Porsche und Xain bringen Blockchain ins Auto

Der Stuttgarter Automobilhersteller Porsche testet gemeinsam mit dem Berliner Start-up Xain erstmals Blockchain-Anwendungen direkt im Fahrzeug. Die Anwendungsfälle reichen von der Ver- und Entriegelung per App über zeitlich befristete Zugangsberechtigungen bis hin zu neuen Geschäftsmodellen durch verschlüsseltes Datenlogging.

Gregor Hallmann
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Wie wir berichtet haben, hatte Xain im Sommer 2017 den ersten „Porsche Innovation Contest“ zum Thema Blockchain gewonnen. Xain bietet Lösungen im Bereich Blockchain und künstlicher Intelligenz an, im Fokus der Gründer Leif-Nissen Lundbæk und Felix Hahmann stehen intelligente Industrieanwendungen. Gemeinsam mit Forschern der University of Oxford und des Imperial College London hat das Start-up in den vergangenen Jahren ein Blockchain-System mit reduziertem Energieverbrauch beim Mining entwickelt, das sich auch für den Einsatz in mobilen Geräten und Fahrzeugen eignet.

Fahrzeugzugriff schnell und sicher verwalten

Wie Porsche jetzt bekannt gab, wurden innerhalb von drei Monaten gemeinsam mit Xain Blockchain-Anwendungsfälle entwickelt und getestet. Außerdem wurde die Blockchain mit dem energieeffizienten Mining-Verfahren von Xain in das Porsche-Modell Panamera integriert. Dass per Blockchain Datentransaktionen transparent und fälschungssicher erfasst werden, birgt laut Porsche-Finanzstratege Oliver Döring enormes Potenzial.

„Wir können damit Daten schneller und sicherer übertragen und unseren Kunden so in Zukunft noch mehr Komfort bieten, sei es beim Laden, Parken oder um Dritten, wie etwa einem Paketzusteller, temporären Zugang zum Fahrzeug zu gewährleisten. Wir übersetzen die innovative Technologie direkt in Kundennutzen.“

Die entwickelten Services auf Basis der Blockchain seien „schnell und sehr sicher“. Das Auto werde Teil der Blockchain mit einer direkten Verbindung, also ohne Umwege über einen Server. So könne der Prozess des Öffnens und Abschließens eines Fahrzeugs per App mit einer Dauer von 1,6 Sekunden bis zu sechs Mal schneller als bisher erfolgen, ein Zugriff sei auch aus der Ferne möglich. Zugangsberechtigungen könnten – auch zeitlich befristet – digital sicher verteilt und jederzeit nachverfolgt werden. Drittanbieter können laut Porsche ohne zusätzliche Hardware über Smart Contracts eingebunden werden.

Neue Geschäftsmodelle im Blick

Porsche arbeitet nach eigenen Angaben nicht nur an weiteren Anwendungsfällen der Technologie, beispielsweise im Umfeld von Laden und Parken, sondern darüber hinaus an neuen Geschäftsmodellen auf Blockchain-Basis. Der Stuttgarter Konzern verweist dabei auf das auditierbare Datenlogging, bei dem zu verarbeitende Daten lokal in einer verteilten Blockchain verschlüsselt werden. Auf dieser Basis könne autonomes Fahren in Zukunft mit verbesserten Funktionen angeboten werden, wenn mithilfe lokaler Daten regionale Lerneffekte erzielt und diese sicher mit anderen Fahrzeugen geteilt werden. „Der Kunde kann Schwarmdaten nutzen, gleichzeitig sind sie aber geschützt“, betont der Autohersteller. Die Kontrolle über die Daten liege beim Nutzer, er entscheide über deren Verwendung für bestimmte Situationen.

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