Bitcoin musste sich zuletzt wieder vermehrt Kritik bezüglich seiner Energieeffizienz gefallen lassen. Eine aktuelle Studie der Universität von New Mexico stellte der Kryptowährung gar ein miserables Ökozeugnis aus. Bitcoin sei demnach etwa genauso klimaschädlich wie Rindfleisch, Benzin oder Erdgas, heißt es.
Bitcoiner verweisen an der Stelle inzwischen auf die Fehler dieser “Klima-Killer”-Narrative. Und dass Bitcoin-Mining sogar genutzt werden kann, um Klimaschäden zu reduzieren, wird gerne von Kritikern missachtet.
Ein aktuelles Beispiel aus Kenia zeigt, wie Bitcoin Mining “gestrandete” Energie abfängt und für Dorfbewohner dort Kosten reduziert und zur Entwicklung erneuerbarer Energien beiträgt.
Bitcoin Mining für mehr Effizienz
Das in Kenia ansässige Mining-Unternehmen “Gridless” macht es sich zur Aufgabe, verschwendete Energie-Ressourcen für das Schürfen von Bitcoin zu nutzen. So zum Beispiel in einigen Dörfern Kenias, in denen Mini-Wasserkraftwerke Strom erzeugen. Diese Wasserwerke produzieren derzeit jedoch deutlich mehr Strom als vorerst benötigt, was der Effizienz der Erzeugung nicht zuträglich ist.
Gridless nutzt diese ansonsten verloren gegangene Energie und fängt sie mit am Werk angeschlossene Bitcoin Miner ab. Daraus geschürfte Kryptowährung wird verkauft, um die Betriebskosten zu reduzieren.
Angeblich lassen sich die Energiekosten der Dorfbewohner dadurch um bis zu 90 Prozent reduzieren. Denn die erneuerbaren Energiequellen Afrikas sind häufig aufgrund der damit einhergehenden Kosten unerschlossen. Denn der anfängliche Bedarf einzelner Kommunen oder Städte liegt meist deutlich unter dem Output der jeweiligen Quelle.
Bitcoin Mining wird dezentraler
Das Bitcoin Mining löst dieses Problem scheinbar nicht nur, sondern fördert den weiteren Ausbau solcher erneuerbaren Energiequellen in entlegenen Regionen. Können die Kosten der überschüssigen Energie reduziert werden, sind mehr Unternehmen bereit, zu investieren.
Ein weiterer Nebeneffekt dieser Herangehensweise ist die Dezentralisierung des Bitcoin Minings. Bei einer Afrika-weiten Adaption könnte der Kontinent zu einem wichtigen Träger des Mining-Sektors werden. Die weltweite Repräsentation der Bitcoin-Schürfung wäre gestärkt.
Die Kritik an Bitcoin wegen der Umweltbelastung durch das Mining wirkt angesichts solcher Beispiele häufig privilegiert und kurzsichtig. In entwickelten Ländern, in denen ein hoher Bedarf an knapper erneuerbarer Energie herrscht, erscheint das Mining für einige sicher unnütz. In anderen Regionen der Welt könnte es hingegen den Ausbau des regenerativen Energiesektors vorantreiben und großen Teilen der Bevölkerung vor Ort dienen.