einzuklinken.

In Zukunft soll es im Microsoft-Metaversum dann auch möglich sein, virtuelle Räume zu schaffen. In diesen kann man sich etwa zu Besprechungen treffen. Selbst ein Online-Meeting von Hologrammen soll irgendwann möglich werden. Auch für Unternehmen soll das ganze interessant werden. So soll es die Möglichkeit geben, die eigenen Räumlichkeiten im virtuellen Raum nachzubauen. Wahlweise kann man auch auf die vorgefertigten Räume des Bill-Gates-Konzerns zurückgreifen.

Decentraland

Decentraland ist ein Metaverse, das der Öffentlichkeit seit 2020 offen steht. Der Name lässt es erahnen: Wir haben es hier mit einem Metaversum zu tun, das aus dem Bereich der dezentralen Technologien stammt. Es basiert auf der Blockchain-Technologie.

Sandbox

Sandbox gehört zur Hauptkonkurrenz von Decentralland. Auch dieses Metaverse kommt mit einer eigenen Kryptowährung – SAND – daher. Auf Sandbox gibt es einen der größten Marktplätze fĂĽr NFTs.

Treeverse

Treeverse ist ein Metaverse, das sich auf den Gaming-Aspekt fokussiert. Als Massively Multiplayer Online Role-Playing Game (MMORPG) konzipiert stellt es die Hauptkonkurrenz zu Metas (ehemals Facebook) Horizon dar. Denn es setzt auf den Ausbau von sozialen Interaktionen innerhalb des eigenen Ökosystems. Auch dieses Browser-basierte Game hat eine große Selektion von Collectibles und In-Game handelbaren Objekten – natürlich alle in Form von NFTs.

Roblox

Roblox ist eine Online-Spieleplattform, die es Nutzern erlaubt, eigene Games zu designen oder bestehende Games zu spielen. Es wird zwar oft in einem Atemzug mit dem Metaverse genannt. Allerdings ist es in seiner Funktionalität gegenĂĽber “richtigen” Metaversen eher beschränkt, weswegen seine Einordnung in diese Kategorie nicht letztlich geklärt ist.

Wie kann ich ins Metaverse investieren?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ins Metaverse zu investieren. Die einfachste und naheliegendste Methode ist es dabei, einen der entsprechenden Kryptowährungen zu kaufen und dabei auf Wertsteigerungen zu spekulieren.

Folgende Kryptowährungen bieten sich an, um ins Metaverse zu investieren:

–        MANA (Decentraland)

–        SAND (Sandbox)

–        Treeverse Token (Treeverse)

Wer davon ausgeht, dass sich der Zuckerberg-Konzern mit Horizon durchsetzt, könnte auch jetzt schon in die Facebook-Aktie investieren.

Bei all diesen Möglichkeiten sollte man allerdings bedenken, dass wir uns momentan noch in einer sehr frühen Phase des Metaverse befinden. Dementsprechend lässt sich noch nicht mit Sicherheit sagen, welches Projekt sich tatsächlich durchsetzen wird. Möglicherweise kommt auch ein neuer Anbieter um die Ecke, der die Metaverse-Investment-Landschaft nochmal umkrempelt.

Eine weitere Möglichkeit, um ins Metaverse zu investieren, ist der Kauf von virtuellem Land. Auch hier muss man jedoch anmerken, dass es sich um eine hochspekulative Angelegenheit handelt. Vor allem, da die Grundstückspreise in der Vergangenheit stark angestiegen sind. Dass es hier zu Überhitzungen am Markt kommt, kann man daher nicht ausschließen. Um Grundstücke zu kaufen, meldet man sich einfach beim jeweiligen Metaverse an und besucht den Marktplatz. Dort kann man Grundstücke, aber auch andere digitale Assets handeln.

Zu diesen gehören vor allem auch Collectibles in Form von NFTs. Das können zum Beispiel einzigartige Kleidungsstücke für deinen Avatar sein. Auch hier besteht zumindest die Möglichkeit, dass du diese später gewinnbringend verkaufen kannst.

Metaverse: Die wichtigsten Coins

AXS: Axie Infinity Token

Der AXS-Token gehört zum Blockchain Game Axie Infinity. Spieler und Spielerinnen können sich dort fürs Spielen bezahlen lassen. Zum Beispiel, indem sie die zum Game gehörenden Monster züchten, sie gegeneinander kämpfen lassen oder bestimmte Gegenstände im Spiel sammeln. Diese lassen sich dann handeln beziehungsweise verkaufen. Wenn du in den Metaverse-Token Axie Infinity investieren möchtest, kannst du das hier bei eToro tun.

MANA: Decentraland

MANA ist die Kryptowährung der Wahl, um im Metaverse Decentraland zu bezahlen. Dort ist es möglich, Grundstücke oder auch Ausstattung für deine Avatare zu kaufen. Doch um in Decentraland einzutreten, braucht es grundsätzlich nichts außer einem internetfähigen Browser. Wenn du dennoch in MANA investieren möchtest, kannst du das zum Beispiel bei Bitpanda tun.

SAND: Sandbox

SAND ist die Kryptowährung für Sandbox. Auch hier können Nutzer digitales Land kaufen. Insgesamt fokussiert sich das Sandbox-Metaverse stark auf NFTs. Im Dezember 2020 wurde bekannt, dass dort die Berliner Mauer nachgebaut wurde. In Form von NFTs fanden Nachbildungen einzelner Mauerstücke ihren Weg in die digitale Welt. Wer direkt in den Sand-Token investieren möchte, kann sich zum Beispiel an Bitpanda wenden.

Metaverse: Kritik und Gefahren

So faszinierend das Metaverse mit all seinen Möglichkeiten ist, kommt es nicht ohne Risiken daher. Kritiker und Kritikerinnen führen etwa den Aspekt der sozialen Vereinsamung an, zu dem ein Rückzug ins Metaversum führen könnte.

Auch die bereits bei Facebook immer wieder an die Oberfläche tretenden Probleme wie Cybermobbing, sexuelle Belästigung auf der einen und Datenschutzprobleme und Datensammlung auf der anderen Seite könnten sich bei der Verlegung des Konzerns ins Metaversum vervielfältigen.

Ebenso wird die Verlagerung ins Virtuelle in Bezug auf mentale Gesundheit als gefährlich gesehen. Der Rückzug ins Digitale könnte demnach zu Depression, Angstzuständen und Fettleibigkeit und Abhängigkeit führen, wie es bei Videogame-Abhängigen bereits beobachtet wird. Ebenso wird eine verzerrte Wahrnehmung der Realität aus einem Metaverse-Sichtpunkt als mögliche Gefahr des Metaverse angeführt.

Wie kann ich mitmachen?

Eine detaillierte Anleitung, wie du ins Metavers springen kannst, findest du in unserem Metaverse Tutorial.

Häufige Fragen (FAQ)