Neue Studie So rentabel ist das Bitcoin Mining

Der Stromverbrauch des Bitcoin-Netzwerks ist enorm. Mittlerweile misst sich die Mining-Industrie mit ganzen Ländern. Doch wie viel kostet das Schürfen eines Bitcoins überhaupt?

Dominic Döllel
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Serverfarm

Beitragsbild: Shutterstock

| Mining-Farmen benötigen viel Strom und müssen gekühlt werden. Die Hardware kostet ein Vermögen.

Bei den gestiegenen Stromkosten und den exorbitant hohen Hardware-Preisen stellt sich die Frage, ob sich Krypto-Mining überhaupt noch rentiert. Und: Falls ja, wo?

Der Bericht vom Ausführungs- und Implementierungsdienst 911 Metallurgist zeigt, wie viel das Mining von Bitcoin in 200 Ländern und allen 50 US-Bundesstaaten kostet.

Das Bitcoin-Mining spielt sich vorwiegend in den USA, Russland oder Kasachstan ab. Obwohl die chinesische Regierung Mitte 2021 das Bitcoin-Mining im eigenen Land verboten hatte, zählt das asiatische Land immer noch zu den Top-Standorten in der Industrie. Geschürft wird illegal. Mehr dazu hier.

Auch Deutschland ist mit einer Hashrate von 3,06 Prozent vertreten. Das geht aus dem Cambridge Bitcoin Electricity Consumption Index, der sogenannten "Mining-Map", hervor. Der Anteil, genau wie in Irland, sei allerdings durch die Nutzung von "VPN- oder Proxydiensten" verfälscht. Die Hashrate verdeutlicht die Rechenleistung des Bitcoin-Netzwerks. Als China den Mining-Bann vollzog, brach sie massiv ein, befand sich aber schon im Juni 2022 auf einem neuen Allzeithoch.

Wo lohnt es, wo nicht?

Die Länder mit der größten Rentabilität sind eher klein und unauffällig. In Kuwait, wo das Finden eines Bitcoins laut Bericht nur knapp 1.400 US-Dollar kosten würde, befinden sich nur 0,05 Prozent der Industrie. Auch die übrigen Länder tragen kaum merklich zur Hashrate bei.

Auf der gegenüberliegenden Seite und Anführer der Negativ-Liste befindet sich Venezuela. Würde man hier einen Mining Rig anschließen, würde man laut Bericht 224.735 US-Dollar Verlust machen. Es ist also kaum verwunderlich, dass dort niemand nach dem "digitalen Gold" schürft.

Podcast

Wer sich in Deutschland am Mining versucht, muss dem report zufolge mit einem Verlust von rund 30.000 US-Dollar rechnen. Wegen der steigenden Strompreise lässt sich auch langfristig keine Besserung erkennen. Selbiges trifft auf weitere europäische Länder zu. Lediglich der Kosovo und die Ukraine könnten wirklich vom BTC-Mining profitieren.

Im EU-Raum befindet sich demnach kein relevanter Mining-Standort. Trotzdem wurde das Thema energisch im Rahmen der MiCA-Regulierung vonseitern des EU-Parlaments diskutiert. Mehr dazu hier.

Die Daten zu Ethereum und Dogecoin fallen relativ ähnlich wie bei Bitcoin aus. Venezuela führt die Liste der teuersten Mining-Länder an, während Kuwait weiterhin am profitabelsten ist.

Wie genau die Ethereum-Mining-Industrie nach dem Merge aussehen wird, bleibt abzuwarten. Im aktuellen BTC-ECHO Magazin erfahrt ihr alles, was wichtig ist.

Methodik

Die Kosten für das Mining von Bitcoin, Ethereum und Dogecoin wurde mithilfe der Daten zu Stromkosten pro Kilowattstunde von der Weltbank, Cable.co.uk und der U.S. Energy Information Administration berechnet. Die Erhebung der Daten zur Anzahl der Tage und der Wattleistung, die erforderlich sind, um die Kryptowährungen zu minen, wurden von Coinwarz übernommen.