Stepn im Realitätscheck Mit NFT-Sneakern beim Joggen Geld verdienen? Wir testen es!

Die NFT-Sneaker von Stepn verwandeln gelaufene Kilometer in Kryptogeld. Ist das der Anfang einer Fitnessrevolution – oder Web-3.0-Feenstaub?

Giacomo Maihofer
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Stepn

Beitragsbild: Shutterstock

Das sind die teuersten Schuhe, die ich jemals besessen habe. Rund 500 US-Dollar kostet aktuell allein mein Einstiegsmodell. Ich kann es nicht anfassen oder an meinen Füßen tragen. Denn die Sneaker von Stepn existieren nur auf meinem Smartphone – und als NFT auf der Blockchain.

Move-To-Earn heißt das Prinzip, mit dem das Web-3.0-Startup die Fitnesswelt revolutionieren will. Ihre App trackt meine GPS-Daten. Jeder Kilometer, den ich gehe oder laufe, wird meinen NFT-Sneakern als Krypto-Token gutgeschrieben, in Form von GMT. Das ist die native Kryptowährung von Stepn. Sie basiert auf Solana.

Stepn ist einer der besten Performer des Jahres

Der Wert von GMT stieg in den letzten Monaten um mehrere tausend Prozent, zuletzt um fast 50 Prozent am 19. April 2022, zu Redaktionsschluss im Tagesvergleich noch einmal um knapp 9 Prozent. Damit ist GMT einer der besten Performer eines markttechnisch eher miesen Jahres. Seine vollständig verwässerte Marktkapitalisierung beträgt laut Coinmarketcap aktuell fast 20 Milliarden US-Dollar. So viel wie Ryanair, Credit Suisse oder Toyota.

Das Web ist voll wilder Stories über die Wunder dieser NFT-Sneaker. Ein Nutzer berichtet beispielsweise im Google-App-Store, seine ganze Familie trage die virtuellen Siebenmeilenstiefel und erwirtschafte so ein kleines Monatsgehalt. Einer der größten Laufschuh-Hersteller der Welt, Asics, droppt am 20. April eigene Modelle auf der Plattform, die mehrere tausend US-Dollar kosten. Binance ist Partner. Andere Nutzer schimpfen über Bugs in der App, reden von einem Scam.

Wie schnell hat man sein Geld wieder drin?

Ist das die große Fitnessrevolution? Oder doch nur spekulativer Web-3.0-Feenstaub? Wie lange braucht man, um den Einstiegspreis reinzujoggen? Wie alltagstauglich ist das System – können wir es vielleicht sogar … austricksen? Was ist mit Datenschutz? Und was würde so ein Modell für unsere Gesellschaft bedeuten, wenn es sich durchsetzt? Hat es nicht auch Abgründe?

Mein erster Run ist ernüchternd. Fünf Kilometer. Keinen davon hat Stepn gezählt – trotz aktiviertem GPS. Vermutlich ein Bug, der hoffentlich bald behoben wird. Für BTC-ECHO teste ich die NFT-Schuhe jetzt den ganzen Frühling. Ich laufe durch die Berliner Parks und sammle virtuelle Münzen. Ein bisschen wie Super Mario im Mushroom Kingdom. Ding, Ding, Ding. Hoffentlich begegne ich nur keinen Gumbas!

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