Die Gründer der “Highspeed Blockchain” Solana müssen sich wohl demnächst in den USA vor einem Gericht in Kalifornien verantworten. Eine Sammelklage, vertreten durch die Anwaltskanzleien Schneider Wallace Cottrell Konecky LLP und Roche Freedman LLP, wirft den Verantwortlichen den Verkauf “unregistrierter Security Token” vor, womit man gegen geltendes US-Recht verstoßen habe. Die Beschuldigten hätten durch den Verkauf “enorme Gewinne” erzielt, während Anleger “enorme Verluste” hinnehmen mussten, heißt es in der Anklageschrift.
Des Weiteren hätten die Verantwortlichen “irreführende Aussagen” zur Umlaufmenge der SOL-Token gemacht. So habe Mitgründer Anatoly Yakovenko 11,3 Millionen Token an einen Marketmaker verliehen und versprochen, den Betrag im Anschluss aus dem Verkehr zu ziehen. Tatsächlich seien jedoch nur 3,3 Millionen Token “geburnt” worden.
Zudem habe Solana falsche Versprechungen über die “Dezentralität” des Netzwerks gemacht. So heißt es in der Anklageschrift:
Solanas Website behauptet, dass SOL “dezentral und unaufhaltsam” sei … Im Mai 2021 hielten Insider jedoch 48 Prozent der Umlaufmenge. Das Netzwerk ist somit stark zentralisiert.
Die Anwälte kommen zu dem Schluss, dass ihren Mandaten aufgrund “fehlender technischer und finanzieller Kenntnisse” ein “erheblicher Schaden” durch die Beschuldigten zugefügt worden sei.
Solana-Netzwerk nach Crash-Serie unter Feuer
Während sich die Verantwortlichen des Solana-Projekts demnächst juristisch Problemen stellen dürften, muss das Netzwerk zunächst Defizite technischer Natur lösen. Denn die selbsternannte “Highspeed Blockchain” verzeichnete in diesem Jahr bereits fünf Ausfälle – den letzten Anfang Juni. Kritiker sahen Designprobleme als Ursache. In der Folge rauschte der SOL-Kurs mit Höchstgeschwindigkeit gen Süden. Zum Zeitpunkt des Schreibens notiert die Kryptowährung bei 38,54 US-Dollar. Auch die Ankündigung eines eigenen Smartphones Mitte vergangenen Monats löste in der Community gemischte Gefühle aus. Man solle sich lieber darauf konzentrieren, die Blockchain am Laufen zu halten, so ein User.