Marktupdate  Trendwende am Krypto-Markt? Bitcoin-Reserven sinken wieder

Seit dem Crash am Krypto-Markt im Mai haben sich die Bitcoin-Börsenbestände deutlich aufgefüllt. Allmählich verschiebt sich das Angebot-Nachfrage-Gefälle aber wieder zugunsten der Bullen.

Moritz Draht
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Bitcoin-Münze vor einem Chart

Beitragsbild: Shutterstock

Abverkäufe auf breiter Front schicken den Krypto-Markt weiterhin auf Bodensuche. Mit einem Minus von 4,4 Prozent schmilzt die Gesamtmarktkapitalisierung auf 1,34 Billionen US-Dollar und damit ungefähr auf die Hälfte des vor zwei Monaten aufgestellten Rekordstands von 2,55 Billionen US-Dollar zusammen. Bitcoin rutscht derweil immer weiter in Richtung 30.000er Marke. Die Krypto-Leitwährung knickt auf Tagessicht rund vier Prozentpunkte ein und notiert somit zu Redaktionsschluss bei 32.038 US-Dollar. Auf Wochensicht kämpft der BTC-Kurs mit einem Kursabschlag von 6,2 Prozent.

Ethereum hat sich vom Sturz unter die 2.000er Marke im gestrigen Handelsverlauf auch noch nicht erholt. Die zweitgrößte Kryptowährung ist in den letzten 24 Stunden um 6,5 Prozent auf 1.899 US-Dollar eingeknickt. Im Wochenvergleich fällt der Ether-Kurs somit um 18 Prozent.

Die verbleibenden Coins der zehn wertvollsten Krypto-Assets lassen ebenfalls Federn. Binance Coin (BNB) fällt um sechs, Cardano (ADA) um rund sieben Prozent. XRP erwischt es mit einem Minus von fünf Prozent, während die Schlusslichter Dogecoin (DOGE) und Polkadot (DOT) mit Verlusten zwischen sechs und neun Prozent noch deutlicher nachgeben.

Bitcoin-Reserven fallen

Eines der dominanten Themen im Bullenzyklus war der stetig sinkende Bitcoin-Bestand an den Börsen, an dem sich insbesondere der Akkumulationstrend institutioneller Investoren ablesen ließ. Die Rechnung dahinter ist denkbar einfach: Verknappen sich die Bestände, steigt der Kurs in direkter Korrelation. Das Angebot-Nachfrage-Gefälle hat sich jedoch Mitte Mai schlagartig verschoben, als massenhafte Abverkäufe die Börsenkassen aufgefüllt und den BTC-Kurs somit deutlich nach unten gedrückt haben.

Nach der schweren Abverkaufswelle scheint sich jedoch allmählich wieder Hodl-Laune breitzumachen. Laut Glassnode sind die Exchange Outflows in den letzten zwei Wochen “mit einer Rate von ~2k BTC pro Tag” sichtlich gestiegen. Mit anderen Worten: Die Bitcoin-Nachfrage steigt wieder an. Der Gesamtsaldo sei in den letzten drei Wochen um 40.000 BTC gefallen, was “etwa 28 Prozent des gesamten Zuflusses von 140k BTC seit dem lokalen Tiefpunkt im April” entspricht. Aktuell liegen die Börsenbestände somit bei knapp 2,56 Millionen Bitcoin.

Bitcoin-Reserven an Börsen
Quelle: Glassnode

Der Trend deckt sich mit dem derzeitigen Ausgabeverhalten der Miner. Nachdem diese noch Anfang Juni ihre Wallets um knapp 5.000 BTC erleichtert haben, scheinen die BTC-Reserven der Miner laut Cryptoquant “wieder im Wachstumsmodus zu sein”. Ein positiver Indikator, der den On-Chain-Analysten zufolge darauf hindeutet, “dass die Miner davon ausgehen, dass Bitcoin mittelfristig höhere Preise erreichen wird und der Bullenmarkt noch nicht vorbei ist”.

Quelle: Cryptoquant

Auch Daten der Krypto-Forensiker von Chainalysis belegen, dass die Zuflüsse an den Börsen allmählich ins Stocken geraten. Seit Ende Juni sind die “inflows to exchanges” von über 100.000 BTC auf aktuell knapp über 40.000 BTC gefallen.

Quelle: Chainalysis

Ob sich aktuell eine langfristige Trendumkehr einleitet, wird sich noch zeigen müssen. Wenn aber die Tendenz von sinkenden Zuflüssen an Handelsplätzen mit gleichzeitig erhöhten Abflüssen von den Börsen anhält, dürfte Bitcoin immer weiter Boden gutmachen.

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