Eigentlich ist Genesis Mining für gigantische Mining-Farmen in Skandinavien sowie seine Cloud-Mining-Dienste bekannt. Nun hat sich das vom Deutschen Marco Streng gegründete Unternehmen aber der Kartografierung des Bitcoin-Sektors zugewandt. In einer kürzlich veröffentlichten Studie untersucht das Unternehmen das Markt-Sentiment unter 1.000 Bitcoin-Investoren. Die Studienteilnehmer waren wohlgemerkt alle Bitcoin–Investoren mit unterschiedlich hohen Allokationen in BTC. Ein Viertel hat demnach mehr als die Hälfte ihres Vermögens in BTC investiert, weitere 25 Prozent zwischen 10 Prozent und 50 Prozent, 25 Prozent zwischen ein und zehn Prozent und der Rest weniger als ein Prozent.
Wie bullish ist die Szene?
Die Ergebnisse sind durchwachsen und bearisher als gedacht. Immerhin 45,5 Prozent der Befragten glauben, dass der Aktienmarkt in den kommenden 5-10 Jahren bessere Erträge liefern wird, als Bitcoin. Unter den StudienteilnehmerInnen gibt es zudem eine große Spannweite hinsichtlich der genauen Ausprägung kommender Bull Runs. So glauben 16 Prozent, dass BTC im Jahr 2030 zwischen 10.000 und 20.000 US-Dollar (USD) liegen wird. Ganze 10 Prozent gehen sogar von fallenden Kursen aus und sehen BTC irgendwo zwischen 1.000 und 5.000 USD.
Etwa die Hälfte sieht den Kurs über 20.000 USD – mit zum Teil drastischen Unterschieden. Etwa 7 Prozent glauben, dass BTC irgendwo zwischen 40.000 und 50.000 USD liegen wird. Ultra-bullish ist hingegen nur ein kleiner Teil der Befragten: 4,8 Prozent sehen BTC bei 500.000 USD im Jahr 2030.
Hälfte der Befragten bearish
Dass knapp die Hälfte der Studienteilnehmerinnen und -Teilnehmer davon ausgeht, dass der „Orange Coin“ weniger oder gleich viel wert sein wird wie in diesem Jahr, ist für Marktbeobachter schon erstaunlich. Schließlich wuchs BTC 2020 um 160 Prozent an. Bedenkt man ferner, dass es sich bei den Befragten um Bitcoin-Investoren handelt, die bereits mehr oder weniger lange im Markt sind, kann sich der geneigte Bitcoiner eigentlich nur wundern ob der bearishness.
Denn selbst wenn BTC einfach in dem Maße weiter wachsen würde wie bisher, steht die Kryptowährung Ende 2030 bei mindestens 400.000 USD. Schließlich beträgt das durchschnittliche jährliche Wachstum ca. 200 Prozent.
Die überwältigende Mehrheit der Studienteilnehmer sehen BTC indes sogar bei unter 50.000. In anderen Worten: 81 Prozent glauben, dass BTC in den kommenden zehn Jahren nur 40 Prozent an Wert zulegt, obwohl die Kryptowährung alleine in diesem Jahr um ein Vielfaches dessen angestiegen ist. Das ist verblüffend.
Angst vor Verbot Hauptgrund für negative Kursprognosen?
Hauptgründe für eher konservative Kursschätzungen sind gefühlte Gefahren wie drohende Regulierungen sowie ein Verbot von Bitcoin und anderen Kryptowährungen.
Die Studie lässt indes einige Schlüsse zu. Zunächst scheinen Information und Kursprognosen wie das Stock-to-Flow-Modell selbst unter Bitcoin-Freunden nicht sehr verbreitet zu sein. Anders ist die bearishe Haltung kaum zu erklären. Für bullishe Bitcoiner ist die Studie indes eine gute Nachricht. Zeigt sie doch, wie viel Raum nach oben noch ist. Hätte man auch Investoren außerhalb der Bitcoin-Szene befragt, die Ergebnisse wären vermutlich noch ernüchternder gewesen.