Ein Gespenst geht um in den USA – das Gespenst der Bitcoin-Strategie. Inspiriert vom Permabullen Michael Saylor wurde erst Ende April die Kapitalgesellschaft Twenty One (XXI) ins Leben gerufen, die mit ihrem CEO Jack Mallers genau ein Ziel verfolgt: Bitcoin kaufen, je mehr desto besser. Nun kündigt das nächste Finanzunternehmen an, im großen Stil auf BTC setzen zu wollen. Strive Asset Management, gegründet vom US-Unternehmer und Ex-Präsidentschaftskandidaten Vivek Ramaswamy, plant einen Börsengang über eine umgekehrte Fusion. Mit dem frisch eingesammelten Kapital aus der Aktienemission will das fusionierte Unternehmen dann Bitcoin erwerben.
“Strive Asset Management beabsichtigt, alle verfügbaren Mechanismen zu nutzen, um eine Bitcoin-Kriegskasse auf eine Weise aufzubauen, die eine minimale Verwässerung der Stammaktien zur Folge hat”, heißt es in der Pressemitteilung des Unternehmens. Das ambitionierte Ziel sei es, “einen langfristigen Investitionsansatz zu entwickeln, der darauf ausgelegt ist, eine bessere Performance als Bitcoin zu erzielen.”
Im Rahmen des Deals wird Strive zunächst mit Asset Entities, einem an der Nasdaq gelisteten Social-Media-Marketing-Unternehmen, fusionieren. Das kombinierte Unternehmen soll dann unter der Marke Strive operieren, weiterhin an der beliebten Tech-Börse bleiben und “eine öffentliche Bitcoin Treasury Company werden”. Direkt im Anschluss an die Fusion plant Strive die Aufnahme von Eigenkapital und Fremdkapital in Höhe von einer Milliarde US-Dollar, um damit die ersten BTC zu akkumulieren.
Ein Trump-Vertrauter mit ausgeprägter Bitcoin-Vorliebe
Strive-Mitgründer Vivek Ramaswamy hatte sich in der Vergangenheit mehrfach positiv über Bitcoin geäußert. Auf der “Bitcoin for America”-Konferenz im März etwa lobte er die Kryptowährung als “zensurresistenten und inflationssicheren Vermögenswert, der mit den Grundsätzen der wirtschaftlichen Freiheit in Einklang steht.” Noch im Herbst sorgte der indisch-stämmige Geschäftsmann bei den Republikanern als jüngster Kandidat bei den Präsidentschaftswahlen für Aufsehen.
Letztlich unterlag er Donald Trump, den er später aktiv unterstützte. Heute kandidiert der 39-jährige als Gouverneur im Bundestaat Ohio. Ein Abgeordneter brachte dort im Dezember einen Gesetzesvorschlag zur Errichtung einer Bitcoin-Reserve ein, den Ramaswamy befürworten dürfte. In Arizona und New Hampshire haben sich entsprechende BTC-Initiativen bereits erfolgreich durchgesetzt.
Im Moment des Schreibens handelt die Krypto-Leitwährung bei 99.700 US-Dollar. Für eine Milliarde US-Dollar könnte Strive derzeit also 10.030 BTC erwerben und wäre damit schlagartig der neuntgrößte Corporate Bitcoin Holder der Welt, knapp hinter dem Miner Hut 8 und vor der Krypto-Börse Coinbase. Was das Beispiel der Investmentfirma zeigt: Während das Interesse im Retail-Sektor gering bleibt, finden sich im institutionellen Bereich immer mehr Bitcoin-Käufer. Sobald ein überzeugendes Narrativ auch das breite Publikum zurück in den Markt lockt, dürften neue Allzeithochs daher nicht mehr weit entfernt sein. Wie groß das Potential bis zum Jahresende ausfällt, lest ihr in diesem Artikel: “Wie hoch steigt der BTC-Kurs bis Ende 2025?“
Quellen
- Pressemitteilung von Strive zur Fusion und den BTC-Plänen
- BTC-Holdings der Unternehmen von BitcoinTreasuries