US-Behörde plant Verkauf von beschlagnahmten Bitcoin

Der United States Marshals Service (USMS) kündigt den Verkauf von knapp 660 Bitcoin (BTC) an. Insgesamt kommen dabei BTC im Gesamtwert von über 4,25 Millionen US-Dollar unter den Hammer. Die Auktion soll planmäßig am 5. November stattfinden.

David Scheider
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Bitcoin von der Behörde: Wie die USMS mitteilt, stehen Bitcoin im Wert von 4,25 Millionen US-Dollar zum Verkauf. Der Mitteilung zufolge können sich Interessenten im Zeitraum zwischen dem 22. und 29. Oktober registrieren und nach Hinterlegung einer Kaution ihr Angebot platzieren. Bei Zuschlag wird die hinterlegte Sicherheit mit dem Gebot verrechnet und einbehalten. Diejenigen, die leer ausgehen, erhalten ihre Kaution in Höhe von 200.000 US-Dollar indes vollumfänglich zurückerstattet. In der Mitteilung liest sich das folgendermaßen:

„Die Anzahlung des gewinnenden Bieters wird von der USMS einbehalten und dem Kaufpreis gutgeschrieben. Die Anzahlung eines Bieters, dessen Gebot nicht als Gewinnangebot ausgewählt wurde, wird auf das ursprüngliche Konto zurückerstattet, von dem die Anzahlung eingegangen ist.“

Die USMS plant, besagte Bitcoin in zwei Tranchen anzubieten. Die erste Runde besteht aus sechs Blöcken zu je 100 BTC und Runde zwei aus einem Block zu 60 BTC. Bemessen sind die Angebote an aktuellen Marktpreisen und Interessierte müssen mindestens 380.000 US-Dollar für die Abnahme locker machen. Es ist daher davon auszugehen, dass sich die Versteigerung speziell an institutionelle Investoren richtet.

Bitcoin stammen vor allem aus Drogenkriminalität

Die angebotenen 660 BTC sind konfiszierte Token aus diversen Straf- und Zivilrechtsfällen der jüngeren amerikanischen Rechtsgeschichte. Bei den namentlich aufgelisteten Prozessen fällt immer wieder das Kürzel DEA. Dieses steht für „Drug Enforcement Agency“, der US-amerikanischen Anti-Drogen-Behörde. Das lässt den Schluss zu, dass die konfiszierten BTC mehrheitlich aus aus dem Darknet-Handel mit verbotenen Betäubungsmitteln stammen.

Überdies ist der USMS-Mitteilung zu entnehmen, dass ein Teil der offerierten BTC aus dem Besitz von Thomas Mario Constanzo stammen. Ein US-Gericht verurteilte den Bitcoin-Trader im März aufgrund von Geldwäscheaktivitäten zu einer Freiheitsstrafe von 41 Monaten. Dabei ordnete das Bezirksgericht zudem die Beschlagnahmung von 81 BTC an, die jetzt ebenfalls unter den Hammer kommen.

Silk-Road-Verkauf immer noch unangefochten

Die Auktion folgt einer ganzen Reihe von Abverkäufen konfiszierter Bitcoin durch US-Behörden. Über die Versteigerung von über 3.800 Bitcoin im Januar dieses Jahres berichteten wir ausführlich.

Den Höhepunkt der lange währenden Tradition von Bitcoin-Auktionen markiert indes die Versteigerung der beschlagnahmten Silk-Road-Bitcoin. In drei Anläufen boten die Behörden in den Jahren 2014 und 2016 insgesamt über 144.000 BTC aus dem Besitz des Silk-Road-Gründers Ross Ulbricht feil. Einer der damaligen Abnehmer, Tim Draper, mausert sich seither zur schillernden Figur im Bitcoin-Kosmos. Der milliardenschwere Wagniskapital-Investor hat die USMS damals um 40.000 BTC erleichtert und sorgt immer wieder mit bullishen Kursprognosen für Aufsehen. Ob sich Draper auch dieses Mal an der Auktion beteiligen möchte, ist allerdings nicht bekannt.

BTC-ECHO

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