"Hässliche Wahrheit" 

“Bitcoin-Entwickler schlafwandeln zum Kollaps” – Krypto-Experte warnt vor Gefahr durch Quantencomputer

Nic Carter fordert, dass Bitcoin-Entwickler sofort auf die Bedrohung durch Quantencomputer reagieren – sonst drohe ein kompletter Vertrauensverlust.

Johannes Dexl
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Quantencomputer

Beitragsbild: Shutterstock

| Quantencomputer werden zunehmend als Gefahr für Bitcoin begriffen
  • Bitcoin beruht bei digitalen Signaturen auf elliptischer Kurvenkryptografie. Mit diesem mathematischen Verfahren werden Bitcoin-Transaktionen unterschrieben, damit niemand Coins ohne den passenden Schlüssel ausgeben kann. Dieses Verfahren gilt heute als sicher, könnte aber eines Tages von sehr leistungsfähigen Quantencomputern angegriffen werden.
  • Konkrete “Q-Day”-Prognosen bleiben spekulativ, doch öffentliche Roadmaps erhöhen den Druck. Eine zentrale Rolle spielt NIST, das “National Institute of Standards and Technology”. Die US-Behörde setzt IT-Sicherheitsstandards, an denen sich Behörden und viele Unternehmen orientieren. NIST empfiehlt, bestimmte heute weit verbreitete kryptographische Verfahren schrittweise abzulösen, weil sie langfristig als “quantum-vulnerable” gelten – also angreifbar, sobald Quantencomputer stark genug werden.
  • Dazu zählt auch ECDSA (“Elliptic Curve Digital Signature Algorithm”), der Signaturalgorithmus, den Bitcoin seit Beginn nutzt. Vereinfacht gesagt ist ECDSA die Technik, mit der ein Wallet beweist “Ich bin der Besitzer dieses Bitcoins”, ohne den privaten Schlüssel preiszugeben.
  • Ein ausreichend leistungsfähiger Quantencomputer könnte Bitcoin gefährden, da ein Angreifer Private Keys aus exponierten Public Keys stehlen könnte. Derzeit sind nicht alle Coins exponiert (einige Public Keys befinden sich in gehashten, nicht quantenanfälligen Adressen). Eine Analyse von Chaincode Labs beziffert die Zahl der “quantum-vulnerable” Coins auf rund 6,7 Millionen BTC – darunter etwa 1,72 Millionen BTC aus frühen “pay-to-public-key”-Beständen, die im Fall verlorener Keys nicht in neue, quantum-resistentere Adresstypen migriert werden könnten.
  • Darüber hinaus könnte ein ausreichend leistungsfähiger Rechner in der kurzen Zeitspanne zwischen dem Ausgeben von Coins und ihrer Aufnahme in einen Block theoretisch den Private Keys “zurückentwickeln” und die Ausgabe umleiten. Dies gilt für Coins in jeder Art von Adresse – egal ob gehasht oder nicht.
  • Die Entwicklung der Quantenhardware läuft aus seiner Sicht währenddessen schneller als viele annehmen. Fortschritte bei der Fehlerkorrektur sollen aus vielen störanfälligen, physikalischen Qubits stabile Recheneinheiten machen. Gleichzeitig fließt viel Risikokapital in den Sektor, und mehrere Anbieter stellen für die späten 2020er bis 2030er Jahre deutlich leistungsfähigere Systeme in Aussicht.
  • Wörtlich sagt er: “Hier ist also die hässliche Wahrheit. Nur wenige Bitcoin-Anhänger werden dies zugeben. Blockchains sind im Vergleich zu anderen Systemen, die auf Public-Key-Kryptografie basieren, besonders anfällig für Quantencomputer.”
  • Aus Carters Sicht haben andere Blockchains hier die Nase vor Bitcoin. Ethereum könnte dank Smart-Contract-Flexibilität und Account Abstraction Post-Quantum-Signaturen leichter einführen und Solana experimentiert sogar schon mit quantenresistenten Signaturen.
  • Weiter erklärt er: “Quantencomputer sind von einer fernen theoretischen Möglichkeit zu einer rein technischen Herausforderung geworden und könnten in einem Jahrzehnt oder weniger Realität sein. Wenn dem so ist, müssen Bitcoiner schon heute mit den Vorbereitungen beginnen.” Schließlich wäre ein Umstieg auf “Post-Quantum”-Signaturen technisch und sozial deutlich komplexer als frühere Bitcoin-Upgrades.
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Quellen

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