Warum der große Krypto-Bullrun laut Experten erst 2026 kommt

Es gibt zwei Arten, wie sich Markthochphasen interpretieren lassen. Die einen sprechen vom Top. Die anderen meinen eher: "Kurze Werbepause. Geht gleich weiter." Aktuell sind wir laut manchen Experten eindeutig in Phase zwei. Sie erklären, warum sich alles falsch anfühlt – obwohl gerade erst alles richtig wird. Die Botschaft dieser Woche lautet: Die große Party am Krypto-Markt ist nicht abgesagt. Der DJ steckt bloß im Stau. Raoul Pal sieht Altseason in 2026 Früher hieß es: Vierjahreszyklus. Halving. Boom. Bust. Heute heißt es:Fünf-Komma-Vier-Jahres-Zyklus. Liquiditätsmathematik. Boom. Irgendwann. Zumindest laut Raoul Pal, dem im Space gefeierten Starinvestor. Auf der Solana Breakpoint in Abu Dhabi erklärt er, warum derzeit alle ratlos auf die Charts starren. Früher war die Welt einfach. Jetzt fühlt sich alles verschoben an. Und genau das, sagt Pal, ist auch passiert. Seiner These nach wurde der klassische Vierjahreszyklus verlängert. Der Grund: Anfang 2022 lagen die Zinsen noch bei null. Staaten und Unternehmen nutzten das, um ihre Schuldenlaufzeiten zu verlängern. Die durchschnittliche Fälligkeit stieg von rund vier auf etwa 5,4 Jahre. https://twitter.com/solana/status/1999025880220434554 Die Konsequenz: Schulden müssen nicht 2025, sondern erst 2026 refinanziert werden. Weniger Refinanzierungsdruck bedeutet weniger Liquidität im System. Und genau deshalb, so Pal, fehlt dem Markt aktuell der Treibstoff. Der große Liquiditätsschub komme erst noch. Wahrscheinlicher Peak: Ende 2026, nicht heute. Oder, wie Pal es selbst formuliert: Die Bananas im Zyklus sind noch nicht da. Richtig gelesen. Der Mann, der früher bei Goldman Sachs saß und Milliardenmärkte analysierte, erklärt Makroökonomie heute regelmäßig mit Obst-Metaphern. Während normale Menschen das schlicht Altseason nennen würden, spricht Raoul Pal von der Banana Zone. Die Bananas seien eben noch nicht da. Ein bisschen klingt das wie früher in der DDR: Es gibt Bananen – nur eben später. Und bitte nicht fragen, wann genau. Tom Lee sieht es genauso Während Pal die Zeitachse verschiebt, liefert Tom Lee bei CNBC die passende Begründung von der Konjunkturseite. Seine zentrale These: Bitcoin ist aktuell kein digitales Gold, sondern ein klassisches Risk-On-Asset, hochsensibel für Geldpolitik und Wirtschaftszyklen. Der Schlüsselindikator für Lee ist der ISM, der Einkaufsmanagerindex. Unter 50 bedeutet wirtschaftliche Schrumpfung, über 50 Expansion. Historisch, so Lee, waren Phasen mit einem ISM über 50 häufig mit starken Aufwärtsbewegungen bei Bitcoin und Ethereum verbunden, teilweise mit regelrechten Superzyklen. https://twitter.com/CryptosR_Us/status/1998954642852462751 Lee geht sogar so weit zu sagen, dass Bitcoin nahezu perfekt mit dem ISM korreliert, ähnlich wie Kupfer im Vergleich zu Gold. Kupfer reagiert auf wirtschaftliche Aktivität, Gold auf Angst. Und Bitcoin? Momentan eher auf Wachstum, Liquidität und Risikobereitschaft. Sein Fazit: Bitcoin ist ein Chamäleon. Es gibt Phasen, in denen es sich wie Gold verhält. Aktuell verhält es sich wie ein Konjunkturindikator. Und da sowohl Geldpolitik als auch Wirtschaftszyklus seiner Meinung nach nach oben drehen, wettet Lee explizit gegen die These fallender Krypto-Preise im kommenden Jahr. Neue Allzeithochs? Früher als viele erwarten. Beide Argumente sind nicht absurd. Im Gegenteil: Sie sind sauber hergeleitet, logisch und plausibel. Und sie haben einen gemeinsamen Kern: Wenn sich der Markt schlecht anfühlt, liegt das nicht am Markt – sondern an unserer Ungeduld. Raoul Pal sagt: Die Zeitachse ist falsch.Tom Lee sagt: Der Zyklus dreht gerade erst. Zusammen ergibt das die perfekte Beruhigung für nervöse Investoren: Du bist nicht zu spät. Du bist nur zu früh. Und genau das fühlt sich immer unangenehm an. Das kleine Problem mit der Realität Natürlich gibt es einen Haken. Liquidität folgt keiner Uhr. Sie folgt Politik, Krisen, Notenbanken und Fehlern. "Ende 2026" ist kein Naturgesetz. "ISM über 50" ist kein Versprechen. Es sind Wahrscheinlichkeiten, keine Garantien. Aber Märkte leben von genau solchen Erzählungen. Und solange genug Menschen daran glauben, funktionieren sie oft erstaunlich gut, zumindest für eine Weile. Ist das ein Bullenmarkt? Nein. Ist es ein Bärenmarkt? Auch nicht. Es ist dieser bekannte Zwischenzustand, in dem Experten erklären, dass alles bald Sinn ergibt – nur nicht jetzt. Der Moment, in dem Charts seitwärts laufen und Narrative nach vorne sprinten. Oder, wie man es im Krypto-Space seit Jahren sagt: Zoom out. One more leg. Big liquidity burst incoming. Die Party geht also laut Experten erst richtig los. Die einzige Frage, die wie immer offen bleibt: Wer steht am Ende an der Bar, wenn das Licht angeht? Quellen X-Post mit Pal X-Post mit Tom Lee

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