Börsenbetrug Eistee, Blockchain, Insiderhandel: SEC greift durch

Ein Hersteller von Eistee ändert sein Kerngeschäft Ende 2017 überraschend zu Blockchain-Technologie. Das Unternehmen ist mittlerweile von der Börse verschwunden. Die SEC schlägt unterdessen wegen Insiderhandel Alarm.

Anton Livshits
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Beitragsbild: Shutterstock

Die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) hat am 9. Juli Anklage gegen drei US-Amerikaner erhoben. Die Männer sollen sich im Zuge der geschäftlichen Neuausrichtung der Long Island Iced Tea Company durch Insiderinformationen bereichert haben.

2017 verlautbarte der damals schon angeschlagene Eisteeproduzent, dass die Distributed-Ledger-Technologie künftig im geschäftlichen Fokus der umbenannten Long Blockchain Company stehen soll. Kein zufälliger Schritt, denn das Jahr stand ganz im Zeichen des ersten großen Bitcoin Bullruns. Die Aktienpreise stiegen für eine kurze Zeit rapide an, bevor sie erwartungsgemäß in den Keller fielen. Das FBI nahm Ermittlungen auf. Verdacht: Insiderhandel.

SEC: illegaler Gewinn von 160.000 US-Dollar

Die Ermittlungsbehörden sollten Recht behalten. Der aktuellen Pressemitteilung der SEC ist zu entnehmen, dass mit Eric Watson einer der Angeklagten als leitender Angestellter maßgeblich hinter den Umbenennungsplänen des Eisteherstellers stand. Demgemäß hatte Watson zwar eine Geheimhaltungsvereinbarung unterschrieben, er leitete Details des Plans dennoch an den befreunden Broker Oliver Barret-Lindsay weiter. Dieser informierte seinen Freund Gannon Giguiere, der 35.000 Anteile des Unternehmens erwarb.

Nachdem der Eistehersteller mit seinen Plänen an die Öffentlichkeit gegangen war, stieg der Kurs des Unternehmens laut SEC innerhalb eines Tages um 380 Prozent. Schon zwei Stunden später verkaufte Giguiere seine Anteile. Er fuhr Gewinne in Höhe von 160.000 US-Dollar ein.

Watson und die beiden Broker haben nun ein Zivilverfahren am Hals. Im Falle von Watson fordert die SEC ebenfalls eine Sperre, die ihm in Zukunft untersagt, in leitender Position tätig zu sein. Gegen Barret-Lindsay und Giguiere führt die SEC indes ein strafrechtliches Verfahren. Die beiden bekannten sich dort bereits schuldig.

Ob die Long Blockchain Company jeweils aktiv ins DLT-Geschäft einstieg, bleibt unklar. Ein Wechsel ins Mining-Geschäft stand zwischenzeitig ebenfalls im Raum. Fakt ist, dass die SEC das Unternehmen im Februar 2021 von der Börse nahm. Es fehlten Geschäftsberichte.

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