Unheilige Allianz: Brock Pierce will Mt.Gox mit Gox Rising wiederbeleben

Gox Rising heißt der Plan von Brock Pierce, die ehemalige Bitcoin-Börse wiederzubeleben. Dabei sind die Todesumstände von Mt.Gox bisher noch nicht letztlich geklärt.

Phillip Horch
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Beitragsbild: Shutterstock

Tote soll man bekanntlich ruhen lassen – vor allem wenn es sich um eine so kontroverse Bitcoin-Börse wie Mt.Gox handelt. Zur Erinnerung: Mt.Gox ging ursprünglich aus einer Austauschplattform für Spielkarten hervor (Magic the Gathering online exchange). Nachdem man also von Spielkarten auf Kryptowährungen umgesattelt hatte, beherrschte das Unternehmen zwischenzeitlich 60 Prozent des weltweiten Bitcoin-Handels.

Doch dann kam es plötzlich zu einem Vorfall: Die Betreiber der Börse sprachen von einem Hack, bei dem 650.000 bis 850.000 Bitcoin verschwanden. Im Nachhinein kamen deutliche Zweifel an der Wahrhaftigkeit dieser Geschichte auf: Einiges deutet daraufhin, dass der Hack nicht stattfand. Vielmehr sollen sich (einige) Betreiber der Börse die Taschen mit BTC gefüllt haben und durch den Verkauf massive Einbrüche im Bitcoin-Kurs verschuldet haben. Obwohl all diese Ungereimtheiten noch nicht geklärt sind, will jemand dieser Börse neues Leben einhauchen.

Brock Pierce will die Phönixfedern aus der Asche ziehen

Und dabei handelt es sich um niemand Geringeren als Brock Pierce. Zur Erinnerung: Der in Kindesmissbrauchsvorwürfe verwickelte ehemalige Hollywood-Kinderstar war mutmaßlich in andere, jedoch sehr ähnliche Ungereimtheiten verwickelt. So gilt er als Mitgründer von Bitfinex und Tether – beides Institutionen, die in der Vergangenheit ins Kreuzfeuer der Krypto-Kritik gerieten. Doch das ist nochmal eine ganz andere Geschichte.

Wie es nun offenbar der Fall ist, findet zusammen, was zusammen gehört, aber nicht zusammen sein sollte: Brock Pierce will Mt.Gox wiederbeleben. Das verriet er dem Technikmagazin Techcrunch in einem Interview. Sein – zugegebenermaßen nicht unehrenhaftes – Vorhaben: Mit Gox Rising 630 Millionen US-Dollar und 150.000 Bitcoin (fehlt da nicht etwas?) an Insolvenzmasse ausheben und an die verprellten Nutzer auszahlen. Damit knüpft er an seinen Versuch aus 2012 an, als er sich der gescheiterten Exchange bereits annehmen wollte. Zwischenzeitlich musste er jedoch wegen besagten Verstrickungen in Kindesmissbrauchsvorwürfe das Land verlassen, weswegen der Plan zunächst auf Eis gelegt wurde.

Gox Rising: Wiederbelebungsmaßnahmen durch Gox Coin

Über Umwege gründete er laut TechCrunch die Venture Capital Gesellschaft Blockchain Capital und die EOS Alliance. Außerdem soll er anschließend den zwölfprotzentigen Anteil von Ripple-Mitgründer Jed McCaleb an Mt.Gox zum Preis von einem Bitcoin gekauft haben. Um Mt.Gox nun jedoch übernehmen zu können, muss sich Pierce bzw. sein Unternehmen Sunlot mit einem Rivalen auseinandersetzen. Denn der ehemalige Partner von Mt.Gox, Coinlab steht aktuell noch im Rechtsstreit mit der ehemaligen Börse und fordert seine Anteile.

Darüber hinaus benötigt Pierce die Unterstützung von insgesamt 12.000 verprellten Mt.Gox-Nutzern, die er unter Goxrising.com versammeln will. Passend zum Fiasko will Pierce letztlich einen eigenen Coin einrichten, um die Nutzer auszuzahlen. So lockt er die ehemaligen Nutzer mit dem Gox Coin, der ihnen in Form von Token gewisse Anteile an der Firma verspricht. Ganz uneigennützig ist die Sache freilich nicht:

Wir wollen den [Gläubigern] mehr bieten, als ihnen nur das zu geben [was ihnen zusteht]. Wenn die Exchange sehr erfolgreich werden sollte, werde ich auch irgendwann davon profitieren,

bestätigt Pierce letztlich.

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