Das Fintech-Startup ShipChain erleidet Schiffbruch. Die US-Börsenaufsicht SEC ordnete am Montag an, den Betrieb einzustellen. Außerdem wurde eine Strafe in Höhe von 2,05 Millionen US-Dollar verhängt. ShipChain soll im Jahr 2017 eine Verletzung der Wertpapiergesetze begangen haben. Seinerzeit hatte ShipChain, durch den ICO seines SHIP Tokens 27.6 Millionen US-Dollar eingenommen. Das Unternehmen akzeptierte die Strafe und vermied so eine Anklage.
“Die Strafe stellt im Wesentlichen das gesamte Nettovermögen von ShipChain dar”, so der Wortlaut in der Verfügung der SEC. ShipChain habe sich weiter entschieden, “alle Operationen einzustellen“, heißt es weiter.
Damit findet ein Token-Projekt ein jähes Ende, das lange Zeit ohnehin unter einem ungünstigen Stern stand. Dabei hatte alles ganz verheißungsvoll begonnen. ShipChain hatte versucht, einen automatisierten Ledger für den internationalen Handel auf der Ethereum Blockchain aufzubauen. Das Start-up verkaufte 145 Millionen SHIP-Token an über 200 Investoren Ende 2017 bis Anfang 2018. In einem frühen Whitepaper des Projekts erklärte ShipChain,, dass die Erlöse in Forschung, Entwicklung, Marketing und Rechtsabteilung fließen würden.
SEC stuft ShipChain Token als Wertpapier ein
Doch bereits kurz nach dem ICO kamen die ersten regulatorischen Probleme auf. Die Aufsichtsbehörden im US-Bundesstaat South Carolina behaupteten, der SHIP Token sei eine nicht registrierte Anlage, die zudem gegen geltendes Recht verstoße. Die Vorwürfe konnte ShipChain, das in South Carolina seinen Sitz hat, zwar zunächst abwehren. Doch die SEC nahm den Kampf wieder auf und argumentierte, dass die Investoren anhand der Geschäftspraxis durchaus Rendite zu erwarten hätten.
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Die SHIP-Token konnten zum Zeitpunkt der Auslieferung mit keinem ShipChain-Produkt sinnvoll genutzt oder verbraucht werden. Wie ShipChain auf seiner Website, in den sozialen Medien und gegenüber der Presse darstellte, würden die durch das ICO eingenommenen Gelder vielmehr unter anderem für die zukünftige Produkt- und Technologieentwicklung verwendet,
stellt die Verfügung fest. Der Token habe demnach auch als Wertanlage bei der SEC registriert werden müssen, was jedoch nie geschah.
Auch gegen Ripple fährt die SEC dieser Tage schwere Geschütze auf. Die Kryptowährung XRP wird von der Börsenaufsicht ebenfalls als Wertpapier eingestuft und es droht eine gerichtliche Auseinandersetzung. Ripple-CEO Brad Garlinghouse spielt den Ball jedoch zurück und wirft der SEC seinerseits vor, in ihren Vorschriften nicht den natürlichen Gegebenheiten des Krypto-Marktes Rechnung zu tragen.