Das Internet aus den Klauen seiner Herrscher befreien, die Macht darüber allen Menschen aufschultern und Gewinne von oben nach unten umverteilen – die Vision vom Web3 verkauft sich eben gut als Heldengeschichte. Als Kampf der kleinen Tüftler gegen die Internetkonzerne, David gegen Goliath. Beflügelt werden die Umsturzfantasien der Krypto-Branche von einer bestimmten Buchstabenkombination: DAOs.
Sie sollen das Rückgrat einer neuen Token-Ökonomie werden, die die Ketten des World Wide Web sprengt, die Grundfesten der Social-Media-Epoche einreißt, um auf dem Fundament der Blockchain-Technologie eine neue Internetarchitektur zu errichten – keine kleinen Erwartungen. Erfüllen DAOs aber nur ein Bruchteil von dem, was man sich von ihnen verspricht, könnten sie dazu beitragen, die Machtverhältnisse im Internetzeitalter neu zu ordnen.
DAOs: Aller Anfang ist schwer
Im April 2016, Monate bevor die erste Hysteriewelle über den Krypto-Markt schwappt, gründet sich die nach heutigem Verständnis erste DAO ihrer Art: „The DAO“. Das Projekt, entwickelt von dem deutschen Softwareentwickler Christoph Jentzsch, wird schnell zum Erfolg. In wenigen Wochen werden 150 Millionen US-Dollar von über 11.000 Investor:innen eingesammelt, 14 Prozent der gesamten Ether-Umlaufmenge stecken zwischenzeitlich in der DAO-Kasse – das seinerzeit größte Crowdfunding-Experiment der Geschichte. Es sollte eines der Leuchtturmprojekte werden, eine Machtdemonstration der noch jungen Blockchain-Technologie. Doch es kam anders.
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