Warner Music investiert in CryptoKitties-Entwickler Dapper Labs

Das Medienunternehmen Warner Music Group unterstützt das neue Projekt der Entwickler des Ethereum-Projekts CryptoKitties. Auf „Flow“ sollen einzigartige digitale Sammelgegenstände geschaffen und getauscht werden können.

Christopher Klee
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Warner Music Group Logo

Beitragsbild: Shutterstock

Die Plattenfirma Warner Music hat sich an einer Investitionsrunde für Dapper Labs, der Firma hinter der bekannten Ethereum-dApp CryptoKitties, beteiligt. Das gab Dapper Labs am 12. September auf seinem Medium-Blog bekannt. An der elf Millionen US-Dollar schweren Investitionsrunde beteiligten sich neben Warner Music und weiteren Investoren auch der Krypto-Fonds des Investors Andreessen Horowitz.

Warner Music plant einem Bericht von Forbes zufolge die Plattform „Flow“ von Dapper Labs für die Erschaffung von digitalen Assets zu verwenden.

Flow ist der Name der neuen Blockchain von Dapper Labs. Sie soll mit Fokus auf nicht fungiblen Token („non fungible tokens“) entwickelt werden. Bei diesen handelt es sich um Krypto-Token, die jeweils Unikate darstellen, das heißt: Kein Token gleicht dem anderen. Größere Bekanntheit erlangten nicht-fungible Token mit der dApp CryptoKitties, bei der es um das „Züchten“, Sammeln und Tauschen von digitalen Kätzchen geht.

Als die Beliebtheit von CryptoKitties ihren Zenit erreichte, legte die Zahl der Transaktionen für die dApp das Ethereum-Netzwerk beinahe lahm.

Schneller als Ethereum: Flow setzt auf Proof of Stake

Offenbar wollte Dapper Labs nicht darauf warten, bis die Ethereum Community eine Lösung für das Skalierungsproblem von Ethereum gefunden hat. So hat sich Dapper Labs dazu entschlossen, mit Flow eine eigene Blockchain aus der Taufe zu heben. Anders als Ethereum soll Flow bei der Konsensfindung im Netzwerk nicht auf die energiehungrige Proof-of-Work-Methode setzen. Stattdessen soll eine Form des Proof of Stake zum Einsatz kommen.

Flow [verteilt] die Aufgaben, die typischerweise von einem einzelnen Node [Netzwerkknoten] ausgeführt werden, auf fünf verschiedene Node-Typen. [Dadurch wird] der redundante Aufwand erheblich reduziert und die Effizienz verbessert. Um diesen Ansatz zu nutzen, entwickelte das Flow-Team eine neue kryptographische Technik namens Specialized Proofs of Confidential Knowledge (SPoCKs).

Die Aufteilung von Aufgaben auf verschiedene spezialisierte Netzwerkknoten soll Blockzeiten von zehn Sekunden ermöglichen und damit etwas schneller sein als Ethereum. Vor allem jedoch soll Flow mehr Transaktionen pro Sekunde (TPS) bewältigen können als Ethereum. Der Prototyp erreicht nach Entwicklerangaben bereits 1.000 TPS. Bis zum Launch von Flow, der für 2020 geplant ist, sollen dann TPS im fünfstelligen Bereich möglich sein.

Flow soll sich besonders für Anwendungen eignen, bei denen es um die Gewährleistung der Authentizität digitaler Identitäten geht.

[Mögliche Use Cases für Flow sind] Künstler oder Bands, die Krypto-Token verwenden, um Millionen von Fans neue Möglichkeiten zu bieten, ihr Fandom zur Schau zu stellen, Spiele, die Gamer für die Wertschöpfung belohnen und Vermögenswerte und Identitäten ermöglichen, die Benutzer in unendlichen offenen Umgebungen mitnehmen können, oder Plattformen für Sportfans auf der ganzen Welt, um verifizierte, authentische, limitierte digitale Memorabilien in Echtzeit zu handeln,

heißt es dazu im Blogpost von Dapper Labs.

Warner Music auf Blockchain-Kurs

Gegenüber Forbes betonte Jeff Bronikoswi, bei Warner Music zuständig für den Bereich Business Development, den Paradigmenwechsel, den die Digitalisierung für die Musik- und Fankultur bedeutet:

Als ich im College war, kamst du in das Zimmer von jemandem und sahst 200 CDs und sagtest: „Der Typ ist ein großer Musikfan.“ Und jetzt sieht man einfach jemanden mit einem Musik-Abonnement-Service und einigen Playlists. Wir sind der Meinung, dass angesichts des zunehmendem Zeitaufwand, den die Menschen damit verbringen, ihre Persönlichkeit im digitalen Bereich herzustellen, digitale Güter und Sammlerstücke eine großartige Möglichkeit sind, ihr Fandom auszudrücken,

verrät Bronikowski Forbes. Warner untersucht außerdem blockchainbasierte Möglichkeiten, die es Fans ermöglichen sollen, ihren Lieblingskünstlern direkt und ohne Mittelsmann, „Trinkgelder“ zu spendieren.

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