Meta-Revolution? Mark Zuckerbergs Freudentanz im Metaverse

Mark Zuckerberg feiert Fortschritte im Horizon Worlds Metaverse. Es soll nun bald Beine geben. Grund zum Freudentanz? Ein Kommentar.

Phillip Horch
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Mark Zuckerberg

Beitragsbild: Shutterstock

| Mark Zuckerberg (als Metaverse-Avatar) ist zuversichtlich

Das Metaverse – wie war das doch gleich? Ach ja: In den letzten Jahren, als der Krypto-Markt noch die Bullen übers Parkett jagte, gab es einen schier unglaublichen Hype über diesen virtuellen Ort, der sich irgendwo zwischen Pixeln und realer Welt befinden sollte.

US-Rapper Snoop Dogg eröffnete eine digitale Protzvilla in The Sandbox und trieb damit die virtuellen Grundstückspreise ins Unermessliche. Sternchen, Stars und digitale Goldgräber sprangen haufenweise auf den Zug, der ins Unbekannte fuhr. Ein digitaler Würfel war plötzlich Millionen wert. Und heute? Macht sich Ernüchterung breit.

Wie kürzlich bekannt wurde, handelt es sich bei Decentraland inzwischen nurmehr um eine Pixelwüste. Vor kurzem noch als Heilsbringer-Technologie gefeiert, taumeln aktuell gerade einmal durchschnittlich 17 verlorene Avatare durch das verheißene verlorene Land.

Mark Zuckerberg schwingt das Meta-Bein

Auch Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, der sein Unternehmen im Zuge des Hypes kurzerhand in Meta umbenannte, kann am abgeflachten Meta-Hype wenig ändern. Dennoch scheint es voranzugehen.

Wie er über den Twitter-Account seines Metaverses Horizon nun verkünden ließ, steht das Unternehmen einem Durchbruch bevor: Bald gibt es Beine!

Beine? Mag man sich fragen. Ja, Beine. Denn Beine, so scheint es, sind schwer zu programmieren. So schwer, dass sie in obiger Animation gefakt sind. Es handelt sich nicht etwa um Live-Material aus dem Meta-Metaverse, sondern lediglich um eine Computeranimation.

Für “echte” virtuelle Beine bedarf es dann schon dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Die Übersetzung der Reize in VR-Logik sei hier der Knackpunkt:

Es ist überraschend schwierig, die Position der Beine zu verstehen, weil sie verdeckt sind – wenn die Beine unter einem Schreibtisch liegen oder die Arme die Sicht versperren, kann das Headset sie nicht direkt erkennen. Man muss ein KI-Modell erstellen, um die Position des gesamten Körpers vorherzusagen.

Mark Zuckerberg

Was in obigem Tweet als Erfolg verpackt wird, ist am Ende vielmehr eine stümperhafte Prothese für ein Projekt, das Milliarden frisst, ohne wirklichen Mehrwert zu bringen. Angetrieben vor allem von einem Mann, der seinen Glauben an den Erfolg des Metaverse für kein Geld der Welt verlieren will.

Und doch: Galt die digitale Welt in Zeiten erster Corona-Lockdowns noch als wertvolle Abwechslung im tristen Home-Office-Alltag, hat die Realität das Metaverse längst überholt.

Und überhaupt: Wer soll das bezahlen? Während sich US-Dollar, Euro und Co. mit jedem Tag mehr entwerten, die Kaufkraft sinkt und mit der Inflation am Abgrund tanzt, muss man für die Eintrittsbrille Meta Quest Pro, die am 25. Oktober herauskommen soll, knapp 1.500 US-Dollar latzen. Deutlich mehr als für die Valve Index, die in VR-Kreisen als das derzeitige Topprodukt gilt.

Klar, würde man sich bei solchen Aussichten gerne die VR-Brille aufsetzen und mit Mark Richtung Horizon(t) tanzen. Wenn man denn nur Beine hätte.

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