Das in San Francisco ansässige Start-up Ripple versammelt derzeit etwas mehr als 300 Banken und Geldüberweisungen auf seiner Plattform RippleNet. Nun möchte man neue Zahlungslösungen bereitstellen, um Millionen von Menschen zu erreichen. Der neue Use Case in Form einer dezentralen App Ripay ermöglicht das Versenden von XRP über bekannte Messengerdienste wie Telegram, Matrix, Discord oder Slack.
Wird XRP für Millionen von Menschen zugänglich?
Im Rahmen des PayID Hackathons gab Xpring CEO Warren Paul Anderson die Gewinner bekannt. Die zu Ripple gehörige Investitionsabteilung Xpring gibt als Entwicklungsplattform Programmierern Werkzeuge an die Hand, die das Einbinden von Bezahlfunktionen in Apps erleichtern. Dieses Mal verfolgte der von Ripple finanzierte Hackathon das Ziel, den Einsatzbereich von XRP und PayID zu erweitern und auch dem Normalbürger zugänglich zu machen. Am Wettbewerb nahmen mehr als 360 Entwickler teil. Die Gewinner haben ein Preisgeld in Höhe von 25.000 US-Dollar erhalten. Es sind dabei insgesamt über 40 Projekte entstanden.
In der hochkarätigen Expertenjury saßen unter anderem saßen David Schwartz aka „JoelKatz“, CTO von Ripple, und Ethan Beard, SVP of Xpring.
Ripay als Schnittstelle zu klassichen Messenger-Diensten
Die größte Aufmerksamkeit erhielt in der Community jedoch das Projekt Ripay. Die dezentrale Anwendung, die von Programmierer Kuyawa Kat geschaffen wurde, erleichert das weltweite Senden von Geld. Ripay stellt eine Schnittstelle bereit, die mit Messaging-Apps wie Telegram, Discord, Slack oder Matrix kompatibel ist und dabei den universellen Zahlungsidentifikator PayID einsetzt.
Dies erschließt schlichtweg eine völlig neue, aber riesige Zielgruppe. Denn Telegram hat 300 Millionen aktive Nutzer monatlich, Slack 12 Millionen, Discord 100 Millionen und Matrix 10 Millionen. Ripay unterstützt damit die Adaption von XRP für fast 500 Millionen Menschen weltweit. Zumal handelt es sich um Messengerdienste, deren Nutzerzahlen täglich weiter steigen.
Ripple: Das neue Amazon der Blockchain-Welt
Der CEO von Ripple, Brad Garlinghouse hat für das Unternehmen große Pläne. Er sprach in einem Interview mit der Financial Times über den aktuellen Stand von Ripple, XRP und die Pläne des Unternehmens. Dabei kam der CEO zu dem Schluss (und das nicht zum ersten Mal), dass Ripple in fünf Jahren zum Amazon der Krypto-Industrie werden will.
Genauer gesagt beschreibt Garlinghouse seine Vision folgendermaßen:
Amazon begann als Buchhändler und verkaufte nur Bücher. Wir haben dafür mit Zahlungen begonnen. In zwei Jahren wirst du feststellen, dass Ripple für Zahlungen steht wie Amazon für Bücher.
Größte Bank Europas verpasst Ripple einen Dämpfer
Wenngleich die Santander Bank den Ausbau für die Ripple basierte App One Pay FX weiter vorantreibt, äußert sich Cedric Menager, CEO bei One Pay FX vor der Financial Times zögerlich. Der XRP–Token werde erinserseits noch nicht in genügend Märkten aktiv gehandelt. Andererseits müsse die Währung noch in weiteren Zahlungskorridoren eingesetzt und getestet werden muss, bevor ein vollständiger Rollout erfolgen kann. Die größte Bank Europas gilt als einer der „größten und wichtigsten Kunden“ von Ripple.
Laut der Financial TImes habe das Unternehmen – nicht zum ersten Mal – Schwierigkeiten, Banken dazu zu bewegen, den XRP–Token zu verwenden. CEO Brad Garlinghouse verweist auf mangelnde Regulatorik in den USA. Zuerst müssen klare Vorschriften erlassen werden, wenn sich Plattformen und Dienste auf Blockchain-Basis in der globalen Finanzinfrastruktur ausbreiten sollen.


